Secop Fürstenfeld
Kauft Nidec nun auch die Kappa-Linie?

- Laut Stadtgemeinde und Gewerkschaft: Nidec will zur Delta-Linie auch die Kappa-Linie (Kühlkompressoren) dazukaufen. Secop dementiert: Kappa-Liene stehe nicht zum Verkauf.
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Gewerkschaft und Stadtgemeinde vermelden Erfolg für Secop-Werk in Fürstenfeld. Nidec interessiere sich nun auch für die Kappa-Linie, jene die von Secop mit August diesen Jahres in die Slowakei ausgelagert werden soll. Secop dementiert Verkauf der Linie.
FÜRSTENFELD. Noch zu Jahresbeginn stellte man sich die Frage: Wie geht es weiter mit dem Secop-Werk in Fürstenfeld? Heute geben sich Produktionsgewerkschaft (PRO-GE) und auch Stadtgemeinde Fürstenfeld via Presseaussendungen durchaus zuversichtlich. Nach der heutigen Betriebsversammlung heißt es von der PRO-GE "Wir haben es geschafft und können alle 250 Arbeitsplätze in Fürstenfeld erhalten."
"Nidec bekundet Interesse"
Auch die Stadtgemeinde bestätigt:" Nachdem Bürgermeister Franz Jost gemeinsam mit ITZ-Geschäftsführer Claus Repnik den Vertragsabschluss mit Nidec als neuer Hauptmieter des Fürstenfelder Werks unter Dach und Fach gebracht hat, wolle Nidec zur "Delta"-Produktionslinie nun auch die "Kappa"-Linie dazukaufen. Dabei handelt es sich um jene Linie, die als sogenannten "Cashcow"mit den meisten Mitarbeitern besetzt ist. Secop will diese ja mit August diesen Jahres in die Slowakei auslagern.
Laut Schreiben der Stadtgemeinde heißt es: Seit Wochen würden die Verhandlungen zwischen Secop-Eigentümer Orlando und Ex-Eigentümer Nidec für einen möglichen Rückkauf der Produktionslinien laufen. Aktuell verhandle Nidec Europa Chef Valter Tarantano in Brüssel.
"Signale stimmen zuversichtlich"
„Die Signale aus Brüssel stimmen zuversichtlich“, sagt ITZ Geschäftsführer Claus Repnik, der mit dem Nidec-Chef Valter Taranzano in Verbindung steht. Valter Taranzano hat bereits mehrmals festgehalten, dass er große Stücke auf das Fürstenfelder Werk und dessen Belegschaft hält. Das bestätigt auch ITZ Geschäftsführer Claus Repnik. Auch dem Betriebsrat wurde das Interesse von Nidec an der Kappa-Linie bereits schriftlich bekundet.
"Wenn sich Secop und Nidec an einen Verhandlungstisch setzen dürfen wir auf unsere Anstrengungen durchaus stolz sein“, sagt Bürgermeister Franz Jost und sieht auch die gewerkschaftliche Begleitung dieses Prozesses positiv: „Wir ziehen an einem Strang.“

- Geben sich zuversichtlich: Bürgermeister Franz Jost und Claus Repnik (r.).
- Foto: Stadtgemeinde Fürstenfeld
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Gewerkschaft kündigt Warnstreik für Montag an
Die Gewerkschaft fordert nun, dass Secop-Eigentümer Orlando die Gespräche unverzüglich aufnimmt und mit Nidec die entsprechenden Verträge unterzeichnet. Damit dies so rasch als möglich geschieht sei für Montag, 3. Feber sogar ein zweistündigen Warnstreik der jeweiligen Schichten geplant, kündigt Holzapfel an und warnt: „Sollte Orlando keine konkreten Angebote legen und seriöse Verhandlungsgespräche führen, werden wir den Warnstreik jede Woche um zwei Stunden ausweiten. Wir haben die Chance, alle Arbeitsplätze in Fürstenfeld zu sichern." Auch ein unbefristeter Streik sei daher nicht ausgeschlossen.

- Drohen mit Streik am Montag, 3. Feber, falls Secop Eigentümer Orlando nicht mit Nidec verhandelt: Gewerkschaft und Mitarbeiter von Secop Austria.
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Secop: "Kappa" steht nicht zum Verkauf
Seitens Secop Austria heißt es, dass Secop zwar gemeinsam mit Deloitte Österreich ein internationales Verkaufsverfahren für die Produktionslinie Delta durchführe, bei dem auch einige unverbindliche Interessensbekundigungen für die Linie Delta eingegangen seien - auch Nidec hätte eine solche mündlich abgegeben. "Ein konkretes Angebot von Nidec liegt bis dato allerdings noch nicht vor", so ein Secop-Sprecher. Der Verkauf der Kappa-Linie sei hingegen nicht vorgesehen, da dies aus EU-Wettbewerbsgründen nicht in Frage käme. "Es ist äußerst irritierend und rechtlich mehr als fragwürdig, wenn Belegschaftsvertreter und Gewerkschaft nach eigenen Angaben konkrete Schritte setzen, um Unternehmensteile, die nicht zum Verkauf stehen, eigenmächtig zu verkaufen", lässt Secop ausrichten. Für den angedrohtenn Streik behalte sich das Unternehmen ausdrücklich rechtliche Schritte gegen die Streikinitiatoren vor.
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