Forschung
Zukünftig wird KI in Graz geprüft

- In Graz ist eine neue Forschungspartnerschaft zum Thema "KI" entstanden.
- Foto: Lunghammer - TU Graz
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Gleich mehrere Experten haben sich in Graz zusammengetan, um in Sachen Künstliche Intelligenz (KI) für mehr Sicherheit zu sorgen: Die Technische Universität, das Data Science Center der Uni Graz, das Know-Center und der SGS Cyber Security Campus arbeiten gemeinsam an vertrauenswürdigen Tests für KI-Anwendungen.
"Trust your AI" (zu Deutsch: Vertraue deiner KI), so nennt sich die neue strategische Partnerschaft mit Sitz in Graz, die zu den Themen Industrie 4.0 und Künstliche Intelligenz forschen soll. Man habe Experten aus allen möglichen Bereichen zusammengetrommelt, betont Initiatoren Stefanie Lindstaedt vom Grazer Know-Center: "Gemeinsam wollen wir Unsicherheiten in punkto KI entgegenwirken", betont sie. Dabei geht es etwa um Themen wie Datenschutz und Cyber security, aber auch um den Bereich der Roborterethik. Letzteres gewinnt vor allem durch den Einsatz selbstlernender Programme immer mehr an Relevanz.
Umgang kompliziert
Bis dato sei der Umgang mit diesen Thematiken noch relativ kompliziert, betont Lindstaedt. Die Arbeit mit KI berge für Unternehmen noch große Risiken, die sich aktuell schwer abschätzen ließen. Genau da soll das aktuelle Projekt ansetzen: Ziel ist es, einheitliche Testverfahren vor KI-Anwendungen zu finden, um diese später auch einsetzen zu können.
Druck ist genügend da, denn die EU-Kommission hat angekündigt, KI-Systeme in Zukunft umfassend regulieren zu wollen und im April dieses Jahres bereits einen entsprechenden Gesetzesentwurf vorgelegt. Darauf möchte man in Graz vorbereitet sein und arbeitet deshalb im Programm "Trust your AI" an gleich drei verschiedenen Bereichen:
- Forschung: Hier geht es um die Weiterentwicklung internationaler Standards sowie das Aufsetzen passender Messsysteme, um KI-Anwendungen zu bewerten
- Beratung: Ziel des Projekts ist es auch, in Zukunft Unternehmen zu beraten. Dabei soll es nicht nur um die Entwicklung neuer Anwendungen gehen, sondern auch um deren Markteinführung
- Zertifizierung: Zuletzt hat sich das Projektteam vorgenommen, an multidisziplinären Tools zu arbeiten, mit denen sich KI-Systeme bewerten lassen. So soll sichergestellt werden, dass zukünftig entwickelte Anwendungen auch den Vorgaben entsprechen.

- In Graz wird künftig an neuen Methoden zur Überprüfung von KI-Systemen gearbeitet.
- Foto: DAVE - TU Graz
- hochgeladen von Ludmilla Reisinger
Grazer Start-Ups mit dabei
Um möglichst nahe an der Praxis zu arbeiten, hat man sich auch Unterstützung aus der Grazer Start-Up-Szene gesichert: Vier Unternehmen, wie etwa Leftshift One, werden die Wissenschaftler mit Fällen aus der Praxis unterstützen und die entwickelten Methoden testen. "Immerhin möchten wir etwas zur Verfügung stellen, das gut funktioniert", betont Lindstaedt. Und fügt auch gleich hinzu: "Wir sind keine geschlossene Veranstaltung." Weitere Wissenschaftler und Unternehmen, die sich an der Partnerschaft beteiligen wollen, seien hoch willkommen. Wie lange die Forschungspartnerschaft dauern soll, steht noch nicht fest.


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