Konfliktlösung einmal anders – Was ist eigentlich eine Mediation?

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Im Alltag geht es meist schneller als einem lieb ist: Zwei Menschen, Gruppen oder Organisationen ecken aneinander, streiten sich, beißen sich ineinander fest und irgendwann ist die Situation dann so verworren, dass es ohne Gerichtsverfahren nicht mehr weitergeht. Dabei sind die Parteien grundsätzlich zu einer Einigung bereit, der Beginn des Streites ist mittlerweile allerdings so weit in die Ferne gerückt, dass sich kaum noch jemand daran erinnern kann, wie die ganze Misere eigentlich überhaupt angefangen hat.

In diesem Fall entwickelt sich die ganze Situation meist dergestalt weiter, als dass jede der beiden Parteien auf ihrem vermeintlichen Recht beharrt und die Sache zu seinem eigenen Vorteil klären will. Im Volksmund heißt es zwar, dass der Klügere eigentlich nachzugeben hat, aber diese Art der Logik wird in der Realität meist eher selten umgesetzt.

Seit einigen Jahren hat sich nun aber eine Art neuer Trend in die moderne Gesellschaft eingeschlichen, der allerdings grundsätzlich bereits so alt ist wie die Menschheit selbst. Die Rede ist von der sogenannten Mediation, bei der sich die beiden Kontrahenten oder zerstrittenen Parteien freiwillig einem strukturierten Verfahren unterziehen, das die Lösung des Konflikts zugunsten beider Parteien zum Ziel hat. Geleitet wird diese Art der Konfliktlösung durch einen sogenannten Mediator, der sich als neutrale Instanz zwischen den beiden Konfliktparteien versteht. Er leitet durch das Verfahren und sorgt für Neutralität, sollte im besten Fall allerdings niemals Partei ergreifen. Der Mediator möchte nicht etwa erreichen, dass eine der beiden Parteien gewinnt, sondern dass der Konflikt beiseite gelegt wird, sodass die Interessen aller beteiligten Parteien gewahrt werden.

Um einen kleinen Einblick in die Arbeitsgebiete eines solchen Mediators zu erhalten und abschätzen zu können, inwiefern eine Mediation bei bestimmten Konflikten als Mittel zur beiderseitigen Lösung verstanden werden kann, sollen die nachfolgenden Ausführungen dienen. Dabei soll in der Regel nicht auf konkrete Beispiele eingegangen werden, sondern vielmehr versucht werden einen groben Überblick zu schaffen. Der Österreichische Bundesverband für Mediation kann hinsichtlich eventueller Nachfragen zusätzliche Informationen bieten.

Arbeitsfelder der Mediation

Eine Mediation ist grundsätzlich immer dann möglich, wenn zwei Parteien miteinander in einen Konflikt geraten sind und eine außergerichtliche Lösung anstreben. Während bei einem Gerichtsverfahren die Frage nach der Schuld im Vordergrund steht, ist dies bei einer Mediation nicht der Fall. Keine der beiden Parteien soll als Auslöser der Streitigkeiten entlarvt werden und der Mediator selbst maßt es sich nicht an, ein Urteil über die beiden Parteien zu fällen. Dementsprechend sind auch die grundsätzlichen Anwendungsfelder der Mediation so überaus weit gesteckt.

Eine Mediation ist beispielsweise im schulischen Bereich denkbar, wenn zwei Schüler miteinander in Streit geraten oder verschiedene Gruppen innerhalb einer Klasse im permanenten Clinch miteinander liegen. In derartigen Fällen sollte allerdings darauf geachtet werden, dass der Mediator auch wirklich eine neutrale Person ist. Der Klassenlehrer ist unter diesen Umständen verständlicherweise nicht unbedingt die erste Wahl. Das Bundesministerium für Bildung und Frauen hat gerade in Bezug auf die Schulmediation einige wichtige Informationen zusammengestellt.

Auch im Nachbarschaftsrecht ist die Mediation immer wieder ein beliebtes Mittel, um verschiedene Streitigkeiten zwischen Nachbarn aus der Welt zu schaffen. Dies liegt in erster Linie nicht nur daran, dass Nachbarn im Zweifelsfall immer versuchen sollten, möglichst gut miteinander auszukommen, schließlich wohnen sie nebeneinander, sondern hängt auch damit zusammen dass Prozesse in diesem Bereich immer mit nicht zu verachtenden Kosten zusammenhängen und sich oftmals in die Länge ziehen können.

Auch in Bezug auf das Familienrecht kann die Mediation oft die letzte Chance für eine mehr oder weniger gütliche Einigung sein. Wenn Paare sich trennen, kommt es häufig zu aufbrechenden Konflikten. Oftmals kann es auch sein, dass diese Konflikte auch erst zum Auslöser einer Trennung werden. Je früher dementsprechend mit einer neutralen Person verhandelt wird, umso größer stehen die Chancen, die quälenden Probleme doch noch einvernehmlich zu lösen. Und falls es für einen gemeinsamen Neuanfang zu spät sein sollte, so existiert dank einer erfolgreichen Mediation zumindest die Chance, dass der alleinige Neuanfang ohne belastende Überbleibsel aus der Vergangenheit beginnt. Darüber hinaus wird eine Mediation, die zu einer Lösung von Konflikten führt, genau dann überaus wichtig, wenn gemeinsame Kinder im Spiel sind. Unter stern.de werden hierfür weitere Informationen bereitgehalten.

Auch im Arbeits- und Sozialrecht kann es immer wieder zu Situationen kommen, in denen Konflikte innerhalb eines Unternehmens ausgelöst werden können. Da diese Form der Bereinigung für ein gesundes und geschäftstüchtiges Arbeitsklima von großer Bedeutung ist, haben viele Kanzleien sich bereits jetzt in großen Teilen auf die Mediation in diesem Gebiet eingeschossen, bzw. diese zu einem ihrer ausgeschriebenen Spezialgebiete werden lassen, wie etwa unter http://www.hba.at/schwerpunkte#arbeitsrecht-sozialrecht zu sehen.

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