Dank Arsenal sind sie heute Sturm-Legenden

Sturm gegen Arsenal: Da werden Erinnerungen wach - vor allem bei Heinz Zamut und Fritz Benko.

Es ist zwar "nur" ein Freundschaftsspiel, aber trotzdem ist die heutige Partie zwischen dem SK Sturm und Arsenal London (19 Uhr) kein alltägliches Match. Wann gastiert denn schon ein Weltklasseverein wie die "Gunners" in der UPC-Arena?
Sturm gegen Arsenal - da werden auf jeden Fall Erinnerungen wach - an den Herbst vor 40 Jahren. Vor allem zwei Männer prägten den ersten großen internationalen Auftritt des SK Sturm im Jahre 1970: Fritz Benko und Heinz Zamut. "Noch heute reden mich die Leute auf diesen Weitschuss zum 1:0-Sieg an. Ich bin mit diesem einen Tor quasi zur Legende geworden", erzählt Zamut. Der Grazer war damals 19 Jahre alt, in der 50. Minute kam er nach einem Eckball zum Schuss, der Ball landete unhaltbar für den Tormann im Kreuzeck. "So etwas vergisst man ein Leben lang nicht. Genauso wie das Rückspiel in London immer in Erinnerung bleiben wird." Am 4. November lieferten sich die Grazer mit den Engländern eine Abwehrschlacht. Im Mittelpunkt der 18-jährige Tormann Benko: "Nach 15 Minuten kam ich bei 1:0 für Arsenal für den verletzten Damir Grloci aufs Feld. Ob er tatsächlich k. o. war oder ob er einfach nicht mehr spielen wollte, weiß ich bis heute nicht. Es war aber ein Match, in dem mir alles gelungen ist." Und es hätte eine Sensation geben können, wenn nicht der Schiedsrichter so lange spielen hätte lassen. "In der 98. Minute gab es Elfmeter nach einem Handspiel von Franz Reiter. Ich hatte beim Strafstoß keine Chance", so Benko. "Keine Chance hätten wir aber sowieso in der Verlängerung gehabt", meint Zamut heute noch, "trotzdem war es ein unglaubliches Erlebnis, vor 50.000 Zuschauern zu spielen." "Ja, das englische Publikum war von uns kleinen Provinzlern derart begeistert, dass sie sogar applaudierten", fügt Benko hinzu.
Liebe zu Sturm ist geblieben
Beide bestritten nach den Europacup-Highlights noch zahlreiche Spiele für Sturm, ehe sich Ende der 70er-Jahre ihre Wege trennten. Benko schlug in den 80er-Jahren eine Trainerlaufbahn ein (von 1989 bis 1993 Tormanntrainer bei Sturm), trainiert heute nach den Stationen Frohnleiten, Grazer Sportclub und Thal aktuell den SV Gössendorf. Zamut zog es als Spieler zum LASK, nach Lienz, Zürich und Bregenz. Heute ist er Chef der U-16- und Damenauswahl des Vorarlberger Fußballverbandes.
Die Liebe zu Sturm ist geblieben, auch wenn es beide schon seit Ewigkeiten nicht mehr ins Stadion geschafft haben. "Zum letzten Mal war ich in der Champions League gegen Manchester dabei?, gibt Benko zu. ?Dafür ist mein Sohn Daniel öfters in Graz", so Zamut, "und er hat zwei Lieblingsvereine: Sturm und Arsenal. Die Sturm-Fahne hat er sich unlängst sogar auf den Oberarm tätowieren lassen ..."
Autor: heri.hahn@woche.at

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.