Conny Hütter und der Luxus des Nichtstuns

Vorsicht, Ansteckunsgefahr: Eine strahlende Conny Hütter mit dem Pokal für die Sportlerin des Jahres. | Foto: GEPA
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Wobei erwischt man eine Skifahrerin, wenn man sie am Montagvormittag anruft? „Ich packe gerade meine Sachen und fahr dann zu Skitests aufs Stilfersjoch“, klärt Conny Hütter auf. „Je öfter die Ski am Schnee sind, desto schneller werden sie.“ Klingt einleuchtend – weshalb der Skisport die Kumbergerin halt auch Ende Mai/Anfang Juni nicht loslässt.
„Außerdem hat bei mir der Sommertrainingsplan ohnehin schon längst begonnen“, fährt die 23-Jährige fort. Von Montag bis Freitag wird deshalb einmal am Vormittag und einmal am Nachmittag trainiert – „und am Samstag ist eine Einheit vorgesehen“.
Wieder ziemlich logisch, klingen daher auch Connys Pläne für die spärliche Freizeit – die gibt’s nämlich schlichtweg nicht. „Das Schönste für mich ist, wenn ich in der Früh aufwache und genau gar keinen Plan hab, was der Tag bringt. Also einfach auf der Couch oder im Garten liegen und den Tag auf sich zukommen lassen – und die Kleidung nicht aus dem Koffer, sondern, wie normale Menschen, aus dem eigenen Kleiderschrank zu nehmen, das ist für mich richtiger Luxus“, erzählt die Speed-Spezialistin, die im vergangenen Winter in Lenzerheide ihr erstes Weltcuprennen gewonnen hat.

Kastner und Schloßberg

Diesen Luxus verbringt Conny natürlich hauptsächlich daheim in Kumberg – pendelt aber regelmäßig ins kärntnerische Fresach, wo ihr Herzblatt und Skifahrkollege Christian Walder zuhause ist. Immer wieder verschlägt’s „Conny Karacho“ (den Spitznamen hat sie ihrem angriffslustigen Fahrstil und ihrer zweiten großen Leidenschaft, dem Motorsport, zu verdanken) aber auch nach Graz. „Wenn ich in Graz bin, lande ich früher oder später beim Kastner – auch wenn’s zugegeben etwas nach einem Frauenklischee klingt“, lächelt die Heeressportlerin. „Gerne bin ich aber auch am Schloßberg“, lässt der Berg die neue „Speed Queen“ selbst in der Landeshauptstadt nicht los. „Wobei es ja kein Berg, sondern eher ein Hügel ist …“
Vor ein paar Wochen war sie sozusagen in offizieller Mission in Graz – in der ListHalle wurde sie nämlich zur steirischen „Sportlerin des Jahres“ gekürt. „Das war natürlich schon richtig cool – zur besten Sportlerin der Steiermark wirst ja auch nicht jeden Tag gewählt.“

Die Feste feiern

Bei Anlässen wie diesen lässt dann auch eine professionelle und fokussierte Sportlerin wie sie die Zügel einmal etwas lockerer. „Gerade in der renn- und trainingsfreien Zeit kann man die Feste dann schon auch einmal feiern, wie sie fallen. Letztlich obliegt’s halt der Eigenverantwortung – es verbietet mir ja auch niemand, dass ich vor dem Trainingslauf feiern gehe, nur das Resultat wäre dann wahrscheinlich nicht ganz so wirklich zufriedenstellend …“

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