Polizeikommando Hartberg-Fürstenfeld
"Niemand möchte noch mehr Einschränkungen"
Bezirkspolizeikommando Hartberg-Fürstenfeld zieht Bilanz über das vergangene Jahr und appelliert an die Bevölkerung sich an die Covid-Schutzmaßnahmen zu halten, um die Infektionsrate zu senken und so eine kontrollierte Abriegelung des Bezirks zu verhindern.
HARTBERG-FÜRSTENFELD. Mehr Wegweisungen, aber weniger Verkehrsunfälle – so die Bilanz des Bezirkspolzeikommandos Hartberg-Fürstenfeld für das Jahr 2020. Im Vergleich zu den Vorjahren gab es eine Steigerung bei Betretungsverboten (2020 waren es 57 Fälle), die vor allem wegen Gewalt im Privatbereich ausgesprochen wurden. Laut Bezirkspolizeikommandant Oberstleutnant Martin Spitzer könnte dies auch aufgrund der coronabedingten Lockdowns zurückzuführen sein. Diese hätten sich auch auf die Unfälle mit Personenschaden im Straßenverkehr ausgewirkt, denn dort verzeichnet man einen signifikanten Rückgang. Waren es 2019 noch 293 Verkehrsunfälle bei denen Personen zu Schaden gekommen sind, so waren es im vergangenen Jahr gerade einmal 273. "Im März und April haben wir die Abnahme des Verkehrs stark gespürt, durch die Ausgangsbeschränkungen ab 20 Uhr fielen auch viele Nacht-Unfälle weg", so Spitzer.
Nur ein Dämmerungseinbruch seit Oktober
Ebenfalls abgenommen haben Kriminalfälle, Diebstahl, Raub und Einbrüche. "Von Oktober bis jetzt haben wir im Bezirk gerade einmal einen Dämmerungseinbruch verzeichnet", erklärt auch Polizeihauptmann Heinz Froschauer. Zugenommen hätte allerdings die Cyberkriminalität, mit falschen Homepages, gefakten Angeboten und Phishing-Mails. "Hier appellieren wir darauf, wachsam zu sein und nachzuforschen, ob es sich um echte Homepages und Firmen handelt", so Froschauer. Wachsam sollte man auch sein in puncto Telefonanrufe.
Achtung vor falschen Polizisten
"Aktuell beschäftigen uns mehrere Fälle von sogenannten falschen Polizisten, die sich telefonisch bei der Bevölkerung melden und mitteilen, dass Einbrecher unterwegs seien, weshalb sie anbieten, eventuell vorhandenes Geld und Wertgegenstände in "Verwahrung" zu nehmen", erklärt der Polizeihauptmann, dass man hier Vorsicht walten lassen sollte. Richtige Polizisten würden sich nie telefonisch melden, um Geld und Wertgegenstände abzuholen. " Wenn solche Anrufe von falschen Polizisten bei Ihnen eingehen, sollte unverzüglich die „richtige“ Polizei informiert werden", so Froschauer.
Corona stellt Polizei vor Herausforderungen
Und auch die noch immer angespannte Covid-Situation stelle die Polizei vor Herausforderungen. Aktuell stehe man mehrmals wöchentlich im engen Austausch mit der Gesundheitsbehörde der Bezirkshauptmannschaft. Neben Kontrollen zur Einhaltung er Covid19-Schutzmaßnahmen im öffentlichen Raum und in Betrieben, ist die Polizei auch bei der Zustellung von Absonderungsbescheiden und Überwachung der Quarantänemaßnahmen im Einsatz. Aufgrund der prekären Corona-Entwicklung im Bezirk gilt es als Vorsichtsmaßnahme ein Konzept, für eine eventuelle, kontrollierte Abriegelung des Bezirks, zu erarbeiten.
Kontrollen an den Bezirksgrenzen?
Denn: wenn an sieben Tagen in Folge die Sieben-Tage-Inzidenz bei 400 (Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner) oder höher ist, dann wären laut Erlass des Bundes Maßnahmen zu treffen. Die Bekannteste: Ohne negativen Test keine Ein-, keine Ausreise. Mit rund 158 Straßen wäre das aber im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld nur schwer umsetzbar. Vor allem, da auch im Nachbarbezirk Weiz die Infektionszahlen steigen und eine kontrollierte Abriegelung im Raum steht.
"Bitte halten Sie sich an die Maßnahmen"
"Dazu reichen unsere personellen Ressourcen nicht aus, schließlich müssen wir auch den normalen Sicherheitsdienst gewährleisten", betont Spitzer, dass wenn es zur Abriegelung kommen würde, Kontrollen eher Hauptverkehrsadern wie Bundes- und Landesstraßen sowie Autobahnauf- und Abfahrten möglich seien. "Wir können nicht auch noch auf allen Gemeindestraßen kontrollieren, die aus dem Bezirk führen", betont Spitzer, der hofft, dass sich eine Abriegelung des Bezirks verhindern lässt und bittet die Bevölkerung "sich zum Wohle aller an die Covid-Maßnahmen zu halten. Niemand will in seiner Bewegungsfreiheit noch mehr eingeschränkt werden."
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