Die Graz Guides: Viel mehr als nur Fakten und Jahreszahlen

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41 Fremdenführer, 15 Sprachen und jährlich mehr als 2.000 Führungen zu den Sehenswürdigkeiten und Besonderheiten von Graz und der Steiermark: das sind die Graz Guides in Zahlen. Daneben sind es laut Geschäftsführerin Christina Harer aber vor allem Leidenschaft, die Liebe zur Stadt und ein offenes Auge für Veränderungen, die die Arbeit eines Fremdenführers ausmachen, wie sie beim „Business Lunch“ mit der WOCHE erzählt.

WOCHE: Ich komme als Besucher nach Graz und habe nur wenig Zeit. Was würden Sie mir zeigen?
Christina Harer: Zuerst würde ich mich sehr freuen, dass Sie sich einen geprüften Fremdenführer ausgesucht haben! Wenn die Zeit wirklich ganz ganz knapp ist, würde ich mit Ihnen im Lift auf den Schloßberg fahren: Dort habe ich einen wunderbaren Blick auf die Dächerlandschaft und kann das Alte genauso wie das Neue sehen. Es ist ja immer auch wichtig, was sich gerade in der Stadt entwickelt.

Können Sie die Sehenswürdigkeiten selbst überhaupt noch sehen, oder wird man irgendwann satt?
Wenn man satt ist, darf man es nicht mehr machen. Es zeichnet uns für Gäste von außerhalb ja aus, dass wir immer wissen, was sich tut und was sich verändert. Mir ist die Lust jedenfalls noch nicht vergangen und ich bin von Graz immer noch begeistert. Das ist für unseren Beruf ganz wichtig, weil man immer „up to date“ sein muss: Ich muss wissen, wo Baustellen sind, oder wo ich schlecht durchkomme – deshalb muss ich einfach immer in der Stadt unterwegs sein und dabei ein offenes Auge haben.

Was muss ein Fremdenführer noch mitbringen?
Das Wichtigste ist die Liebe zur Stadt. Außerdem muss man eine Ausbildung beim Wifi absolvieren, die ungefähr ein Jahr dauert, etwa 400 Stunden umfasst und 4.400 Euro kostet. Zusätzlich muss man bereits eine Fremdsprache sprechen. Außerdem macht man gleichzeitig eine Unternehmerprüfung und muss ein Gewerbe anmelden, bevor man in den Beruf einsteigen darf.

Auch bei den „Graz Guides“?
Wir sind alle als Kleinstunternehmer selbstständig. Die Graz Guides sind ein Verein und die Idee dahinter ist, dass man gemeinsam einfach stärker ist: Zum Beispiel bieten wir unseren Mitgliedern Weiterbildungen und vermitteln Führungen. Durch die Menge unserer Fremdenführer sind wir natürlich auch sehr vielfältig und können viel anbieten – etwa Führungen in 15 unterschiedlichen Sprachen.

Sind neue Technologien wie Fremdenführer-Apps eine Konkurrenz für Sie?
Jeder hat ein Handy und auch der Graz Tourismus bietet einen Audio-Guide an – das können wir nicht ändern. Aber ich glaube, das Menschliche, das wir den Gästen als Fremdenführer bieten, kann keine Maschine ersetzen: Fakten und Jahreszahlen findet man überall, dass Pater Matthias eine Gruppe ins Franziskanerkloster einlädt weil er uns kennt, wird mit einer App nie passieren.

Gast und Wirtschaft

Landhauskeller
Schmiedgasse 9, 8010 Graz
Telefon: 0316/830 276
Mail: landhauskeller@aiola.at
Öffnungszeiten: Montag bis Mittwoch von 12 bis 1 Uhr, Donnerstag bis Samstag bis 2 Uhr.
Beschreibung: Nach umfangreichen Umbauarbeiten Anfang November von Judith und Gerald Schwarz wiedereröffnet, zeigt sich das traditionsreiche Restaurant in einem neuen und vor allem moderneren Look. Die angeschlossene Bar soll auch nach dem Essen zum Bleiben anregen.

Das Essen
Während Christina Harer sich mit den Kürbisteigtascherln mit Pilzen und Majoranbutter für eine vegetarische Variante entschied, gab es für die WOCHE mit dem Wienerschnitzel vom Kalb samt Petersilerdäpfeln einen fleischigen Klassiker der österreichischen Küche.
Die WOCHE meint: Auf der Karte im neuen Landhauskeller findet man Gutbürgerliches aus der österreichischen Küche und sowohl das Schnitzel als auch die Teigtascherln haben überzeugt.

Christina Harer

Geboren am 26. März 1965 in Mexico-City.
Verheiratet mit einem Grazer, Mutter von Lisa, 19, und Paul, 17.
Ausbildung in der Hotellerie im „Hotel Vier Jahreszeiten“ in Hamburg.
Fremdenführerin bei den Graz Guides seit 2003.
Geschäftsführerin seit 2015.
Schätzt es, in ihrem Beruf mit Menschen aus aller Welt zu tun zu haben und zu zeigen „wie wunderschön die Stadt ist“.
Der Klostergarten der Franziskaner ist ihr persönliches Highlight in der Stadt.
Vor allem Lissabon ist für die Fremdenführerin neben Graz einen Besuch wert.
Würde sich wünschen, dass die Rolle der Fremdenführer als Botschafter der Stadt mehr wertgeschätzt wird.

Graz Guides

Der Verein wurde im Jahr 1961 gegründet.
41 Fremdenführer sind heute für die „Graz Guides“ im Einsatz.
Führungen in 15 Sprachen werden angeboten.
Über 2.000 Führungen werden jährlich abgehalten.
Spezielle Themenführungen werden regelmäßig ergänzt und adaptiert.
Im Angebot sind aktuell etwa „Advent in Graz“, „Graz (nicht nur) für Grazer 2015“, oder Segway Touren mit den GrazGuides. Adresse: Sporgasse 7, 8010 Graz
Web: www.grazguides.at

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