Momente für die Ewigkeit

Doris Lind mit ihrem neuen Buch "Schreib mir was". | Foto: Oliver Wolf
2Bilder
  • Doris Lind mit ihrem neuen Buch "Schreib mir was".
  • