Hitzewelle
Stadt Graz schafft Hitzeaktionsplan für Extremfälle

- Präsentierten den neuen Hitzeaktionsplan der Stadt Graz: Gesundheitsstadtrat Robert Krotzer (KPÖ), Vizebürgermeisterin Judith Schwentner (Grüne), Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ), SPÖ-Fraktionsvorsitzende Doris Kampus und Magistratsdirektor Martin Haidvogl (v. l.).
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Die sommerliche Hitze in Graz wird auch künftig weiter zunehmen. Seitens der Stadt setzt man neben präventiven und unterstützenden Maßnahmen auf einen Hitzeaktionsplan, der in Extremfällen in Kraft tritt.
GRAZ. Hitzetage in Graz nehmen zu, das war in den vergangenen Jahren immer deutlicher zu spüren. Auch in diesem Sommer wird wieder mit einer starken Belastung durch hohe Temperaturen gerechnet. Die Stadt Graz hat nun einen Hitzeaktionsplan entwickelt, der bei extremen Wetterereignissen zum Einsatz kommen soll. Dieser wurde in Zusammenarbeit mit zahlreichen Abteilungen erarbeitet, betrifft Hitze doch auch alle Aspekte des alltäglichen Lebens, von den Arbeitsbedingungen bis zur eigenen Gesundheit.
Präventionsmaßnahmen
Neben dem Aktionsplan betont man in der Rathauskoalition vor allem präventive Maßnahmen, die nicht zuletzt auch vulnerablen Gruppen zugutekommen. So streicht Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ) die Kooperation mit der Caritas in Form der wieder eröffneten Bahnhofsmission hervor, wo Menschen ohne stabile Wohnverhältnisse sich ausruhen und duschen können sowie kalte Getränke erhalten. Eine weitere Kooperation wurde mit der Diözese Graz-Seckau geschaffen. So sind zehn Kirchen im Stadtgebiet nun explizit als "coole Orte" ausgewiesen, in denen Menschen Schutz vor der Hitze suchen können. Auch weitere Orte werden in einer Liste ausgewiesen, darunter das Foyer des Kunsthauses sowie die Stadtoase im Graz Museum.

- Hitzetage (Tage mit 30 Grad Celsius und mehr) sowie Tropennächte (Nächte mit Temperaturen nie unter 20 Grad Celsius) nehmen in Graz zu. Asphaltierte Plätze sind besonders betroffen.
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Verstärkt werden soll noch der Fokus auf Stadtteilzentren, um Erholungsorte möglichst nahe der Wohnorte der Grazerinnen und Grazer zu schaffen. Vizebürgermeisterin Judith Schwentner (Grüne) verweist unterdessen auf die Maßnahmen in ihrer Zuständigkeit, wie das Pflanzen von Bäumen, die Begrünung der Stadt und mehr. Das Gesundheitsamt unter Stadtrat Robert Krotzer (KPÖ) legt außerdem die Hitzefächer mit nützlichen Tipps bei Hitze wieder auf. Doris Kampus (SPÖ) appelliert unterdessen an die Zivilcourage und gegenseitige Achtsamkeit an Hitzetagen.

- In Graz werden "coole Plätze" ausgewiesen, die Erholung bei heißen Temperaturen (zu etwaigen Öffnungszeiten) bieten. Das Foyer des Kunsthauses gehört dazu.
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Drei Stufen bei Extremfällen
Der Hitzeaktionsplan Graz orientiert sich am Hitzeschutzplan des Land Steiermark und gliedert sich in drei Stufen. Beobachtet werden die Temperaturen von Mai bis September.
- Vorwarnstufe: Bei gehäuftem Auftreten von Hitzetagen werden die Abteilungen der Stadt Graz sowie die Bevölkerung über städtische Kanäle informiert. Unter anderem werden Verhaltenstipps ausgegeben.
- Warnstufe wird aktiviert: Besteht die Prognose einer Hitzewelle (Werte ab 27 Grad Celsius, Luftfeuchtigkeit ab 60 Prozent) von mindestens drei Tagen, wird zwischen zwei Szenarien unterschieden:
Szenario A geht von einer Dauer von drei bis zehn Tagen aus. Ab dem vierten Tag werden Kernteam-Sitzungen abgehalten und entsprechende Maßnahmen beschlossen, die Wetterlage wird genau beobachtet, die Ergebnisse fließen in die Beschlüsse ein.
Szenario B geht von einer starken Wärmebelastung über mehr als zehn Tage oder zusätzlichen Ereignissen (ein Großevent, Waldbrandgefahr o. ä.) aus. Hier wird der behördliche Führungsstab in Bereitschaft gebracht, das Kernteam tritt zusammen, um in Sitzungen nach Bedarf Maßnahmenbeschlüsse durchzuführen. - Entwarnung: Ist die Hitzewelle vorbei, treten die Maßnahmen außer Kraft, die Bevölkerung wird wiederum über die Abteilung für Kommunikation informiert.

- Für den Aktionsplan wurden auch die Daten aus dem KIS-System der Stadt Graz herangezogen, wie der Leiter des Umweltamtes Werner Prutsch erklärt.
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Sämtliche Informationen rund um den Grazer Hitzeaktionsplan inklusive einfacher Maßnahmen, die jede und jeder selbst treffen kann, finden sich auf www.graz.at/hitzeaktionsplan.
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