Wie es nach den Wahlen weitergeht.
Alles neu in den Bezirken?

Gries ist einer der Bezirke, in dem es noch Diskussionen um den Bezirksvorsteher gibt. | Foto: Jörgler
  • Gries ist einer der Bezirke, in dem es noch Diskussionen um den Bezirksvorsteher gibt.
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Die Grazer Gemeinderatswahlen sind geschlagen und das Ergebnis hat für einige Aufregung gesorgt. Aber auch die neuen Bezirksvertretungen wurden gewählt, mit durchaus überraschenden Ergebnissen. Das ist jetzt der weitere Fahrplan.

"Nach der konstituierenden Sitzung des neuen Gemeinderates beruft der Bürgermeister oder die Bürgermeisterin die konstituierenden Sitzungen der Bezirksräte ein", erklärt Helmut Schmalenberg von der Präsidialabteilung der Stadt. "Dafür sind dann sechs Wochen Zeit, das sollte also noch in diesem Jahr erledigt sein." Die ersten Sitzungen der neuen Bezirksräte werden von der Bürgermeisterin oder einem Stellvertreter geleitet, ob sie im Rathaus oder den Bezirksämtern stattfinden werden, wird sich noch zeigen. Fest steht, dass es sowohl im Rathaus als auch in den Bezirken eine Mischung aus alten und neuen Gesichtern geben wird, die Wahlen haben alle Ebenen der Stadtpolitik durcheinandergewirbelt.

Alte Bekannte in neuen Rollen

In einigen Bezirken haben sich die Mehrheitsverhältnisse stark verschoben, in sieben konnte die KPÖ die ÖVP als stimmenstärkste Partei ablösen. Das sorgt natürlich für Veränderungen. Hanno Wisiak, KPÖ-Spitzenkandidat in Geidorf und bisher Bezirksvorsteher-Stellvertreter, sagt dazu: "Ich habe die anderen Bezirksräte schon angerufen und wir haben uns besprochen. Mit dem aktuellen Bezirksvorsteher Gerd Wilfling bin ich auch persönlich befreundet und wir haben immer gut zusammengearbeitet. Grundsätzlich ist es normal, dass die stärkste Fraktion den Bezirksvorsteher stellt, so wollen wir auch vorgehen." In Gries hat die KPÖ ihre Vormachtstellung ausgebaut, für eine Mehrheit im Bezirksrat bräuchte es nur die Unterstützung einer anderen Fraktion. Auf die Frage, ob der Vorsitz wieder zwischen drei Parteien rotiert, antwortet Spitzenkandidat Michael Rothe noch ausweichend: "Das Ergebnis ist schon eindeutig. Wir reden mit der SPÖ und den Grünen und haben mit allen Parteien gut zusammengearbeitet. Wir warten aber erst mal, was auf Gemeindeebene passiert."

Einigkeit bei den Bezirkschefs

Das die Wahlsieger einen gestärkten Anspruch auf den Stuhl des Bezirksvorstehers haben, sehen auch die Koordinatoren für die Bezirksräte bei KPÖ und ÖVP so. Christian Carli von der KPÖ wird in Lend wohl den langjährigen Bezirksvorsteher Wolfgang Krainer ablösen: "Wir haben schon telefoniert, er hat mir gratuliert, ich habe ihm mein Beileid ausgedrückt", erzählt Carli. Ihr weiteres Vorgehen besprechen die KPÖ-Bezirkspolitiker am Freitag, grundsätzlich will man aber wirklich einmal überall den Bezirksvorsteher stellen, wo man die Wahl gewonnen hat.
Sein Kollege von der ÖVP, Bezirksvorsteher Erwin Wurzinger aus Mariatrost, sieht das genauso: "Ich habe schon mit Grünen und KPÖ gesprochen, die akzeptieren auch, dass wir in Mariatrost den ersten Platz geholt haben, ich werde also bleiben." Er rechnet mit einer guten Zusammenarbeit und ist stolz darauf, dass sein Bezirk die höchste Wahlbeteiligung bei den Bezirksratswahlen aufweist. "Ich habe gesagt, sie sollen die Wahlzettel bitte über Kreuz gelegt hergeben, damit niemand übersieht, dass es zwei gibt. Vielleicht liegt es daran", meint Wurzinger. Auch in der ÖVP will man das gemeinsame Vorgehen in nächster Zeit besprechen, besonders gemeinsam mit dem neuen Stadtparteichef Kurt Hohensinner.

Erstmal kehrt Alltag ein

Weil der neue Gemeinderat erst im späteren November zusammentritt und die Bezirksräte von diesem Datum für die Konstituierung abhängig sind, kehrt jetzt einmal der Alltag ein. "Es gibt jetzt keinen Grund zur Eile", sagt etwa Christian Carli in Lend. Für die Bürger in den Bezirken bleibt erst mal alles beim Alten und große Umbrüche sind wohl auch später nicht zu erwarten. "Beim Bezirksvorsteher und den Stellvertretern sind bis jetzt alle Türen offen gestanden, falls vielleicht irgendwer mit einer Partei gar nicht kann", so Hanno Wisiak in Geidorf. "Ich gehe sehr davon aus, dass wir das auch in Zukunft so handhaben werden."

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