Im Gespräch (2 / 2)
Monika Martin über Hoffnung, Freundschaft und Liebe

Monika Martin | Foto: Jan Weskott / Telamo
  • Monika Martin
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LIEBE in all ihren Facetten“ - sie ist die zentrale Botschaft von Monika Martins neuer CD „Ganz still“. Musik hat den Menschen in allen schwierigen Zeiten Freude und Glück gebracht. Monika Martin liebt es zu singen, liebt ihren Beruf als Berufung und liebt es, den Menschen in Musik, Liedtexten und Worten nahe zu sein.
So setzte sie unser zuletzt begonnenes Gespräch über ihr wichtige Themen fort, die sich auch in ihren Liedern finden. Sie begann aber mit einem Augenzwinkern... ;-)

Worüber würdest du persönlich gerade jetzt gerne mit dem Schicksal reden?

Ob es nicht doch irgendwie einen Einfluss darauf hat, dass ich wieder früher schlafen gehe... Heute war es nämlich schon fünf Uhr in der Früh, als ich ins Bett ging. Aber ich kann in der Nacht so herrlich ungestört schreiben und arbeiten und 100 Sachen machen!
Ich bin jedoch überzeugt, dass die Erholung im Schlaf vor Mitternacht wertvoller ist – ich schaffe es nur nie, vor Mitternacht schlafen zu gehen.
Und deshalb: Hallo Schicksal, wir müssen reden!

Was ist in Zeiten von Corona und Lockdown deine Antwort auf Einsamkeit?

Musik von Monika Martin hören!
Das klingt vielleicht eigennützig, aber ich höre aus zweierlei Gründen meine eigene Musik. Zum einen möchte ich die Texte nicht vergessen, denn ich habe seit März so gut wie keine Auftritte gehabt. Zum anderen tun mir meine eigenen Lieder, die Melodien und das Timbre meiner Stimme gut. So hoffe ich, dass meine Musik viele Menschen durch diese Zeit begleitet.
Ich sehe mich nicht nur als „Dienstleister“ in meiner Berufung, sondern als eine Art „Lautsprecher“ - so z. B. bei gewissen Moderationen und beim Singen, wo Dinge einfach durch mich hindurchfließen. Sie kommen herein – und ich spreche sie aus.
Manches Mal frage ich mich im inneren Dialog: „Was hast du da gerade wieder gesagt?“ Ich wundere mich manchmal selbst, denn das Gesagte stand nicht auf meiner vorbereiteten „Roter-Faden-Liste“.
Doch das geschieht mit mir, seitdem ich wieder gelernt habe, meinem Gefühl zu vertrauen. Zwischenzeitlich hatte leider der Kopf regiert: Das war eine nicht so glückliche Zeit.
Auf sein Gefühl zu hören – das ist das Beste, was man für sich tun kann!

„Jeder Abschied tut weh“ heißt eines der neuen Lieder. Was macht einen Abschied leichter?

Wenn man nicht liebt...
Aber dann würde man ja gar nicht davon sprechen. Jeder Abschied, bei dem Liebe im Spiel ist – ganz egal, ob das nun partnerschaftliche Liebe ist oder ob man sich von einem lieben Menschen verabschieden muss, der z. B. auswandert, wird eine gewisse Art von Schmerz hinterlassen.
Ich selbst bin extrem gefühlsbetont veranlagt. Auf der einen Seite bin ich dafür sehr dankbar, weil ich sonst nicht so im Gefühl singen könnte. Auf der anderen Seite sind für mich gewisse Dinge sehr schmerzhaft, die einen anderen kaum treffen.

„Die Liebe und der Tod“ hast du selbst komponiert und der bekannte Textdichter Tobias Reitz schrieb den Text dazu.
Was kannst du über dieses Lied erzählen, von dem viele Menschen ganz berührt sind?

