Unglückliche Niederlage des SV Andritz in Gratkorn

FC Gratkorn : SV Andritz 4:3 (2:1)

Stadion Gratkorn, 13.05.2012, 17:15 Uhr

An einem kühlen, nasskalten Sonntag auf Kunstrasen gegen Gratkorn antreten, es gibt wohl schönere Muttertage als diese. Vor dem Spiel waren unsere Jungs noch guter Dinge gewesen, mit einem Sieg hätte man sogar bis auf Rang 3 vorstoßen können. Doch oft kommt es anders als man denkt, denn der Gegner hatte etwas gegen diese Konstellation, die Gratkorner wollten selbst ein paar Plätze in der Tabelle gutmachen.

Anders als in den Spielen zuvor fanden wir uns von Beginn weg in die Defensive gedrängt, die Umstellung auf den Kunstrasenplatz, der vor dem Spiel auch noch bewässert wurde, fiel uns sichtlich schwer. Kaum ein Pass, der einen Abnehmer fand, zahlreiche Stoppfehler und ausrutschende Spieler waren die Folge. Zweimal musste Maxi Brunnmair bereits rettend eingreifen, ehe wir durch Mathias Resch und Marko Videc zu unseren ersten Torgelegenheiten kamen. Ein dritter Konter brachte uns sogar 1:0 in Front: Marko Videc setzt den klar im Abseits stehenden Leon Demaj ein, der sprintet Richtung Tor und schiebt staubtrocken zur Führung ein.

Bezeichnend die Fehlentscheidung des Schiedsrichters in dieser Situation, auch wenn sie uns zum Vorteil gereichte. Denn in weiterer Folge ließ er das Spiel komplett aus seinen Händen gleiten, bewertete die Situationen meist schlichtweg falsch und brachte so unnötig Unruhe in das Spiel. Da er trotz seines jugendlichen Alters gerade das Laufspiel scheute, entgingen ihm mehrfach die Zweikämpfe, wo er dann es meist gänzlich unterließ, seine Pfeife zu benutzen. Der Gegner spielte keinesfalls unfair, agierte auf dem rutschigen Geläuf aber oft ungestüm und hart an der Grenze zum Foulspiel. So musste ich bereits in Hälfte eins verletzungsbedingt viermal wechseln, die Gratkorner kauften uns im wahrsten Sinne des Wortes die Schneid ab.

So fiel kurz nach der Führung bereits das 1:1. Tobias Boh, zuvor zweimal ungeahndet zu Fall gebracht, revanchiert sich an der linken Strafraumecke mit einer ungestümen Attacke, die zu einem Freistoß führt. Die Freistoßflanke segelt Richtung Maxi Brunnmair, der das Leder leidet nur nach vorne wegklatscht, wo der einschussbereite Stürmer steht und zum Ausgleich trifft.

10 Minuten später glückt dem Gastgeber sogar die Führung. Maxi Brunnmair kann einen Ball erneut nicht festhalten, die Abwehr bringt das Spielgerät nicht weit genug aus dem Strafraum, wo Fabio Königshofer einen Heber aufs lange Eck setzt. Von der Innenstange prallt der Ball schlussendlich über die Linie.

Den größten Aufreger gibt es dann aber kurz vor Halbzeitende. Tobias Boh setzt sich in der Mitte gut durch, lupft den Ball über den herauseilenden Keeper und wird dabei von diesem im wahrsten Sinne des Wortes umgesenst. Die Pfeife des Schiedsrichters bleibt aber erneut stumm.

Nach dem Seitenwechsel versuchen wir alles, um den Sieg herbeizuführen, bereits in der ersten Aktion gelingt uns der Ausgleich. Leon Demaj ist erneut auf und davon, scheitert allerdings im Abschluss. Der Abpraller landet vor den Füßen vom mitgelaufenen Georg Gröll, der nur noch einschieben muss. 2:2.

Der Jubel brandet aber nur kurz auf, denn ein Weitschuss bringt den Gegner erneut in Front. David Zöschg nimmt einen Ball direkt aus rund 20 Metern, und der Ball senkt sich genau ins lange Eck.

Das Spiel wird immer ruppiger und zerfahrener, beide Teams kommen kaum noch zu Chancen. Bis zur 50.Minute. Marko Videc gewinnt einen entscheidenden Zweikampf im Mittelfeld, ist schneller als seine Bewacher, tanzt auch noch den Tormann aus und trifft zum 3:3.
Jetzt bekommen wir erstmals in diesem Spiel Oberwasser. Tobias Boh startet, allerdings aus klarer Abseitsposition, Richtung Tor, ein Verteidiger holt in genau an der Strafraumgrenze von hinten von den Beinen, den fälligen Freistoß setzt Georg Gröll aber genau in die Hände der Tormannes.

Einige gute Aktionen auf beiden Seiten werden wegen fälschlichen Abseits zurückgepfiffen, ehe eine Kette von Fehlern unsere Niederlage besiegelt. Dominik Zettelbauer spielt einen Rückpass Richtung Maxi Brunnmair, der zu wenig Höhe in den Ball bekommt und einen Stürmer am Rücken trifft. Von dessen Kehrseite springt der Ball zu Philipp Hemmer, der nur noch ins leere Tor einschieben muss.

Vom erneuten Rückstand erholen wir uns nicht mehr, es bleibt bei der Niederlage, die mehr als unglücklich zu Stande kam. Die Leistung war trotz der knappen Niederlage bis zum Schluss nicht berauschend, mehr als einen Punkt hätten wir uns auch nicht verdient.

Fazit:

Die Niederlage alleine am Schiedsrichter festzumachen, wäre zu billig. Denn bereits beim 1:0 hat er uns durch seine Fehlinterpretation der Situation entscheidend bevorzugt. Auch hatten wir erneut Möglichkeiten, das Spiel zu unseren Gunsten zu drehen, doch bewiesen wir zu wenig Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. Zudem konnten sich einige Spieler bis zum Schluss nicht an das ungewohnte Geläuf gewöhnen.
Positiv ist aber zu erwähnen, dass gerade die Abwehr um Dominik Zettelbauer, Fabian Schmid, Kilian Krautinger und Tobias Fritz eine Superleistung bot und viele gefährliche Situationen schon im Keim erstickte. Außerdem konnte die Truppe zweimal einen Rückstand aufholen, was für eine gute Moral spricht.
Wichtig ist jetzt, die Fehler nicht bei den anderen zu suchen, sondern selbst im Training nochmals eine Schippe draufzulegen, um schon am Donnerstag wieder in die Erfolgsspur zurückzufinden.

Andritz spielte mit:
Max Brunnmair – Dominik Zettelbauer, Fabian Schmid, Kilian Krautinger, Tobias Fritz – Dominik Oppenrieder, Tobias Boh, Mathias Resch, Georg Gröll – Marko Videc, Leon Demaj
Martin Videc, Mathias Wieser, Daniel Gherghel, Moritz Zakosteletzki, David Ferk