Familienunternehmen als Netzwerk der Wirtschaft

Austausch: Gernot Frischenschlager moderierte, Campus 02 Professor Martin Duque hielt die Keynote, Sophie Karmasin, Lisa Janisch, Josef Herk und Christian Knill diskutierten über die Bedeutung von Familienunternehmen. | Foto: Marija Kanizaj
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  • Austausch: Gernot Frischenschlager moderierte, Campus 02 Professor Martin Duque hielt die Keynote, Sophie Karmasin, Lisa Janisch, Josef Herk und Christian Knill diskutierten über die Bedeutung von Familienunternehmen.
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Familienunternehmen im Wandel: Zu diesem Thema diskutierte vergangene Woche eine hochkarätig besetzte Runde an der Wirtschaftskammer Steiermark. Familienministerin Sophie Karmasin nahm am Podium ebenso Platz wie WK-Präsident Josef Herk, Knill-GF Christian Knill, Campus 02-Professor Martin Duque und Lisa Janisch, Berufs-Europameisterin der Maler 2016. "Familienunternehmen sind unser Tafelsilber", betonte Josef Herk die Wichtigkeit der Familienunternehmen. Die Veranstaltung war zugleich der Startschuss für das "Netzwerk Familienunternehmen", mit dem Sophie Karmasin durch Österreich touren wird, um auf die Bedeutung von Familienunternehmen aufmerksam zu machen.

Faktor Mensch ist wichtig

"Für mich sind Familienunternehmen das Herzstück der österreichischen Wirtschaft", fügt Familienministerin Sophie Karmasin, die vor ihrem Einstieg in die Politik selbst in einem Familienunternehmen tätig war, von Josef Herk hinzu. Im Sinne der Familienfreundlichkeit gilt es diese Betriebe zu unterstützen um nachhaltig, langfristig und partnerschaftlich agieren zu können. "Der Faktor Mensch ist bei den Mitarbeitern und der eigenen Familie wichtig", betont Karmasin. Alle Kompetenzen, die Familienunternehmen unter die Arme greifen sollen werden nun im "Netzwerk Familienunternehmen" gebündelt und österreichweit vorgestellt.

Kooperativer Führungsstil verlangt Konsens

Aus wissenschaftlicher Sicht wurde das Thema Familienunternehmen von Campus 02 Professor Martin Duque begleitet. Er präsentierte Ergebnisse einer Untersuchung, wonach 56 Prozent der Familienunternehmen direktiv kooperativ führen. 28 Prozent bevorzugen den autoritären Stil, während 16 Prozent kooperativ leiten. Die Analyse des kooperativen Führungsstils war der Schwerpunkt der Untersuchung. Dieser wird laut Duque aufgrund von gesellschaftlichem Wandel und der Veränderung der Märkte empfohlen. Der Konsens rückt beim kooperativen Führungsstil in den Vordergrund und ermöglicht die Einbindung von Kollegen oder anderen Familienmitgliedern.

Zahlreiche Herausforderungen

Die zahlreichen Herausforderungen, wie Innovation, Digitalisierung, aber auch der enorme Familieneinfluss, erschweren die Führung vom Familienunternehmen zusehends. Die Suche nach einem geeigneten Nachfolger ist nicht immer einfach und führt dazu, dass in der zweiten Generation noch 30 bis 50 von 100 Familienunternehmen weitergeführt werden. In der dritten Generation sind es nur noch fünf bis 15 während in der vierten Generation lediglich zwei bis sechs Familienutnernehmen weitergeführt werden.

Kommunikation und Kooperation notwendig

Als Handlungsempfehlungen werden Kommunikation und Kooperation genannt. "Das klassische Führungsmodell der Weisungsbefugnis hat ausgedient", so Duque und macht auf den Austausch von Erfahrungen und Bedürfnissen sowie Wissenstransfer aufmerksam. Auch die Stärkung des Unternehmertums sei ein wichtiger Punkt um Familien zu bestärken, ihren eingeschlagenen Weg auch fortzusetzen. Voraussetzungen für das Gelingen eines Familienunternehmens sind wechselseitige Anerkennung, Respekt und Vertrauen.

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