Das ist eine ganz spannende Geschichte! Als mir diese Melodie einfiel, habe ich sie gleich auf meinem Handy festgehalten. Das Besondere daran war, dass ich intuitiv sofort wusste, dass dieses Lied „Die Liebe und der Tod“ heißen muss! Aber ich wusste noch keine Inhalte und keine möglichen Geschichten...
Ich habe dann mit Tobias Reitz darüber gesprochen, was ich mir so in etwa vorstelle, aber das Ergebnis hat alles um ein Vielfaches übertroffen, weil mir nicht bewusst war, wie nahe Liebe und Tod von der Thematik her beieinander liegen – sie sind „bester Freund und größter Feind“.
Wenn man seine große Liebe „bekommt“, hat man Angst, dass man irgendwann gehen muss.
Wenn man seine große Liebe nicht bekommt, dann stirbt man 1000 Tode.
Das sind Dinge, die in diesem Lied ausgesprochen werden – für mich ist das einer der bedeutendsten Texte in meiner 24-jährigen Laufbahn.

Ein anderes Lied heißt „Mein Freund“. Was zeichnet die Freundschaft zu deinen engsten Freunden aus?

Als ich vor einigen Jahren das Lied „Erste Liebe meines Lebens“ schrieb, war ich gerade maßlos enttäuscht, weil aus einer Liebe nichts geworden ist. In diesem Lied gibt es ja die drei Stufen „erste Liebe – größte Liebe – letzte Liebe“ und es endet mit den Worten über die letzte Liebe: „...fand dich im Herzen und du – du bleibst.“
Schon damals wurde mir bewusst, dass ich in Partnerschaften oft „himmelhoch jauchzend – zu Tode betrübt“ erlebt habe, aber wenn eine Freundschaft beidseitig gepflegt wird und gewollt ist, dann habe ich die Möglichkeit, diese Freundschaft als festen Ankerpunkt ein Leben lang zu haben.
Ich bin auch draufgekommen, dass ich einem Freund alles erzähle, einem Partner aber nicht – da muss ich ganz ehrlich sein! Das hat oft mit Befindlichkeiten und Eifersucht in einer Partnerschaft zu tun.
In einer Freundschaft ist es für mich wichtig, dass ich einem Freund alles sagen kann. Alles! Und das ein ganzes Leben lang... Und wenn das möglich ist, dann ist eine Freundschaft für mich von der Qualität her mindestens gleichwertig wie eine Partnerschaft.

Das Video zu „Nur ein Traum“ finde ich sehr romantisch.
Was war das Romantischste, das du für einen geliebten Menschen gemacht hast?

Ich habe einen richtigen Autofreak geliebt, der sich seine Leidenschaft für Autos aber nicht so recht leisten konnte und mit dem alten Auto von seinem Papa gefahren ist. Als er Geburtstag hatte, habe ich dieses Auto am Parkplatz mit Girlanden und Blumen richtiggehend verpackt. Man hat von dem Auto fast nichts mehr gesehen! Das war meine Art auszudrücken, wie sehr ich ihn mochte und auch das Auto wertschätzte, das uns so treu von A nach B gebracht hat.

Was ist dein hellstes Hoffnungslicht?

Die Liebe.

Wer oder was ist für dich ein „Leuchtturm in der Finsternis“?

Die Liebe.

Welches Lied wirst du nie aus dem Herzen verlieren?

Strangers in the night

Vermag die Liebe alles?

Ja! Alles vermag die Liebe.

In diesem Gespräch, für das ich Monika Martin ganz herzlich danke, wurde öfter Bezug genommen auf die Lieder der neuen CD „Ganz still“, die – ebenso wie die DVD und Fanbox – über den Fachhandel und das Internet erhältlich ist (z. B. HIER).

Wer auch in dieser Zeit, in der größere Veranstaltungen nicht möglich sind, ein Konzert mit Monika Martin erleben möchte, dem seien ihre „Clubkonzerte“, die live via Zoom-Konferenzschaltung im Internet stattfinden, ans Herz gelegt. Informationen darüber findet man HIER.

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