FPÖ-Forderung
Im Frühjahr soll es im steirischen Landtag eine Energie-Enquete geben
Die FPÖ will eine offene Diskussion über Themen wie „Bio-Fracking“ führen und das Ablegen vorhandener Scheuklappen in der Energiepolitik vorantreiben. Diskutieren will man das im Rahmen einer Landtagsenquete.
STEIERMARK. Die Nutzung von nachhaltigen Energiequellen bleibt angesichts der anhaltenden Krisen und des Krieges in Europa ein wichtiger Faktor, um die Energieversorgung gewährleisten zu können. Eine größtmögliche Eigenversorgungsfähigkeit sollte daher das Ziel sein. Das sieht auch die steirische FPÖ so, allerdings sieht sie da noch nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft. Damit das gelingen könne, brauche es eine breite Palette an Lösungsansätzen, die über die klassische erneuerbare Energieerzeugung wie Solar-, Wind- und Wasserkraftanlagen hinausgehen würden, so die Freiheitlichen.
Hoffnung auf Montan-Uni Leoben
Gerald Deutschmann, dritter Landtagspräsident moniert daher: "ÖVP und SPÖ streichen bei jeder Gelegenheit hervor, dass die Steiermark als Forschungsland weit über die Grenzen hinweg bekannt ist. Nun ist es an der Zeit, diese Forschungsleistung zu bündeln und Lösungen zu erarbeiten." Konkret zielt er auf ein Forschungsergebnis des Leobener Montanuni-Professors Herbert Hofstätters ab. Er entwickelte ein Verfahren, das eine Erdgasgewinnung ohne Einsatz von umweltschädlichen Chemikalien, sondern mit biologischen Substanzen, die auch in der Landwirtschaft und der Lebensmittelindustrie eingesetzt werden, ermöglicht.
Enquete im steirischen Landtag
Deutschmann dazu: "Es braucht eine energiepolitische Diskussion ohne dogmatisch geprägte Denkverbote. Ein offener und lösungsorientierter Diskurs ist aus freiheitlicher Sicht wünschenswert. Die Bühne dafür soll der Landtag Steiermark bieten." Aus diesem Grund soll, so die Forderung der Freiheitlichen, noch im Frühjahr eine Enquete unter dem Titel "Energiekrise nachhaltig lösen“ stattfinden, an der Vertreterinnen und Vertreter aus sämtlichen relevanten Bereichen (Politik, Energieanbieter, Netzbetreiber, Wirtschaft, Industrie, energieforschender Bereich) teilnehmen.
Aktueller Energie-Status
Aktuell teilt sich Österreichs Bruttoinlandsverbrauch an Energie hauptsächlich auf folgende Energieträger auf: Öl, Erdgas, Bioenergieanlagen sowie erneuerbare Energiequellen wie Solar-, Wind- und Wasserkraftanlagen. Mit rund 22 Prozent, das entspricht in etwa 89 Terrawattstunden (TWh) an Energie, ist Erdgas nach Öl (37 Prozent) der zweitwichtigste Energieträger in Österreich. Zehn Terrawattstunden der benötigten Energie können durch inländische Erdgasproduktion aufgebracht werden. Die restliche Erdgasmenge für 73 TWh benötigte Energie muss importiert werden. 80 Prozent dieser importierten Menge stammte in vergangenen Jahren aus Russland, das würde in etwa 63 TWh entsprechen.
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