Kritik an Kahr
"Unwürdiger Umgang der Bürgermeisterin mit Unternehmer"
ÖVP-Nationalrat und Wirtschaftsbund-Chef Kurt Egger geht hart mit der Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr ins Gericht. Ihre Reaktion auf die Kritik von Kastner&Öhler-Geschäftsführer Martin Wäg hätte "Putin'sche Züge".
GRAZ. "Das ist einer Bürgermeisterin nicht würdig und zeigt nur die Hilflosigkeit dieser Rathaus-Koalition auf." Geharnischte Worte, die da von Kurt Egger, Generalsekretär des Wirtschaftsbundes, kommen. Adressiert sind sie an die Grazer Stadtchefin Elke Kahr (KPÖ) – für ihre Kritik am Grazer Traditionsunternehmen Kastner & Öhler für die Nicht-Fertigstellung seines Daches. Dieser Makel verfolgt das Unternehmen bereits seit geraumer Zeit, nach wie vor gibt es aber nur eine Metallkonstruktion, die nicht den Vorstellungen der Unesco entspricht. Diese drohte immer wieder, Graz den Titel "Weltkulturerbe" für die Altstadt-Dachlandschaft zu entziehen. Kastner-&-Öhler-Chef Martin Wäg sagte kürzlich in einem Interview der "Krone" deutlich: "Ein Umbau ist aufgrund der wirtschaftlichen Lage im Moment kein Thema." Die Lage in der Innenstadt beschreibt er als seit geraumer Zeit "toxisch", verschärft durch die zahlreichen Baustellen.
Kahr schießt Kastner&Öhler an
Darauf reagierte Kahr in einer Aussendung ungewohnt heftig. „Es gehört schon sehr viel dazu, 15 Jahre lang wissentlich zu riskieren, dass die Stadt Graz den Weltkulturerbe-Status verliert, und jetzt den Spieß umzudrehen“, wetterte sie unter anderem.
Egger: "Putin'sche Züge"
Genau diese Kritik ruft Egger auf den Plan: "Das ist ein unwürdiger Umgang mit Menschen, mit Unternehmen. Das sind ja fast Putin'sche Züge, wie man im Rathaus mit Kritik umgeht." Kritik habe Politik eben auszuhalten, in erster Linie solle man froh sein, dass mit Martin Wäg und seinem Unternehmer sowohl ein Frequenzbringer als auch ein Arbeitgeber für 1.500 Menschen in der Grazer Innenstadt seinen Sitz hat.
"Ein Unternehmer, der viel investiert hat, eine Tiefgarage gebaut hat und unverzichtbar für Graz ist." Nicht zu vergessen: Allein die Kommunalsteuer, die vom Handelshaus entrichtet wird, liegt über der Millionen-Grenze.
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