"Wir haben jetzt die Chance, die Mur und Graz neu zu gestalten!"

Hans-Jörg Raderbauer will die Mur in Graz beleben. | Foto: Sissi Furgler/Mediendienst
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Landschaftsplaner Hans-Jörg Raderbauer sieht eine große Chance für die Stadtentwicklung: eine gestaute Mur böte die Möglichkeit, mehr Leben an den Fluss der Grazer zu bringen.

Seit Bekanntwerden der Pläne für ein neues Wasserkraftwerk in Puntigam sind die Meinungen darüber in Graz geteilt. Doch erst in der letzten Woche hat der Verwaltungsgerichtshof die Beschwerden gegen den Bau abgewiesen, die von Bürgerinitiativen, Alpenverein und anderen aus Sorge um die Umweltverträglichkeit des Projektes eingebracht wurden.

Große Chance für Graz
Obwohl Energie Steiermark und Verbund nun also grünes Licht für den Bau haben, liegt die Verwirklichung des Projekts inzwischen aufgrund von Zweifeln über dessen Wirtschaftlichkeit im Unklaren. Dabei könnte das Kraftwerk laut dem Landschaftsplaner Hans-Jörg Raderbauer mehr als nur eine weitere Stromquelle sein: "Es wäre gleichzeitig eine große Chance für die Stadtentwicklung", erklärt der Experte, "in anderen Städten ist es ganz typisch, den Fluss und seine Ufer als Lebensraum zu nutzen – mit einer gestauten Mur wäre das auch in Graz besser möglich."
Im Auftrag der Stadt hat das Planungsbüro "freiland" unter Geschäftsführer Raderbauer bereits ein Konzept für eine "neue" Mur erstellt. Im Falle der Umsetzung des genehmigten Projektes wird der Fluss ab der Augartenbrücke bis nach Puntigam gestaut: "Die Mur kommt näher zur Stadt. Kleine Parks entlang der Ufer sowie Geh- und Radwege erhöhen die Aufenthaltsqualität am Fluss. Auch Lokale und Wohnbauten direkt am Wasser wären möglich – etwa am Areal der Seifenfabrik."

Visionen
Im Zentrum sind keine Änderungen vorgesehen, doch Raderbauer hat einige Ideen, um die Mur auch hier zu beleben: "Wir haben die Vision, den Fluss auch dort näher zu den Menschen zu bringen." So könnte etwa beim Mariahilferplatz der Verkehr unterirdisch verlaufen und der Platz bis zur Mur geöffnet und in Stufen abgesenkt werden. "In der Stadt soll der Mensch den Fluss nutzen", ist für Raderbauer also klar – auch wenn Pläne wie diese bedeutende Eingriffe ins Stadtbild wären.

So könnte die Mur die ganze Stadt verändern

Im „Standpunkt der WOCHE“ (oben) setzt sich Landschaftsplaner Hans-Jörg Raderbauer dafür ein, die Mur in Graz stärker zu beleben. Lesen Sie hier, was sich in der Stadt verändern könnte:
Durch das Murkraftwerk würde der Fluss von der Augartenbrücke bis zum Kraftwerk in Puntigam gestaut werden.
Der Wasserspiegel würde somit ansteigen, der Fluss näher zur Stadt rücken.
Angelagert an die Murufer könnten mehr Grünflachen und auch Siedlungsräume am Wasser entstehen.
Bei der Olympiawiese in Liebenau soll ein neues Naherholungsgebiet entstehen.
Zwischen Puntigam und Wildon könnte entlang der Mur ein Park entstehen, durch den die Region zusammenwächst.

WOCHE-WISSEN

Das Murkraftwerk in Graz ist von Verbund und Energie Steiermark rund 600 Meter oberhalb der Puntigamerbrücke geplant. Das Laufkraftwerk soll den Jahresstrombedarf von rund 20.000 Privathaushalten abdecken. Das Projekt ist von Anfang an auf Widerstand aus der Bevölkerung gestoßen, die Bürgerinitiative „Rettet die Mur“ sammelte aus Sorge um dessen Umweltverträglichkeit 30.000 Unterschriften gegen den Bau des Kraftwerks.

Schreiben Sie!

Ist der Bau des Murkraftwerks eine große Chance für die Stadt, oder eine große Gefahr für die Umwelt? Wie stehen Sie zu einer gestauten Mur und einem neuen Lebensraum entlang des Wassers? Welche Neuerungen wünschen Sie sich entlang des Flusses?
Schreiben Sie uns eine E-Mail an leserbrief@woche.at, posten Sie einfach auf facebook.com/wochegrazoder kommentieren Sie unter diesem Artikel.

Hans-Jörg Raderbauer will die Mur in Graz beleben. | Foto: Sissi Furgler/Mediendienst
Diese Illustration zeigt, wie sich der Mariahilferplatz zur Mur hin öffnen könnte, während der Verkehr unterirdisch verläuft. | Foto: Foto: freiland
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