Stadtpolitik
Schwarz-grünes Gerangel um Grazer Spielplatz-Strategie
Die Grazer Volkspartei hält der Rathauskoalition Versäumnisse beim Thema Kinderspielplätze und mangelhafte Kommunikation vor. Doch viele Forderungen werden bereits erfüllt, heißt es vonseiten der grünen Vizebürgermeisterin Judith Schwentner.
GRAZ. Politik ist in den seltensten Fällen ein Kinderspiel, und gerade wenn es um Themen geht, die die Jüngsten betreffen, kochen die Emotionen gerne hoch – wie derzeit wieder zu beobachten. Denn darüber, dass es auf ihren bereits im März gestellten Antrag für einen Gesamtplan für die Spielplätze in Graz trotz achtwöchiger Frist auch Monate später keine Antwort gibt, ist Gemeinderätin Marion Kreiner (ÖVP) alles andere als erfreut: "Das ist ein Armutszeugnis und zeigt, welchen Stellenwert Kinder und Freizeitmöglichkeiten bei der Vizebürgermeisterin haben."
Kreiners Forderungen: Die Ausarbeitung einer umfassenden städtischen Spielplatz-Strategie für die kommenden fünf Jahre sowie mehr Beteiligungsmöglichkeiten für Interessensgruppen, die die jeweiligen Anlagen "tatsächlich nutzen durch Aushang am Spielplatz".
Angelegenheit habe "höchste Priorität"
Auf Nachfrage von MeinBezirk.at räumt man im Büro der Bürgermeisterin-Stellvertreterin Judith Schwentner (Grüne) ein: "Aufgrund eines personellen Ausfalls konnte vonseiten der Verwaltung die Frist für den Gemeinderatsantrag nicht eingehalten werden. Wir versichern aber, dass dieser Angelegenheit höchste Priorität eingeräumt wird und die erforderlichen Schritte umgehend nachgeholt werden." Zudem betont man, "dass viele von Frau Gemeinderätin Kreiner geforderten Maßnahmen bereits umgesetzt werden".
So wurden im Sommer 2022 unter der Verantwortung von KPÖ und Grünen Mittel für die Erhaltung von Parkanlagen und deren Infrastruktur sowie von Kinderspielplätzen in der Höhe von einer Million Euro jährlich beschlossen.
Prioritäten bei Neugestaltungen
Priorisiert werden dabei Maßnahmen nach den Punkten "Sanierungserfordernis und Neugestaltungsbedarf", "Stadtviertel mit grundsätzlich geringer Ausstattungsdichte an Freiräumen und Kinderspielplätzen" sowie nach der vorhandenen Infrastruktur im Einzugsgebiet. Zudem soll das Angebot für Kinder mit Handicap erweitert und einzelne „inklusionsgerechte“ Geräte eingebracht werden.
Unter diesen Prämissen seien unter anderem die Spielplätze in der Theodor-Körner-Straße, Hafnerstraße sowie auf der Konsumwiese und Marienwiese erneuert und "bemerkenswerte Spielräume wie die Spielzeile im Reininghauspark" geschaffen worden, so Schwentner, die versichert: "Auch in Zukunft werden wir Spielplätze gestalten, die von möglichst vielen Menschen genutzt werden können und die Kinder aller Altersgruppen dazu ermutigen, miteinander zu spielen und zu interagieren." Zur Forderung Kreiners nach transparenter Kommunikation über Dauer und Gründe von Umbauarbeiten – mittels Tafeln direkt bei den Spielplätzen sowie online – sei eine Lösung derzeit in Ausarbeitung.
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