Dompfarrer Heinrich Schnuderl: "Wir Christen haben ein gutes Zeugnis abgelegt"

Der Grazer Dom ist die Kathedrale der Diözese Graz-Seckau und hat mit dem Domchor eine besondere Kirchenmusik. | Foto: Oliver Wolf
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  • hochgeladen von Martina Maros-Goller

In drei Tagen ist Heilig Abend und spätestens wenn bei den Christmetten (siehe Grafik unten) die Geburt Jesu gefeiert wird und „Stille Nacht, Heilige Nacht“ ertönt, ist der Zauber von Weihnachten da. Der Dom wird in dieser Nacht wieder gut gefüllt sein und das nahmen wir zum Anlass und baten Dompfarrer Heinrich Schnuderl zum Gespräch.
Heinrich Schnuderl wuchs in der Grazer Annenstraße auf, maturierte am Akademischen Gymnasium, studierte in Graz Theolologie und ist seit 49 Jahren Priester. Jahrelang war er Hochschulseelsorger, Pastoralamtsleiter, Pfarrer, Stadtpfarrpropst und Generalvikar. Der breiteren Öffentlichkeit wurde er 2015 durch seine Funktion als Diözesanadministrator bekannt. Seit 2015 ist er nunmehr Dompfarrer und Bischofsvikar.


Der Hausherr: Im Dom feiern Menschen von überall her den Gottesdienst, daher möchte Heinrich Schnuderl das Gemeinsame vermitteln. (Foto: geopho.com)

Heinrich Schnuderl über das Christ sein: Man muss Respekt vor den Überzeugungen eines jeden anderen haben und wir haben ein gutes ökumenisches Klima. Es ist aber wichtig, dass Christen in diesem Land wissen, was sie sind, ihren Glauben nicht verstecken und dazu stehen. Vor allem soll man am Handeln der Christen ablesen, dass sie gläubig sind. Diesbezüglich haben wir ihm Rahmen der Flüchtlingsbewegung ein gutes Zeugnis abgelegt, denn viele religös motivierte Menschen haben durch ihre Hilfsbereitschaft gezeigt, dass ihnen ihr Christ sein wichtig ist.

... über den Advent: Das ist die Vorbereitungszeit auf Weihnachten und das hat einen christlichen Gehalt. Wir feiern an Weihnachten die Geburt Jesu und den Umstand, dass Gott uns Menschen nahe gekommen ist. Wir sollten in der Lage sein zu sagen, was wir feiern und wir Christen geben Nichtgläubigen Anlass zu feiern, denn die staatlichen Feiertage sind in der Regel keine Familienfeste.

... über Kinder während des Gottesdienstes: „Kinderlärm ist Zukunfsmusik“ hat Altbischof Egon Kapellari gesagt und dem schließe ich mich an. Mir bereitet aber Sorge, ob Eltern weiterhin in der Lage sein werden, ihre Kinder zum Glauben hinzuführen. Für Religionslehrer ist es schwierig, wenn Eltern nicht mitarbeiten, denn Kinder orientieren sich an den Eltern und es ist wichtig, dass diese erkennen, dass es ihre Verpflichtung ist, Kindern Grunderfahrungen des Glaubens näherzubringen und dass sie das nicht auslagern können.

... das Lieblingskirchenlied: Ich bin ein großer Verehrer von Johann Sebastian Bach und das Gloria „Allein Gott in der Höh sei Ehr“ in allen Variationen mag ich.

... diesen Heiligen schätze ich besonders: Johannes XXIII., den habe ich persönlich erlebt, aber auch dem heiligen Heinrich und Benedikt fühle ich mich nahe. Neben Maria waren auch Mutter Teresa und Edith Stein beeindruckende Persönlichkeiten.

... die Kirche meiner Kindheit: Das ist die Kirche St. Andrä und später die Stiegenkirche. Ich bin auch ein Fan von Seckau und die Leechkirche ist mir ebenso ans Herz gewachsen.

... das Schönste an meiner Tätigkeit: Ich feiere gern Gottesdienste mit Menschen und mag den Kontakt zu Menschen über den Gottesdienst hinaus. Auch das Spenden der Sakramente, wie Eucharistie, Taufe und Firmung, macht mir Freude.

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