Kommentar
Was sich Steirerinnen und Steirer vom Kauf der Energie Steiermark erwarten können
Im Rahmen des Sonderlandtags am 28. Februar fällt der Beschluss, die freien 25 Prozent an der Energie Steiermark ins Landeseigentum zurückzuholen. Ein Kommentar zu wichtigen, richtigen und falschen Erwartungshaltungen.
STEIERMARK. So ehrlich muss man sein: Die wenigsten poltischen Beobachter haben damit gerechnet, dass sich das Land drübertrauen und die 25 Prozent der Anteile des australischen Investementfonds "Macquarrie" wirklich wieder zu sich holen würde.
Nach einigen Jahren, in denen man der schwarz-roten Landeskoalition vor allem Bewahren und nicht Gestalten unterstellt hatte, war dies eine durchaus mutige Entscheidung. Und das erste echte Ausrufezeichen in der Ära des neuen Landeshauptmannes Christopher Drexler. Das viel zitierte Familiensilber ist fürs erste wieder in sicheren Händen, jetzt kommt es darauf an, was man daraus macht. Die Opposition sucht noch recht verzweifelt nach dem Haar in der Suppe, tut sich aber spürbar schwer, dagegen zu sein. Wichtiger als der Ankauf der Aktien wird aber ohnehin das sein, was man sich von dem Deal erwarten darf.
Anteile an Energie Steiermark werden verkauft
Niedrigere Strompreise werden es jedenfalls nicht sein, auch wenn sich die KPÖ das wünscht – die steirischen Kommunisten mögen einiges können, Wirtschaftskompetenz ist da nicht dabei. Fest steht aber wohl, dass man Anteile am Unternehmen wieder veräußern wird, aber erst nach der Landtagswahl 2024. In "Zeiten fokussierter Unintelligenz" (Copyright Michael Häupl), also im Wahlkampf, habe dieses Thema nichts verloren, so Drexler. Das ist nicht nur weitsichtig, sondern auch selbstbewusst, da Schwarz-Rot davon ausgeht, das Heft auch nach der Wahl in der Hand zu haben.
Die "grüne" Energie Steiermark
Was man sich erwarten dürfen muss von der steirischen Lösung: Dass man erstens aus der Burg nicht in die Energiezentrale hineinregiert, das versteht sich aber ohnehin von selbst. Und dass man der Energie Steiermark volle Rückendeckung dabei gibt, der klimafreundlichste und grünste Energiekonzern Österreichs, vielleicht sogar Europas, zu werden. Nichts ist wichtiger als das – und die Steiermark hat es jetzt zu 100 Prozent in der Hand.
Die Vorgeschichte:
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.