Die orangen Engel
Die tausenden Baustellen der Straßenerhalter

Voller Einsatz: Die Kontrolle von Brücken gehört zu den wichtigsten Aufgaben. | Foto: STED
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Steiermark. 5.000 Kilometer Straße werden vom steirischen Straßenerhaltungsdienst in Schuss gehalten, dazu kommen noch Brücken, Tunnel und vieles mehr ...

Jedes Schlagloch führt zu Kritik, das steirische Straßennetz sorgt immer wieder für Diskussionen, auch auf politischer Ebene. Die WOCHE hat sich das genauer angesehen – was steckt eigentlich hinter dem "STED", wie der Straßenerhaltungsdienst in der Kurzform genannt wird? Die Kurz-Bilanz vorweg: Es steckt viel dahinter, vieles, was man gar nicht sieht und trotzdem unverzichtbar für die Sicherheit auf unseren Straßen ist.

5.000 Kilometer, über 3.800 Brücken

Die Dimensionen fasst Leiter Franz Zenz zusammen: "Wir sind für rund 5.000 Kilometer Straßennetz in der Steiermark zuständig." Das sind alle Landesstraßen, also jene die ein "L" oder ein "B" als Kürzel vor der Straßennummer stehen haben. Dazu kommen dann noch 3.843 Brücken und Galerien, 4.750 Mauern, 775 Lärmschutzbauten und – nicht zu vergessen – 39 Tunnel. All das muss kontrolliert und im Falle von Schäden auch repariert werden: "Die 5.000 Kilometer werden zwei Mal pro Woche abgefahren, kleinere Ausbesserungen werden sofort erledigt", erläutert Zenz. Das passiert mit so genanntem Kaltmischgut, 3.000 Tonnen werden dafür jährlich für kleinere Ausbesserungen im Asphalt händisch verarbeitet. Alle fünf Jahre wird das komplette Straßennetz sogar abgegangen.
Zur Aufgabe der 26 Straßenmeistereien gehört aber auch die Betreuung der oben genannten Bauwerke. "Für die rund 2.500 erforderlichen Maßnahmen werden 3 Millionen Euro pro Jahr investiert", führt Referatsleiter Franz Nöhrer aus. Gemeinsam mit seinem Kollegen Fritz Feiertag sind die Straßenbau-Experten auch für den sensiblen Bereich der Brücken zuständig – nicht das kleinste Problem darf dort übersehen werden. Deshalb wird dort ständig und penibelst kontrolliert, bereits kleinste Risse im Millimeter-Bereich entgehen den Brückenbau-Spezialisten nicht. Die Steirer können da also beruhigt sein? "Ja, wir haben da sehr gute Leute in einem guten System", ist Zenz stolz auf seine Mitarbeiter.

In lichten Höhen: Der "STED" ist auf allen Ebenen im Einsatz. | Foto: STED
  • In lichten Höhen: Der "STED" ist auf allen Ebenen im Einsatz.
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Keine Chance für aggressive Autofahrer

1.150 Mitarbeiter sind es übrigens an der Zahl, auch in der Lehrlingsausbildung ist man stark unterwegs, in den verschiedensten Berufen – von der Straßenerhaltung über Labortätigkeiten bis hin zur Materialwirtschaft reicht der Bogen – garantiert man die Weitergabe des hohen Wissens an die nächste Generation. Klar, dass die Weiterbildung eine große Rolle spielt. Einerseits geht es da um die rasant fortschreitende Digitalisierung, andererseits setzt man in der Persönlichkeitsbildung an. Hier geht es um Mitarbeiter-Führung ebenso wie um den Kontakt zu Gemeinden und Anrainern. Und leider ist auch Konfliktmangement gefragt – immer mehr Autofahrer laden ihren Frust bei den dienstbaren Geister der Straßenmeistereien ab, immer wieder kommt es zu Beschimpfungen und Angriffen auf die Mitarbeiter ...

Wasser marsch: Auch hier kommt der Straßenerhaltungsdienst zum Einsatz. | Foto: STED
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Eingepackt werden alle Tätigkeiten übrigens in eine Leistungsvereinbarung mit dem Land Steiermark, die für fünf Jahre Gültigkeit hat. "Das gibt uns die Möglichkeit innerhalb des Betriebes flexibel zu agieren und Mittel wie Personal so einzusetzen, wie es gebraucht wird", erläutert Zenz. so kam es heuer zum Beispiel zu außergewöhnlich vielen Frostschäden, dafür gab man seitens des Landes zusätzliche 14 Millionen Euro frei, insgesamt fließen damit im Jahr 2021 rund 67,5 Millionen Euro ins steirische Straßennetz. Der zuständige Referent, LH-Vize Anton Lang, sieht die Arbeiten der Straßenerhalter mit größtem Respekt: "Ich bin dankbar für diese Leistungen. Und die umfangreichen Sanierungen sind ja auch unverzichtbare Impulse für die Bauwirtschaft und sichern Arbeitsplätze."

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