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Graz hat gewählt, alles neu in der Murmetropole

Gruppenbild mit neuer Chefin: Graz hat sich für Elke Kahr als Bürgermeisterin entschieden. | Foto: WOCHE
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  • hochgeladen von Roland Reischl

"Der Wähler hat immer recht", ein gängiger Spruch, an dem prinzipiell niemals zu zweifeln ist. Auch wenn man beim Landtagseinzug einer "Anti-Impfpartei" in Oberösterreich zumindest ins Grübeln geraten darf. Und ganz ehrlich: Auch die fast 30-prozentige Zustimmung für die kommunistische Partei Österreichs (KPÖ) in Graz lässt zumindest ratlos zurück. In der steirischen Landeshauptstadt wird kein Stein auf dem anderen bleiben, links der Mitte bereitet man die Machtübernahme in der zweitgrößten Stadt Österreichs vor.
Das haben sich Elke Kahr und ihr Team mit mühevoller Kleinarbeit über viele Jahre verdient, daran lässt das Wahlergebnis keinen Zweifel. Die Analyse im Grazer Volkshaus wird daher schnell erledigt sein: Der Fokus auf leistbares Wohnen und das Verschenken von Gehaltsteilen haben zum Erfolg geführt.
Intensiver sollten die Analysen bei ÖVP, FPÖ und SPÖ ausfallen, mit einer entscheidenden Frage: Warum ist es über viele Jahre nicht gelungen, das Phänomen KPÖ in Graz zu entzaubern? Warum hat man zugelassen, dass die Verkehrs- weiterhin als Wohnbaustadträtin agierte? Warum hat man den in der Pandemie höchst unauffällg agierenden KPÖ-Gesundheitsstadtrat Krotzer nicht in die Pflicht genommen? Warum hat man nicht die Konfrontation mit der KPÖ gesucht, sondern sie gewähren lassen? Darüber dürfen die "Großparteien" in Graz jetzt einige Jahre nachdenken, während Elke Kahr beweisen muss, ob sie Bürgermeisterin kann.

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