Kampf gegen Feinstaub: Ein Öffi-Ticket für alle Autofahrer
Im Kampf gegen den Feinstaub fordern die Grünen ein Winter-Ticket für Graz und GU.
Graz kann vorerst aufatmen. Der Wind hat den Feinstaub in den letzten Tagen etwas ausgeputzt – und so wurden seit vergangenem Freitag die von der EU erlaubten Höchstwerte von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter nicht mehr erreicht. Die Gefahr ist damit natürlich aber keinesfalls gebannt. "Es wäre fahrlässig, sich jetzt zurückzulehnen, nur, um dann im Herbst wieder draufzukommen, dass man es wieder verabsäumt hat, echte Maßnahmen zu setzen", stellt Sandra Krautwaschl, Landtagsabgeordnete und Grüne-Gesundheitssprecherin, klar.
Konkret geht’s ihr um die Attraktivierung der Öffis. "Die vielen Einpendler spielen bei der Luftverschmutzung in Graz eine entscheidende Rolle – deshalb braucht’s einen einheitlichen Tarif für Graz und Umgebung, speziell während der Feinstaubsaison, quasi eine Art ‚Winter-Ticket‘."
Eine Gemeinde, zwei Zonen
Aktuell gibt’s allein in Krautwaschls Heimatgemeinde Gratwein-Straßengel zwei Zonen – pendelt man von Schrems bei Frohnleiten nach Graz ein, muss man sogar ein Ticket für vier Zonen lösen. "Bei uns im Ort gleicht die Gemeinde den Aufpreis für die zusätzliche Zone aus – doch es braucht eine Gesamtlösung für Graz und Umgebung." Die Grünen werden deshalb im März im Landtag den Antrag stellen, dass sich der zuständige Verkehrslandesrat Anton Lang mit den Gemeinden an einen Tisch setzt, um an einer dementsprechenden Lösung für den nächsten Winter zu arbeiten.
Öffi-Ticket für Autofahrer
Ein interessanter Vorschlag zur Bekämpfung des Grazer Feinstaubproblems kommt von Richard Parncutt, Leiter des Zentrums für Systematische Musikwissenschaft an der KF Uni: "Jeder, der in Graz mit dem Auto fährt, braucht gleichzeitig ein gültiges Öffi-Ticket." Geht es nach dem Professor, sollen diese elektronischen Tickets maximal Kreditkartenformat haben "und die Preise richten sich nach den aktuellen Öffi-Tarifen, also für die Jahresberechtigung wären das aktuell etwa 241 Euro". Das eingenommene Geld soll dann zweckgewidmet in den Ausbau der Öffentlichen Verkehrsmittel investiert werden. "Diese Maßnahme würde der Stadt zwischen 20 und 30 Millionen Euro pro Jahr bringen. Damit könnte man die Öffis für Teile der Bevölkerung, etwa Kinder oder Pensionisten, überhaupt kostenlos anbieten."
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