Silbermedaille beim Kuh – Marathon für Rosi und Grista!

Foto: Peter Krivograd

Seit dem Jahre 2007 liefert der Bio – Bauernhof Kernegger, vulgo Forster aus dem Schnellerviertel, Gemeinde Rohrbach an der Lafnitz ihre Bio – Wiesenmilch (eine ganz besondere Spezialität) an die Molkerei Kärntner Milch ab. Diese Firma veranstaltet jährlich einen „Kuh – Marathon“, wobei es darum geht, welche Kuh eines ausgesuchten Lieferbetriebes auf ihren natürlichen Weidegang die Marathondistanz von 42,195 km am schnellsten bewältigt. Unter den heuer ausgesuchten Lieferbetrieben befanden sich 15 aus Kärnten und 2 aus der Steiermark, darunter auch der Bio – Bauernhof Kernegger.

Um die Tagesetappen der Kühe überprüfen zu können, hat jede Kuh ein GPS – Gerät bekommen, konkret ein Halsband mit einem Sender. Da der Wettbewerb auch im Internet online veröffentlicht wurde, wussten die Aktiven, aber auch alle anderen interessierten Personen stets die aktuellen Zwischenstände. Neben dem Gesamtsieger gab es tägliche Etappensieger, auf die man im Internet sogar tippen konnte. Am 08. Juli gelang Grista der Etappensieg. Das Finale wurde extrem knapp entschieden! Läppische 384 Meter fehlten Rosi Kernegger mit ihrer Grista zum 1. Platz, also fast eine ex equo – Entscheidung! Daher glänzte diese Silbermedaille für Rosi und Grista so schön wie Gold! Dieser Kuh – Marathon lässt durchaus sportliche Vergleiche zu: Die Rosi als Trainerin und die Kuh Grista als Athletin. Rosi stand dafür täglich um 05:00 Uhr auf, um Grista frühzeitig zu melken, damit sie um 06:30 auf der Weide war und bis Mittag dort verblieb. Der Nachmittag war für die Erholung im Stall und zur Sättigung geplant, bevor es am Nachmittag nach dem Melken um etwa 16:30 nochmals auf die Weide ging. Dabei spielte auch das Wetter eine große Rolle, denn bei großer Hitze sind die Kühe lieber im Schatten im Stall.

Die Entscheidung von Rosi, nicht die Leitkuh Gery, sondern die dreijährige Grista für den Wettbewerb zu nominieren fiel erst im letzten Moment und war das Resultat langer Beobachtungen und Überlegungen. Natürlich war es auch eine Gefühlssache von ihren insgesamt 45 Kühen, die dafür geeignetste herauszufinden. Rosi spricht von ihrer braun – weiß gefleckten Grista nur in höchsten Tönen, wobei sie immer wieder ihren gutmütigen Charakter hervorhebt, denn sie anscheinend von ihrer Mutter geerbt hat. Hört man als Laie die Rosi über ihre Kühe reden, glaubt man, dass sie von einer guten Freundin oder einer guten Nachbarin spricht. Und es ist wirklich so, dass sie ihren Kühen menschliche Charaktereigenschaften zuspricht. Während dieses Marathons fiel Rosi auch angenehm auf, dass ihre Grista ein starkes Selbstbewusstsein hat. Kühe haben ja eine Rangordnung, wobei die stärkeren, älteren Kühe ganz oben rangieren, und die jüngeren stehen meistens im Hintergrund. Die Grista befand sich immer irgendwo dazwischen, ganz ruhig, ohne zu streiten, eben komplett selbstsicher. Deshalb erwies sich die Nominierung der Grista im Nachhinein als sehr klug. Rosi ist auch überzeugt, dass Kühe spüren, wie ihnen Menschen begegnen, besonders beim Melken. Sie sind Geschöpfe, die es wert sind, respektvoll behandelt zu werden. Auch auf Lob reagieren Kühe positiv.
Rosemarie Kernegger ist eine „geborene“ Bäuerin“ mit hohem Bildungsgrad. Sie hat auf der Universität für Bodenkultur in Wien in der Studienrichtung Landwirtschaft mit der Spezialisierung Tierproduktion studiert und dieses Studium mit Diplom abschlossen. Das unterstreicht ihre besondere Kompetenz, und dass sie das in Gesprächen nie hervorhebt, beweist ihre besondere menschliche Größe!

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