Präsidentin des Elternlandesverbandes Ilse Schmid meint: Kinder brauchen eine gemeinsame Ankommensphase vor dem Unterricht!
Die Diskussion um den Unterrichtsbeginn geht weiter: Nun äußert sich Elternvertreterin Ilse Schmid.
Es ist ein Thema, das die Gemüter erhitzt: Viele begrüßen den von AHS-Landesschulsprecher Thaddäus Görger in der WOCHE geäußerten Vorschlag, später am Morgen mit dem Unterricht zu beginnen und führen verschiedene Argumente an. Wie die WOCHE berichtete, schloss sich auch Josef Zollneritsch, Leiter der Schulpsychologie des Landesschulrates, dieser Meinung an und stellte ebenso eine Ferien-Neuordnung in den Raum.
Nun führt auch die Präsidentin des Landesverbandes der Elternvereine, Ilse Schmid, für die WOCHE Überlegungen aus Sicht der Eltern aus.
Gemeinsames Frühstück
"Der Bedarf nach den Beginnzeiten ist unterschiedlich, denn die Eltern starten zu verschiedenen Zeiten in den Berufsalltag", leitet Schmid ein. Und auch nicht alle Kinder seien Morgenmuffel. Die Frage stelle sich laut Schmid aber, ob man sofort in den Regelunterricht starten müsse.
"Eine gemeinsame Ankommensphase wäre für die Kinder mit Sicherheit vorteilhaft", betont die Elternvertreterin. Mit einem kleinen Frühstück, Kakao oder Tee könnten sich die Kinder morgens im Schulhaus orientieren, auf den Tag einlassen und wären dadurch im Unterricht leistungsfähiger.
Finanzierung ist Thema
"Wie immer ist es aber auch hier eine Frage der Finanzierung", betont Schmid, dass wahrscheinlich die Eltern die morgentliche Betreuung zahlen müssten. "Es gibt gesetzliche Rahmenbedingungen für diese Variante, aber ich würde in die Autonomie der Schulen nicht eingreifen", so Schmid.
"Optimum ist unmöglich"
Die Ganztagesschule ist für Schmid aus Elternsicht ein zweischneidiges Schwert. "Es hat sicher Vor- und Nachteile. Wir haben ein reges Vereinsleben, das Kinder ausleben möchten", verweist sie darauf, dass Kinder auch Zeit für Freizeitgestaltung haben müssen.
"Es ist unmöglich, ein geeignetes Unterrichtsmodell zu finden, dass nach dem Optimumbefinden durchgeführt wird, denn die Aufmerksamkeitskurve ändert sich öfter", führt die seit 1989 amtierende steirische Elternvertreterin hervor und betont abschließend: "Ein Beginn um 8.30 Uhr würde niemandem schaden, aber vielen Eltern und Kindern einiges erleichtern."
WOCHE-WISSEN
Ein Auszug aus dem Grazer Schulleben: 2016/17 besuchten 46.933 Schüler eine Schule in Graz. Davon waren 9.558 Volksschüler, 213 Jugendliche besuchten eine polytechnische Schule, 3.886 die Neue Mittelschule (NMS). In eine AHS-Unterstufe gingen 6.841 Schüler. Die AHS-Oberstufen zählten 7.388 Schüler, die Berufsschulen verzeichneten 4.210 und Berufsbildende Höhere Schulen wurden von 7.154 Schülern besucht.
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