"Wir brauchen ein Parkleitsystem in Graz!"
Drei Lösungen: So will der Verkehrsstadtrat Mario Eustacchio den Parkplatz-Suchverkehr in Graz in den Griff kriegen.
150.000 Kilometer werden in der Murmetropole täglich verfahren – nur zur Parkplatzsuche. Für Verkehrsexperte Hermann Knoflacher ist dieses Problem mit zwei Lösungsansätzen zu bewältigen:
• Zum einen forderte er in unserer letzten Ausgabe, den Kfz-Parkplatz vom Straßenrand zu entfernen, damit „Öffis ernsthafte Alternativen darstellen“.
• Zum anderen machte er sich für eine Steuer für Einkaufszentren stark. Konkret: Da Shopping-Center wesentlich zur Verkehrsbelastung in Graz beitragen, sollen diese eine Abgabe bezahlen.
„Autofahrer sind Melkkuh“
„Völlig negativ“ steht FP-Verkehrsstadtrat Mario Eustacchio diesen Vorschlägen gegenüber. „Wir haben ein gut funktionierendes Parkkonzept“, ist sich der FP-Funktionär sicher. „Wird der Abstellplatz am Straßenrand gestrichen, wird die Innenstadt noch weiter ausgedünnt“, entkräftet er Knoflachers ersten Vorschlag. Auch von Gebühren für Einkaufszentren hält er nichts: „Durch Kommunalabgaben und die wirtschaftliche Wertschöpfung durch Arbeitsplätze leisten Einkaufszentren bereits genug“, erklärt Eustacchio, der stattdessen drei neue Lösungen – mit Realisierung in den kommenden Jahren – zur Parkplatz-Problematik präsentiert. Und dabei vor allem auf die Autofahrer Rücksicht nimmt. Denn: „Diese sind die Melkkuh schlechthin!“
• Lösung 1: Ein Park- und Verkehrsleitsystem soll den Parkplatz-Suchverkehr stark reduzieren. „Wenn bei Konzerten, Fußballspielen und der Frühjahrsmesse alles rund um die Fröhlichgasse vollgeparkt ist, wird dieses System zum Beispiel automatisch auf den Murpark verweisen“, erläutert Eustacchio. Tausende von Menschen „können so abgefangen werden.“ In der Folge soll dieses System auch in der Innenstadt installiert werden.
• Lösung 2: Beim geplanten Umbau des Andreas-Hofer-Platzes sollen 200 neue Parkplätze entstehen.
• Lösung 3: Auf der Wiese in Puntigam, wo in den vergangenen Jahren das „Ackern“ stattfand, sollen 100 neue Parkplätze gebaut werden.
Bis zur Realisierung dieser Lösungen wird es allerdings noch ein langer Weg – allerdings erscheint dieser kürzer als insgesamt 150.000 Kilometer …
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