Zum Nulltarif auf Titelkurs
- Am Sprung in die WHA: Ulli Fürpaß und ihre HIB Murpiraten
- Foto: Verderber
- hochgeladen von Marcus Stoimaier
Red-Bull-Boss Didi Mateschitz hat für den Formel-1-Titel von Sebastian Vettel tief ins Börsel gegriffen. Stolze 6,8 Millionen Euro überwies der gebürtige Steirer ans Team – vom Renningenieur bis zur Putzfrau kassierte so jeder Mitarbeiter 12.357 Euronen! Und auch im Fußball treibt die Verhandlung mit dem Spielerrat über Meisterprämien den Vereinsverantwortlichen oft die Schweißperlen auf die Stirn.
Bei den Handballerinnen der HIB Murpiraten ist die Sache etwas anders: Die Grazerinnen ballern die Konkurrenz zum Nulltarif vom Parkett. "Bei uns verdient keine Spielerin auch nur einen Euro", stellt Abwehrchefin Birgit Wegscheider klar.
Zumindest ein kleines Taschengeld hätten sich die Piraten aber verdient. Die Dominanz, mit der die Gegner Woche für Woche weggeschossen werden, ist mehr als beeindruckend. Im Grunddurchgang wurden von zehn Partien neun gewonnen – und jetzt am Wochenende wurde im Aufstiegs-Play-off mit dem 24:14 über Eggenburg auch die einzige Pleite mehr als ausgemerzt.
Aufstieg als Ziel
"Alles andere als der Aufstieg, wäre jetzt auch eine Enttäuschung", gibt Wegscheider zu. Dabei stand das Damenhandball in der Landeshauptstadt vor etwas mehr als einem Jahr vor dem Aus. "Die SG Graz hat sich ja aufgelöst und wir sind plötzlich auf der Straße gestanden", erinnert sich Wegscheider. Doch dann wurde die rettende Fusion mit der HIB eingegangen. "Der Großteil hat zwar Bundesligaerfahrung. Aber wir sind eine neue Mannschaft und haben vor der Saison nicht so richtig gewusst, wo wir stehen."
Momentan stehen die Mädls von Branko Kukovec sehr gut da und führen das Aufstiegs-Play-off (nur der Gruppenerste steigt auf) an. Und das mit einer blutjungen Truppe. "Der Großteil der Mannschaft ist zwischen 15 und 23", sagt Wegscheider, die mit 31 Jahren schon die "Team-Mama" ist.
Ihr Geld verdient sie als Geografie- und Geschichteprofessorin am BG/BRG Klusemann – am Samstag wartet auf sie und ihr Team die nächste Prüfung, es geht nach Innsbruck.
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