Sturm vs. PSV
Überleben die Stadionklos diesmal die holländischen Fans?
Niederländische Fußballfans sind in den vergangenen Jahren generell öfter negativ aufgefallen, das Aufeinandertreffen von Sturm mit Feyenoord im vergangen Oktober beispielsweise, hinterließ in der Merkur Arena eine Spur der Verwüstung. Jetzt kommt PSV in der Champions League Qualifikation nach Graz, was die Frage aufwirft: Überleben die Klos diesmal?
GRAZ. Im Oktober letzten Jahres gastierte Feyenoord Rotterdam in der Europa League Gruppenphase in Graz. Das Spiel endete in einem 1:0 für den SK Sturm, der Abend blieb den wenigsten aber aus diesem Grund in Erinnerung, den die mitgereisten holländischen Fans hinterließen eine Spur der Verwüstung in der Merkur Arena. Toiletten, Waschbecken und Heizkörper wurden gewaltsam entfernt und vor dem Stadion verteilt, der Schaden an diesem Abend alleine belief sich auf rund 160.000 Euro.

- Pyrotechnik, Körperverletzung, Sachbeschädigung - die "Bilanz" der Feyenoord-Fans kann sich sehen lassen ...
- Foto: GEPA
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Am 15. August steht in der Champions League Qualifikation ein weiteres Duell mit einem niederländischen Vertreter, dem PSV Eindhoven, vor der Tür, die das erste Mal seit vier Jahren die Chance haben, in der Königsklasse zu spielen. In der letzten Saison waren auch ihre Fans keine Kinder von Traurigkeit, wie Jeroen Kapteijns, PSV-Korrespondent der niederländische Zeitung "De Telegraaf", erzählt: "Es gab zwei größere Zwischenfälle einmal gegen Arsenal und einmal gegen Sevilla."
Faustschläge für Spieler und fliegende Stühle
Besonders stark in Erinnerung blieb das Heimspiel gegen den FC Sevilla, wo ein "Fan" während des Spiels auf das Spielfeld kam um dem Torwart des Gegners, Marko Dmitrovic, einen Faustschlag in den Rücken zu versetzen und weiter versuchte ihm ins Gesicht zu schlagen. Beim Auswärtsspiel gegen den FC Arsenal flogen Bengalen und Stadionsessel auf das Spielfeld.
Kapteijns betont aber, dass Vorfälle wie diese für PSV Fans eher ungewöhnlich seien und auch zerstörte Toiletten eher nicht zu erwarten wären, Garantien gäbe es natürlich keine. Trotzdem hätten momentan in den Niederlanden beinahe alle Klubs Probleme mit ihren Fans, eine Entwicklung die sich seit der Corona-Pandemie immer weiter zugespitzt hat. Für das Spiel in Graz stehen PSV 5 Prozent der aufgelegten Tickets zu, was in diesem Fall genau 793 "Auswärtstickets" bedeuten wird.

- Auch der Pressebereich in der Merkur Arena muss für UEFA Auflagen nachgerüstet werden.
- Foto: Jorj Konstantinov
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Merkur Arena bereitet sich vor
Im Stadion laufen die Vorbereitungen für die kommende internationale Saison bereits auf Hochturen, Gerald Pototschnik, Leiter des Sportstättenmanagements: "Wir sind gerade dabei das Stadion großräumig nachzurüsten. Einerseits um den Auflagen der UEFA Kategorie vier zu entsprechen und andererseits um behördliche Auflagen zu erfüllen." So soll der Gästezugang durch sogenannte "Vereinzelungs-Drehkreuze" gesichert werden und die Gästesektoren (26 und 27) verstärkte Zäune bekommen. Bei Fans sind diese sogenannten "Käfige" nicht sonderlich beliebt. Auch der Pressebereich soll ein Update nach internationalem Standard erhalten, dafür investiert die Stadt 650.000 Euro. Bis zur Gruppenphase sollen die Änderungen abgeschlossen sein, auch wenn momentan kein Lieferant eine Termingarantie geben könne.

- Bis zum Start der Gruppenphase von Europa League oder Champions League sollen die Umbauarbeiten in Graz abgeschlossen sein.
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- hochgeladen von Harald Almer
Leidige Stadiondebatte
Das Spiel gegen PSV dürfte für die Änderungen noch zu früh kommen, ausgetragen kann es in Graz dennoch werden. Etwas anders wäre es bei einem, nach dem Hinspiel doch sehr überraschenden Weiterkommen der "Blackies" ins Playoff, das müsste, sollte die Adaptionen noch nicht abgeschlossen sein, in Klagenfurt ausgetragen werden. Die Gruppenphase der Europa League kann aber in Graz gespielt werden können.
Feuertaufe für neue Toiletten
Zurück zum Aufeinandertreffen mit PSV in Graz: Bengalen und zerstörte Toiletten sind aber bei weitem kein niederländischen Phänomen. Nach der ausführlichen Renovierung der Sanitäranlagen in Folge des Aufeinandertreffens mit Feyenoord war beispielsweise Rapid zu Gast in Graz. Auch hier hinterließen die Gästefans ein ähnliches Bild der Verwüstung, wenn die Schadensmenge auch etwas geringer ausfiel, Pototschnig: "Die haben zumindest die Heizkörper an der Wand gelassen." Die Kosten für die Sanierungen werden übrigens immer an den SK Sturm weiterverrechnet, der diese dann wiederum an den Gastverein weitergibt.
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