Psychologe Philip Streit zum Thema: Liebe, Hass oder Hassliebe?

Es braucht Zuwendung, damit die Situation nicht eskaliert. | Foto: Bernd Leitner
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  • Es braucht Zuwendung, damit die Situation nicht eskaliert.
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Zwei intensive Gefühle: Liebe und Hass. Es sind Haltungen des Verbundenseins oder der tiefen Abneigung, aber die andere Person spielt immer eine Rolle. Bei Gleichgültigkeit ist dies anders.
Was ist Hass? Das ist die gefühlsmäßige Reaktion auf seelischen Schmerz. Dieser entsteht, wenn man sich aus einer Gemeinschaft, etwa Partnerschaft, ausgegrenzt fühlt. Liebe und Hass können durchaus in einem Menschen miteinander bestehen, aber nicht zeitgleich. So kann sich auch Hassliebe entwickeln, die entsteht, wenn man sich in die Abhängigkeit des anderen begibt, selbst unsicher und unachtsam ist. Werden Hassausbrüche zum Dauerzustand, entwickelt sich große Unsicherheit, die auch oft in blanken Hass umschlagen kann.

Philip Streit gibt Tipps, wie Sie Hassliebe vermeiden:

1. Seien Sie achtsam bei Ihren Gefühlen und bagatellisieren Sie nicht. Was stört Sie am anderen wirklich und warum?

2. Hinterfragen Sie, ob Sie adäquat reagieren. Unterstellen Sie dem anderen gute Absichten.

3. Blicken Sie zurück in die Vergangenheit: Wie war es mit Ihren Gefühlen? Suchen Sie dabei ein beratendes Gespräch.

4. Tun Sie etwas für sich selbst, bemerken Sie das Positive an Ihnen.

5. Bauen Sie ein soziales Netz auf, das Sie unterstützt.

6. Gehen Sie immer positiv auf Ihren Partner zu, auch wenn Hass auftritt.

7. Betrachten Sie gemeinsam Ihre Beziehung – auch mit Humor. Positivität ist die beste Prävention und Ausweg aus der Hassliebe.

Der Experte Dr. Philip Streit

Philip Streit ist klinischer Gesundheitspsychologe, Psychotherapeut sowie Lebens- und Sozialberater. Seit 1994 leitet er das „Institut für Kind, Jugend und Familie“ in Graz. Es ist das größte Familientherapiezentrum in der Steiermark.
Telefon: 0316/77 43 44
Web: www.ikjf.at
Im Jänner 2016 hat er das „M42“, das neue Begegnungs- und Therapiezentrum des Institutes in der Moserhofgasse, eröffnet.
Ihre Anregungen und Fragen richten Sie bitte an redaktion.graz@woche.at oder per Post an „WOCHE Graz“, Gadollaplatz 1/6. Stock, 8010 Graz.

Das Institut für Jugend und Familie finden Sie hier.

Es braucht Zuwendung, damit die Situation nicht eskaliert. | Foto: Bernd Leitner
Familienpsychologe Philip Streit gibt Tipps und Ratschläge. | Foto: Jorj Konstantinov
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