Business-Lunch
Martin Pansy über die Türschlösser der Zukunft

Zum Business-Lunch mit Martin Pansy (Mitte) von Nuki, servieren Rebecca und Marvin (rechts im Bild) vom Incafé im Messequartier das Tagesgericht. | Foto: Brand Images e.U.
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  • Zum Business-Lunch mit Martin Pansy (Mitte) von Nuki, servieren Rebecca und Marvin (rechts im Bild) vom Incafé im Messequartier das Tagesgericht.
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Digitalisierung auf allen Ebenen. Martin Pansy von Nuki ist sich sicher: Die Umstellung von mechanischen auf digitale Türschlösser wird kommen. 

GRAZ. Mit einer innovativen und zukunftsorientierten Idee zum europäischen Marktführer unter den Anbietern digitaler Schließsystem. Die Brüder Jürgen und Martin Pansy gründeten vor sieben Jahren die Firma Nuki. Zum Business-Lunch mit MeinBezirk.at hat sich der Grazer Unternehmer im Incafé getroffen, weil er das inklusive Konzept von Jugend am Werk unterstützenswert findet. 

  • Ich bin – wie viele andere potentielle Nutzerinnen und Nutzer Ihres Produkts sicher auch – weiß Gott keine IT-Expertin. Wie funktioniert das digitale Türschloss einfach erklärt?

Martin Pansy:  Unser Produkt besteht aus dem elektronischen Türchloss, dem "Smartlock", und dem digitalen Schlüssel. Der ist in zig einzelne Fragmente verpackt und ein Fragment, das Allerwichtigste, bleibt immer lokal auf deinem Smartphone. Wenn man sich dann mit dem Smartphone dem Smartlock nähert, kommunizieren die in Sekundenschnelle miteinander. Dabei werden die Fragmente miteinander abgeglichen, es baut sich ein Schlüssel zusammen und die Tür springt auf.

  • Wie sicher ist das ganze? 

Wir haben unser ganzes Sicherheitsprotokoll – also die Methode, mit der verschlüsselt wird – öffentlich gestellt. Hacker-Profis stufen die Sicherheit als sehr, sehr gut ein. Heute haben wir über eine halbe Million Nutzer und es hat noch nie einen sicherheitsrelevanten Zwischenfall gegeben.
Aufgrund der Fragmentierung des digitalen Schlüssels, ist es wenig risikioanfällig. Sprich, wenn irgendjemandem nur dein Smartphone hat oder bei Funkattacken: es kann nichts passieren, weil immer nur Fragmente und nie der ganze Schlüssel abgegriffen werden können. Und die an sich sind für Hacker wertlos. 

Das elektronische Türschloss funktioniert wahlweise mit dem Smartphone, der Smartwatch, einer Fernbedienung, per Nummerncode oder Fingerabdruck. | Foto: Nuki
  • Das elektronische Türschloss funktioniert wahlweise mit dem Smartphone, der Smartwatch, einer Fernbedienung, per Nummerncode oder Fingerabdruck.
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  • Aber wie schließe ich die Tür auf und zu, wenn ich mein Smartphone mal vergessen habe?

Grundsätzlich wollen wir weg davon, dass die Leute unsere Smartlocks nur mit dem Handy steuern können. Bislang ist die App am Handy das zentrale Administrationsinterface. Aber wir haben letztes Jahr im Oktober das "Keypad" auf den Markt gebracht. Unser Smartlock ist ja nur innen an der Tür und das "Keypad" kannst du Dir außen am Türstock oder auf der Tür anbringen und einen Nummerncode bzw. deinen Fingerprint hinterlegen. Das ist die einfachste Form, das Schloss nachzurüsten, denn deinen Finger wirst du nicht vergessen.

Es gibt aber auch noch den "Fob". Das ist wie eine Garagentor-Fernbedienung, vor allem praktisch für Kinder oder ältere Personen, die halt jetzt kein Handy haben. Die können dann damit rein. Und wenn der "Fob" mal verloren geht, dann deaktiviert man einfach die Berechtigung und kann einen neuen besorgen.

  • Unter welchen Voraussetzungen kann das Smartlock benutzt werden ? 

Auf unserer Website gibt es einen Instalationcheck mit sieben einfachen Fragen, die zeigen, ob dein Schloss tauglich ist. Und wenn ja, kannst du es einfach online kaufen. Dann kriegst du das Produkt und kannst es in drei Minuten ohne zusätzliches Werkzeug, ohne Expertenwissen oder ohne Hilfe installieren.

  • Funktioniert es nur bei Einfamilienhäusern oder auch für Wohnungen in Mehrfamilienhäusern?

