Herberstein

Die Tierwelt Herberstein durch neue Brücke sicher erreichen

Nach jahrelangen Vorarbeiten ist seit Ende April die L 409 auf Höhe der Tierwelt Herberstein überbrückt.

HERBERSTEIN. „Eine Brücke ist immer auch ein Symbol. Die Verbindung zwischen zwei verschiedenen Seiten“, weiß Alexia Getzinger, interimistische Leiterin der TierweltHerberstein. Immer wieder gab es Machbarkeitsstudien, die sich mit der schwierigen Verkehrssituation vor der Tierwelt beschäftigt haben. Problematisch war, dass die L 409, die vor dem Tierpark vorbeiführt, an dieser Stelle eine zulässige Geschwindigkeit von 70 km/h erlaubt

und gleichzeitig an gut besuchten Tagen die Besucher auch jenseits der Straße parken und diese damit überqueren müssen. Das gleiche Problem betrifft die Radler auf dem HP8. Auch für sie gab es bislang keine geeignete Möglichkeit, die Landesstraße zu queren.

Eine nachhaltige Holzbrücke

Schließlich setzte sich als Lösung die Brückenidee durch. "Wichtig war mir hier, dass sie nachhaltig sein sollte, ein dezentes Erscheinungsbild aufweisen und vor allem sensibel und schonend in die Landschaft integriert werden sollte", erinnert sich Getzinger an die Hauptkriterien, zu denen natürlich auch ästhetische und ökonomische Anforderungen kamen.

Dadurch kam man auf das Baumaterial Holz. Durch die zweimalige Behandlung mit einem Spezialanstrich ist die Brücke witterungsbeständig und kann nun Wind, Frost, Regen, Sonne und anderen Wettereinflüssen trotzen. "Mit etwa alle 30 Jahre nachstreichen und einer jährlichen Inspektion kann eine Holzbrücke gut 80 oder auch 100Jahre alt werden", weiß Bauleiter Ulrich Spener.

59 Tage Bauzeit

Im Dezember 2022 wurde mit der konkreten Planung gestartet, am 28. Februar war Baustart. Die Bauzeit betrug 59 Tage, am 28. April, genau pünktlich vor der "Steiermark Schau"-Eröffnung am 29. April, war die Brücke fertig. „Natürlich hatten wir auch Glück mit dem Wetter“, so Getzinger, „denn der Beton der Träger braucht eine gewisse Zeit, um auszutrocknen.“ Die Brücke selbst wurde in einem Stück geliefert.

Lange Lebensdauer

Technisch ist die Herbersteinbrücke auf dem neuesten Stand. Das Tragwerk ist 24 Meter lang und wiegt 25 Tonnen. Etwa 1.500 m3 Erde wurden bewegt, die Ausmaße betragen 3,10 Meter Breite und 2,50 Meter Höhe, jeweils die effektivnutzbareInnenfläche gemessen. Neben Betonträgern ist das HauptbaumaterialHolz. Da dieses immer etwas "arbeitet", ist die Fahrbahn von der Holzkonstruktion unterhalb entkoppelt und zur Rutschfestigkeitepoxitbeschichtet und mit einer Granulateinstreuung versehen.

Bei Dunkelheit wird die Brücke bis 22 Uhr im Inneren mit zwei LED-Farbbändern beleuchtet. Die Rampen, die an der Nordseite45 Meter und an der Südseite 57 Meterlang sind, waren notwendig, damit die Brücke an keiner Stelle die Neigung von 6 Prozent übersteigt und damit barrierefrei ist. Sie sind an den Außenseitenspritzbegrünt und werden so mit der Zeit zuwachsen.

Die "Posting-Brücke"

Nun ist die Brücke fertig und hat sich laut Karin Winkler, der Pressebeauftragten von Herberstein, schon in kurzer Zeit zu einer wahren "Posting-Brücke" entwickelt.

Alexia Getzinger hat ihre eigenen Erlebnisse mit "ihrer" Brücke: „Wenn man so etwas plant, sich bemüht und es dann funktioniert, ist das wunderbar. Vor Kurzem sah ich eine Schülergruppe das Lied ‚Im Frühtau zu Berge‘ singend über die Brücke gehen. Ein wunderschöner Moment. Ein Sinnbild dafür, dass die Brücke angenommen wird."

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