Mit Umfrage
Fahrschulen kommen wieder langsam ins Rollen
Seit heute, 1. Feber sind Führerschein-Prüfungen wieder erlaubt. Fahrschulen hoffen nun bald auch mit Gruppenkursen starten zu können.
HARTBERG-FÜRSTENFELD. Seit Beginn des zweiten Lockdowns am 17. November 2020 bremsen drastische Einschränkungen den Fahrschulbetrieb. Bis dato war die Arbeit mit Beratungstätigkeiten und Fahrstunden auf ein Minimum reduziert. Prüfungen und Kurse waren nicht erlaubt. Seit heute gibt es die ersten Lockerungen.
"Seit 1. Feber sind praktische Prüfungen als auch Theorieprüfungen am Computer im Einzelsetting möglich", zeigen sich Hermann Großschedl und Robert Roch von der Fahrschule Fürstenfeld erfreut. Dies würde einen wichtigen Schritt zur Abfederung eines immensen Rückstaus an Prüflingen bedeuten. Bereits jetzt warten in der Fahrschule Fürstenfeld 50 Schüler auf die praktische und 100 auf die theoretische Prüfung.
Gruppenkurse weiterhin nicht erlaubt
Warten müssen Fahrschulanfänger allerdings noch auf die Gruppenkurse. "Die einzige Möglichkeit ist aktuell, die theoretischen Einheiten in Form von Einzelunterricht abzuhalten. Dies ist jedoch alles andere als wirtschaftlich", erklärt Großschedl. Unverständlich erscheint dem Geschäftsführer auch die Tatsache, dass Anfänger-Kurse in Fahrschulen von den Behörden in die Kategorie "Veranstaltung" gereiht werden und demnach in der Gruppe nicht stattfinden dürfen, Weiterbildungen wie etwa für Berufskraftfahrer jedoch sehr wohl in der Gruppe möglich sind. "Für die meisten Jugendlichen gehört der Führerschein zum Erwachsenwerden dazu, viele brauchen ihn auch für den Job. Die Führerschein-Ausbildung ist berufsrelevant und nicht ein Gaudium, das man sich irgendwann einmal gönnt", kritisiert Großschedl und hofft auf ein baldiges Einlenken seitens der Behörde.
Rückstau entgegenwirken
In dasselbe Horn stößt auch Marcus Martschitsch, Geschäftsführer der Fahrschule "Easy Drivers" in Hartberg und Oberwart und Bürgermeister von Hartberg. Auch, dass es nicht erlaubt sei, Theorie-Kurse als Distance Learning anzubieten, stößt dem Fahrschulinhaber sauer auf. "Wir verfügen dafür über die nötige Technik und könnten so dem Rückstau entgegenwirken. Bereits nach dem ersten Lockdown im März haben wir bis in den Sommer gebraucht, um die Wartelisten abzuarbeiten."
Man hoffe darum, ab 8. Feber wieder mit Gruppenkurse starten zu können. "Dann stellt sich natürlich auch die Frage in welcher Form das möglich ist. Mit der 10 m²-Regel pro Person ist ein Gruppenunterricht in vielen Fahrschulräumlichkeiten nicht umsetzbar", so Martschitsch.
"Bereit zum Durchstarten"
Tagtäglich kämen neue Anfragen von Schülern und Eltern. Martschitsch als auch Großschedl fordern darum von der Regierung einen konkreten Fahrplan sowie für die Impfung eine Einstufung der Berufsgruppe der Fahrschulen in die systemrelevanten Gruppen. "Auch wir brauchen Planungssicherheit", betonten Martschitsch und Großschedl
Dass die Fahrschulen auch zu Corona-Zeiten funktionieren, hätte man in den Betrieben bereits bestens bewiesen. Seit dem ersten Lockdown unterstützt man die Strategien der Politik, indem sämtliche Sicherheitsmaßnahmen erfüllt und hohe hygienische Standards eingehalten werden. „Wir haben unsere Abläufe an die Gegebenheiten angepasst und arbeiten mit einem umfassenden Präventionskonzept, das die Sicherheit von Kunden und Mitarbeitern im Blick hat", betonten Martschitsch und Großschedl. Die beiden Fahrschulen seien jedenfalls bereit wieder voll durchzustarten, nun bräuchte es das "Go" der Regierung.
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