Wir haben auch eine Lösung für beide Türen, also die Haupt-Eingangstür und die Wohnungstür. Für die Haupt-Eingangstür haben wir ein Geräte, dann nennt sich "Nuki-Opener". Den montierst du einfach auf dem Gegensprechtelefon in deiner Wohnung.
So müssen weder Anrainer im selben Haus, noch Eigentümer der Wohnung zustimmen, wenn du ein Smatlock nutzen willst. Du kannst alles selber installieren und auch rückstandslos deinstallieren.

Perfekt für Ferienunterkünfte wie AirBnb: Mit dem Smartlock lassen sich kontaktlos Zugriffsberechtigungen erstellen.  | Foto: Nuki
  • Perfekt für Ferienunterkünfte wie AirBnb: Mit dem Smartlock lassen sich kontaktlos Zugriffsberechtigungen erstellen.
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  • Kostenpunkt?

Wir haben mittlerweile zwei Modelle. Das Einstiegsmodell kostet 169 € und das Premiummodell dazu kostet 279 €.
Wenn du einmal einen Schlüsseldienst nicht rufen musst, dann hast du die Ausgaben dafür schon wieder drin.

  • Wie kam es überhaupt zu der Idee, ein digitales Schloss zu entwickeln?

Mein Bruder und ich waren davor schon Softwareunternehmer, also wir hatten schon mit Digitalisierung und so zu tun gehabt, aber von Schlüsseln, Sicherheit und Türschloss null Ahnung. Aber was wir davor immer schon gemacht haben war, unternehmerisch Probleme zu lösen – immer in der Annahme, dass wir recht normale Menschen sind und wenn wir ein Problem haben, dann gibt es auch noch andere, die die gleichen Probleme haben und damit ist es ein Markt.

Wir dachten: man wird nicht ewig mit physischen Schlüsseln herumlaufen. Es hat sowieso jeder ein Smartphone und einen Schlüssel einstecken – die beiden vertragen sich in der Hosentasche eh nicht so super – dann wäre es ja eigentlich praktisch, wenn man den Schlüssel auf's Smartphone bringt, dann brauche ich nur noch das mitnehmen.

Und eine Nachrüstlösung fanden wir viel spannender, als eine Neubaulösung. Denn Nachrüsten kann fast jeder, das ist dann auch der viel größere Mark.

Martin Pansy betont das schnelle Wachstum des seit 2021 klimaneutralen Unternehmens. Mit nunmehr 125 Mitarbeitenden ist Nuki europäischer Marktführer im Bereich der digitalen Türschlösser. | Foto: Brand Images e.U.
  • Martin Pansy betont das schnelle Wachstum des seit 2021 klimaneutralen Unternehmens. Mit nunmehr 125 Mitarbeitenden ist Nuki europäischer Marktführer im Bereich der digitalen Türschlösser.
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Zur Person: Martin Pansy

Der 41-jährige Grazer ist gelernter Betriebswirt und führte vor der Gründung von Nuki gemeinsam mit seinem Bruder Jürgen Pansy sms.at. Nach zwei Jahren der Entwicklungszeit gingen die beiden Softwareentwickler 2016 mit den Smartlocks an den Markt.
Für Martin Pansy ist es eine "wahnsinnige lifetime opportunity", die Digitalisierung von Zutritt und den Austauschen vom mechanischen hin zum digitalen Türschloss mitbegleiten zu können.
Graz ist für ihn der optimale Standort, nicht nur weil seine Familie hier ist, sondern auch, weil Nuki von Graz als Universitätsstadt profitiere. Denn es gebe viele junge, fähige Leute in der steirischen Landeshauptstadt, die bei Nuki auch gute Möglichkeit der Weiterbildungen haben, sagt Pansy. 

Donnerstags gibt es im Incafé immer Gulasch – mit oder ohne Fleisch.  | Foto: meinBezirk.at
  • Donnerstags gibt es im Incafé immer Gulasch – mit oder ohne Fleisch.
  • Foto: meinBezirk.at
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Jugend am Werk - Incafé 

Beschreibung: Im Messequartier gelegen arbeiten im Incafé Erwachse mit Behinderung in der Küche und im Service. Ganz im Sinne einer inklusiven Gesellschaft möchte der gemeinnützige Träger Jugend am Werk hier Menschen mit Behinderung ein selbstbestimmtes und eigenständiges Leben ermöglichen, in dem sie der beruflichen Tätigkeit nachgehen können, die ihren Stärken und Interessen entspricht.

Das sagt meinBezirk.at:
In gemütlichem Kaffeehausambiente lässt sich die Mittagspause im Incafé sehr gut aushalten. Der Menüplan ist abwechslungsreich bunt und hält von Montag bis Freitag einen neuen Tagesteller (wahlweise vegetarisch) inklusive Salat bereit. Preiswert, lecker und sehr freundlicher Service!

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