Wohnsitz-Affäre
Seiersberg-Pirka "verzichtet" auf den Grazer Stadtrat
Zur Wohnsitzaffäre des Grazer Stadtrats Manfred Eber (KPÖ) haben wir auch den Bürgermeister von Seiersberg-Pirka, Werner Baumann (SPÖ), befragt. Der zeigt kein gesteigertes Interesse an der "Eingemeindung des Grazer Politikers.
GRAZ/SEIERSBERG. Die Wellen gingen letzte Woche hoch, als MeinBezirk.at und die Woche über die Wohnsitzproblematik des Grazer Stadtrates Manfred Eber (KPÖ) berichtete. Dessen Hauptwohnsitz ist zwar in Graz gemeldet, den Großteil seiner Freizeit verbringt er allerdings in seinem Häuschen in Seiersberg-Pirka.
Seiersberg verliert Geld
Das größte monetäre Interesse, dass sich Eber zu Seiersberg-Pirka als Hauptwohnsitz bekennt, hätte der Bürgermeister Werner Baumann (SPÖ). Denn Eber nimmt ja durchaus kommunale Leistungen der Graz-Umgebung-Gemeinde in Anspruch, Gegenleistung gibt es aber keine, er zahlt als Einwohner nicht einmal auf den Finanzausgleich ein. Zur Erklärung: Grundsätzlich werden die Finanzmittel pro Einwohner an die Gemeinden ausbezahlt. Je mehr hauptwohnsitzgemeldete Einwohner eine Gemeinde hat, umso mehr Geld bekommt sie.
"Aufwand lohnt sich nicht"
Baumann könnte als betroffener Bürgermeister daher ein so genanntes "Reklamationsverfahren" einleiten, also Eber für seine Gemeinde beanspruchen. Auf Nachfrage reagiert er aber ablehnend: "Ein Reklamationsverfahren ist kein Thema. Acht bis zehn Stunden am Tag in Graz zu verbringen – das kann man einem Politiker schon glauben. Dafür zahlt sich ein Reklamationsverfahren nicht aus", verzichtet Baumann auf weitere Schritte. Und er beruhigt Eber noch in einer zweiten Sache: "Wir werden auch keine Zweitwohnsitz-Abgabe einführen."
Die Causa selbst sieht er mit Humor: "Ich kenne Manfred Eber gar nicht. Wir sind eben ein lebenswerter Wohnsitz“, schmunzelt der Ortschef, der ja – nach Werner Miedl – schon das zweite Mal im Zentrum einer Grazer Politik-Affäre steht.
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