Österreich-Premiere für Naturschutzpark-Akademie
Neue Naturschutz-Akademie und 17 weitere Natura 2000-Gebiete für die Steiermark
Für den Naturschutz in der Steiermark wurde mit dem heutigen Tag ein weiterer wertvoller Meilenstein gesetzt: Einerseits wurden von der Landesregierung 17 weitere Natura 2000-Gebiete ausgewiesen, andererseits wurde mit der Gründung der österreichweit ersten Naturschutzpark-Akademie ein wichtiger Beitrag zum Naturschutz geleistet.
Akademie ohne vier Wände
Die Besonderheit an der neuen Naturschutz-Akademie, die aus der 2002 gegründeten Naturpark-Akademie Steiermark hervorgeht, ist die Tatsache, dass die Bildungseinrichtung nicht in einem Haus angesiedelt ist, sondern "wir gehen damit hinaus, zu den Steirerinnen und Steirern", erklärt Umweltlandesrat Anton Lang. So werden konkret Einsteiger-, Fortgeschrittenen- und Expertenkurse angeboten, die sich von Vogelstimmenwanderungen, über Bäuerliches Schnapsbrennen, Schlangen und Eidechsen, Fledermäuse oder Glühwürmchen bis hin zu Wildpflanzen-Praxisseminaren mit Kochen erstrecken. Derzeit gibt es österreichweit keine vergleichbare Einrichtung, die sich ausschließlich dem Naturschutz und der Naturschutzbildung widmet. Diese bisher einzigartige Einrichtung umfasst alle steirische Naturschutzparks, diese sind: Naturpark Almenland, Natur- und Geopark Steirische Eisenwurzen, Nationalpark Gesäuse, Naturpark Mürzer Oberland, Naturpark Pöllauer Tal, Naturpark Sölktäler, Naturpark Südsteiermark und Naturpark Zirbitzkogel-Grebenzen. "Durch die Installierung dieser Bildungseinrichtung ist ein wichtiger Schritt für die weiterhin positive Entwicklung des Steirischen Naturschutzes gelungen", freut sich der Akademie-Geschäftsführer Bernhard Remich.
Neue Natura 2000-Gebiete
Unabhängig davon wurden in der Sitzung des Landesregierung am Donnerstag auch 17 weitere Natura 2000-Gebiete ausgewiesen. Damit gibt es steiermarkweit nun 59 solcher Gebiete mit besonderes Schutzgütern. Beispiele dafür sind das Vorkommen von Großer Hufeisennase, Langflügelfledermaus, Grünspitz-Streifenfarn, Berg-Mähwiesen, Blauschillernder Feuerfalter, Vogelazurjungfer.
„Ich bin sehr froh darüber, dass dieses Thema nun unter meiner Zeit als zuständiger Landesrat positiv erledigt werden konnte und uns ein Vertragsverletzungsverfahren von Seiten der EU-Kommission, das der Steiermark – und somit den Steuerzahlern – sehr viel Geld gekostet hätte, erspart bleibt“, so Umwelt- und Naturschutzlandesrat Anton Lang. Die Natura-2000-Gebiete, deren Grundlage die Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie ist, schützen Tiere, Pflanzen und Lebensräume. „Anders als bei Nationalparks untersagen die Europaschutzgebiete nicht jegliche menschliche Eingriffe, sondern nur solche, die das jeweilige Schutzgut gefährden“, so Lang weiter und betont: „Es wurde nun eine rechtliche Grundlage geschaffen, um diese schützenswerten Gebiete und die große Artenvielfalt in der Steiermark auch für die nächsten Generationen zu erhalten.“
Die Änderungen beziehungsweise Erweiterungen des Natura 2000-Raums betreffen:
-> Schwarze und Weisse Sulm: Erweiterung des bestehenden Gebietes
-> Ober-und Mittellauf der Mur mit Puxer Auwald, Puxer Wand und Gulsen: Erweiterung des bestehenden Gebietes
-> Ödensee: Erweiterung des bestehenden Gebietes
-> Lafnitztal – Neudauer Teiche: Erweiterung des bestehenden Gebietes
-> Teile des Steirischen Nockgebietes: Erweiterung des bestehenden Gebietes
-> Totes Gebirge mit Altauseer See : Erweiterung des bestehenden Gebietes
-> Hochlagen der östlichen Wölzer Tauern und Seckauer Alpen: Erweiterung des bestehenden Gebietes
-> Weizklamm: Meldung des Gebietes
-> Teile der nördlichen Zuflüsse der Walster im Mariazeller Land: Erweiterung des bestehenden Gebietes
-> Feistritz- und Krumbachgraben: Meldung des Gebietes
-> Buchenwälder bei Bruck an der Mur: Meldung des Gebietes
-> Hochwechsel: Meldung des Gebietes
-> Dieslingsee: Meldung des Gebietes
-> Oberlauf des Schirningbaches mit Zubringerbächen sowie Unterlauf des Enzenbaches: Meldung des Gebietes
-> Bergmähwiesen bei Bad Mitterndorf: Meldung des Gebietes
-> Serpentingebiete bei Kraubath an der Mur: Meldung des Gebietes
-> Raabtalbäche: Meldung des Gebietes
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