Photovoltaikanlage Riegersdorf
650 steirische Haushalte unter Ökostrom gesetzt
„Wohlstand abkoppeln vom Kohlenstoff“ - unter dieser Devise von Landeshauptmann Christopher Drexler stand die feierliche Präsentation einer Photovoltaikanlage der Wien Energie im oststeirischen Großwilfersdorf.
RIEGERSDORF/GROSSWILFERSDORF. Vielleicht sind es die steirischen Wurzeln und Verbindungen einiger Unternehmensführer der Wien Energie, welche mit dazu beigetragen haben, dass das Unternehmen gerade in der Steiermark eine so starke Offensive im Bereich der erneuerbaren Energien fährt. Mit einem Landeshauptmann, der sich dazu bekennt „einer der wenigen Steirer“ zu sein, „der auch die Bundeshauptstadt liebt“, liegt es auf der Hand, dass so manche Steirisch-Wienerische Kooperation leichter von der Hand geht.
Am Freitag wurde wieder ein Produkt dieser bundesländerübergreifenden Freundschaft im oststeirischen Riegersdorf (Gemeinde Großwilfersdorf) der Öffentlichkeit präsentiert. Anfang des Monats wurde hier eine Photovoltaikanlage fertiggestellt, die sich auf eine Fläche von 2,7 Hektar erstreckt, rund 2,2 Megawatt Strom erzeugt und diesen in rund 650 steirische Haushalte liefern wird.
Was bitte ist...?
Damit du jetzt nicht zur Suchmaschine deines Vertrauens springen musst, haben wir dir hier für einige der wichtigsten Begriffe bereits Erklärungen zusammengestellt.
Photovoltaik Ein so kompliziertes Wort muss natürlich griechische Wurzeln haben: das altgriechische Wort „phos“ bzw. „photos“ bedeutet „Licht“ und „Volt“ ist die Einheit für elektrische Spannung. Somit beschäftigt sich die Photovoltaik mit der Frage, wie Licht – üblicherweise von der Sonne – in elektrische Spannung, also Strom umgewandelt werden kann.
Megawatt Die physikalische Einheit Watt gibt an, wie viel Energie zur Verrichtung einer Arbeit nötig ist bzw. aufgewendet wird. Eine Glühbirne verbraucht zum Beispiel 40 Watt pro Stunde. Das aus dem griechischen Stammende Wort „mega“ bedeutet „groß“. So ist etwa „Alexandros o megalos“ uns eher als Alexander der Große geläufig. „Mega“ wird in den Naturwissenschaften für eine Größe von einer Million verwendet. Ein Megawatt ist damit eine Million Watt.
klimaneutral Klimaneutralität bedeutet, dass nur so viel Kohlenstoff ausgestoßen wird, wie in der Atmosphäre bzw. durch Vorgänge in der Natur wieder aufgenommen und in Sauerstoff und andere Stoffe umgewandelt werden kann.
Balance zwischen Land- und Energiewirtschaft
Wie auch der Großwilfersdorfer Bürgermeister Franz Zehner betonte, ist gerade seine Gemeinde aufgrund der geografischen Lage dafür prädestiniert, erneuerbare Energie aus der Sonne zu ziehen. Etliche weitere Hektar stünden im Gemeindegebiet bereits dafür zur Verfügung. Wichtig ist ihm allerdings, dass bei der Nutzung dieser Flächen eine Balance zwischen landwirtschaftlichen Erfordernissen und Bedürfnissen einerseits und der Energiegewinnung andererseits bestehen bleibt.
„Wir sind der Überzeugung, es muss gemeinsam etwas für den Klimaschutz gemacht werden. Die Gemeinde profitiert von diesem Projekt insofern, als hier ein positives Signal Richtung erneuerbarer Energie gesendet wird. Es ist ein erster Schritt, um weitere solcher Anlagen zu ermöglichen – natürlich aber nur da, wo sie machbar sind und wo sie sinnvoll sind, ohne zu viel landwirtschaftlichen Boden zu verbrauchen“, erklärt Bürgermeister Zehner im Interview gegenüber MeinBezirk.at.
Steiermark-Strategie der Wien Energie
Michael Strebel, Vorsitzender der Wien Energie Geschäftsführung, klärte darüber auf, dass die steirisch-wienerische Kooperation durchaus kein Neuheit ist: „Nachhaltige Projekte in der Steiermark sind seit Jahrzenten fixer Bestandteil unserer Unternehmensstrategie.“
Nunmehr habe man vor, diese Strategie noch stärker zu betonen. Die Wien Energie habe für die Zeit zwischen 2020 und 2030 ein Summe von 430 Millionen Euro für Investitionen in nachhaltige Energie-Projekte in der Steiermark bereits festgelegt. „Neben der Errichtung von Windparks und der verstärkten Nutzung von Wasserkraft liegt der Schwerpunkt im Ausbau von Photovoltaikanlagen“, erklärt Strebel.
Auf saubere Energie umsteigen
Für Landeshauptmann Christopher Drexler reiht sich die Photovoltaikanlage der Wien Energie in Riegersdorf ein „in eine Vielzahl neuer Projekte, mit denen wir Schritt für Schritt auf saubere Energieproduktion umsteigen“. Für ihn sei es eine Maxime der Zeit, „unseren Wohlstand vom Kohlenstoff zu entkoppeln“.
Nur gemeinsam gelingt die Wende
Peter Hanke, seines Zeichens Wiener Stadtrat für Finanzen, Wirtschaft und Internationales, der auch für die Wiener Stadtwerke zuständig ist, gibt zu bedenken, dass die österreichischen Klimaziele bis 2040 nur dann erreicht werden können, wenn im ganzen Land über die Bundesländergrenzen hinausgedacht würde.
„Nur gemeinsam ist es möglich, Österreich bis 2040 klimaneutral zu gestalten“, lautet seine Devise, über die an diesem Tag in der Steiermark breiter Konsens bei allen Beteiligten herrschte. „Wien und die Steiermark sind starke Partner im Bereich der erneuerbaren Energien und ich freue mich auf eine weitere Zusammenarbeit“, so Hanke.
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