Gemeinsam multikulturell in einem Becken

Sprangen über ihren Schatten direkt ins kühle Nass: die sieben Frauen und Mädchen aus Afganistan mit Schwimmlehrerinnen im Freibad Neudau.
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  • Sprangen über ihren Schatten direkt ins kühle Nass: die sieben Frauen und Mädchen aus Afganistan mit Schwimmlehrerinnen im Freibad Neudau.
  • hochgeladen von Veronika Teubl-Lafer

Multikulturalität spielt in der Marktgemeinde Neudau seit jeher eine Rolle. Zum einen durch aufgrund der Firma Borckenstein, wo zahlreiche Arbeitskräfte aus anderen Ländern nach Neudau kamen, aber auch durch die verschiedenen Flüchtlingswellen, blicke man auf eine jahrzehntelange Erfahrung in puncto Zuwanderung zurück, verweist Bürgermeister LAbg. Wolfgang Dolesch auf die aktive Integration, die in Neudau seit jeher stattfindet.
Ziel der Gemeinde sei eine allumfassende Integration in allen Lebenslagen, die weit über Deutschkurse hinausgeht. In den letzten zehn Jahren hätte sich darum ein Ehrenamtsystem entwickelt. Ein Team aus rund 20 Personen engagiert sich ehrenamtlich, und organisieren gemeinsam mit Institutionen wie Kindergarten und Schule sowie Vereinen Aktionen und Feste, um Einheimische und Zuwanderer zusammenzubringen.

Ab ins kühle Nass

Menschen aus 23 Nationen mit 11 Religionen leben derzeit in der Marktgemeinde. "Die meisten kommen aus dem Ost- und Südosteuropäischem Raum, wie Rumänien oder der Slowakei", so Dolesch. Platz drei nehmen zugezogene Deutsche ein, gefolgt von Ungarn und dem Vietnam. Seit zwei Jahren beherbergt die Gemeinde auch drei Flüchtlingsfamilien aus Afganistan. "Bei unseren Festen stellen wir nicht die Religion, sondern das Miteinander in den Mittelpunkt", betont der Bürgermeister.

Fördern und Fordern

"Wir möchten unsere Bewohner bewusst fördern, aber auch fordern", so Dolesch. Erstmals wurde darum heuer auch ein Schwimmkurs für Frauen organisiert. Federführend dabei war Siegfried Hammer. "Bereits im vergangenen Jahr habe ich die Frauen unserer Flüchtlingsfamilien gefragt, ob sie Interesse daran hätten. Damals war die Scheu aber noch zu groß", so Hammer. Heuer wäre die Scheu abgelegt und die Ressonanz besser gewesen. Darum ging es für sieben Frauen und Mädchen eine Woche lang unter dem geschulten Blick der beiden Schwimmlehrerinnen Lena Salmhofer und Zsofia Fenz, pro Tag eine Stunde ab ins Neudauer Freibad.

Fast ein Kinderspiel

"Alle waren mit großer Freude und Ehrgeiz bei der Sache", freuten sich Salmhofer und Fenz, dass das Schwimmen für alle Damen fast regelrecht ein "Kinderspiel" gewesen wäre. Neben dem Erlernen von grundlegenden Schwimmtechniken wurde auch die Furcht vor dem tiefen Wasser genommen. Am Ende der Woche bekamen die Schwimmschülerinnen darum von Bürgermeister LAbg. Wolfgang Dolesch im Beisein von Vizebürgermeisterin Franziska Pieber und Brigitte Van der Bellen offiziell die Urkunden der Gemeinde Neudau für den bestandenen Schwimmkurs verliehen.

Details

- 23 Nationen mit 11 verschiedenen Religionen leben derzeit in der Marktgemeinde Neudau.
- Die Gemeinde setzt seit Jahrzehnten auf eine aktive Integration durch Festivitäten, wie das "Fest der Nationen" oder den "Advent in Neudau" sowie Aktionen bei denen das Miteinander im Zentrum steht.

 

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