Business-Lunch Rückblick 2023
50 Perspektiven auf die Grazer Wirtschaft
50 Mittagessen mit Grazer Unternehmerinnen und Unternehmern in 50 verschiedenen Lokalen lieferten im Rahmen des "Woche"-Business-Lunch vielschichtige Einblicke in das lokale Wirtschaftsgeschehen.
GRAZ. Vom familiengeführten Traditionsunternehmen bis zum innovativen Startup und vom Gesundheitsbetrieb bis zum Skate-Shop – die Grazer Wirtschaftslandschaft ist nicht nur über die verschiedenen Branchen hinweg breit aufgestellt, sondern zeichnet sich auch durch jeweils unterschiedliche Unternehmensphilosophien aus. Spannende Details zu den Werten, Strategien und Erfolgsgeheimnissen der Grazer Unternehmerinnen und Unternehmer lieferten auch dieses Jahr zahlreiche Gespräche im Rahmen des Woche-"Business-Lunch".
50 Grazer Betriebe lud die Woche Graz-Redaktion 2023 zum Mittagessen in 50 verschiedene Grazer Gastronomie-Betriebe, um bei Speis und Trank über "das Business" zu sprechen. Beherrschende Themen waren dabei das "Innenstadtsterben" in Graz zwischen Tatsache und Mythos, neue Arbeitszeitmodelle – sprich die 30-Stunden Woche oder "Workation", sowie das Wechselspiel von Tradition, Innovation, Nachhaltigkeit und branchenspezifische Herausforderungen etwa im Gesundheitswesen oder der Reise-Sparte.
Erfolgsgeheimnisse der Grazer Wirtschaftstreibenden
So schwierig die Zeiten durchaus auch für die heimische Wirtschaft sein mögen, so erfreulich zeigten die vielen Gespräche mit Grazer Wirtschaftstreibenden, dass sowohl Traditionsbetriebe mit Hoffnung in die Zukunft sehen, aber auch junge Unternehmerinnen und Unternehmer keine Angst davor haben, in ihre Ideen zu investieren. Klares Resümee zu den Erfolgsgeheimnissen der Grazerinnen und Grazer: Leidenschaft, Kreativität, Weitsicht und Teamgeist. Die Woche-Redakteurinnen und -Redakteure freuen sich auf ein weiteres Jahr voller spannender Unternehmens-Geschichten.
Anbei noch eine Auswahl an einprägsamen Zitaten, die der Business-Lunch 2023 hervorgebracht hat:
"Wenn ich von unserer Kundenfrequenz ausgehe oder auch, wenn ich auf den Hauptplatz rausschaue, kann ich ein 'Innenstadtsterben' überhaupt nicht erkennen."
So die Einschätzung von Juwelier Klaus Weikhard.
"Die Herrengasse gehört für meine Begriffe zu den schlechtesten Hauptstraßen Europas."
"Eiskönig" Charly Temmel hat einen kritischen Blick auf die Grazer Innenstadt.
"Jeden Tag begrüße ich meine Boutique und die Hofschneiderei mit einem Bussi und einem kleinen Gespräch."
Offenbart Designer Herbert Traumüller seine Liebe zu seiner Boutique "s'Finks".
"Man muss heute einfach flexibel sein, was die Arbeitszeit betrifft, gerade in der jungen Generation ist das wichtig, wichtiger als finanzielle Dinge. Mit dieser Flexibilität ändern sich auch die Arbeitsbedingungen, Stichwort "Workation" beispielsweise."
Daniela Pak-Graf über "New Work" beim Merkur Innovation Lab.
"Mittlerweile zählen weitaus mehr Faktoren zu einem erstrebenswerten Arbeitsplatz als Geld und Status."
Ist auch "Denovo"-Geschäftsführer Christof Stromberger überzeugt.
"Erfahrung bringt's einfach."
Bringt es Mercedes Scala-Irresberger aus der "Messer-Dynastie" auf den Punkt.
"Ein Familienbetrieb hat ja Vor -und Nachteile. Ich habe öfter andere Ansichten als der Papa, einfach weil ich jünger bin."
Berichtet Stephanie Kirchmair vom Generationenwechsel bei "Stoichart Leder".
"Wir kämpfen gegen Probleme des 21. Jahrhunderts mit Bürokratie des 19. und 20. Jahrhunderts, anstatt dass wir Innovationen zulassen."
GGZ-Geschäftsführer Gerd Hartinger über die (wirtschaftlichen) Herausforderungen im Gesundheitswesen.
"Das Thema in die Breite zu tragen, ist unsere Aufgabe. So gesehen sind wir ein bisschen wie Missionare."
NEcharge-Geschäftsführer Christian Kranz über E-Mobilität am Sprung zum Massenmarkt.
"Ich verstehe Werbung nicht als Selbstzweck. Ich sehe sie als Kunstform, um im Idealfall nicht nur auf ein Produkt hinzuweisen, sondern den Menschen auch etwas mitzugeben."
Patrick Haas über seine Arbeit mit der Kreativagentur "En Garde".
"Leute, die ihr Geld früher in Bitcoins oder auf dem Sparbuch angelegt haben, haben heute Photovoltaik-Anlagen."
Marco König von "Solar Ernte".
"Die Grazer Skate-Szene ist so bunt wie Graz selbst."
Markus Wohlkönig vom Skateshop "Skulture".
"Ein Dekan hat einmal zu uns gesagt, Software müsse 'sexy' sein. Das haben wir ziemlich treffend gefunden."
Lorenz Schmoly und sein Team punkten mit ihrer App "Studo" bei Studierenden.
"Die Krise hat uns irrsinnig gefordert. Wir erholen uns nach wie vor, die Branche ist noch nicht dort, wo sie vor Corona war."
"Gruber Reisen"-Chef Max Schlögl über die Reise-Branche.
"Unternehmer ist nicht gleich Gewinnmaximierer – Wirtschaft soll laut Definition dem Wohl der Menschen dienen."
Mit "WIDADO" setzt Berthold Schleich auf Kreislaufwirtschaft.
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Business Lunch
Die Grazer Wirtschaft zu Tisch mit MeinBezirk.at. Alle Beiträge unserer wöchentlichen Interview-Serie findest du auf der Themenseite.
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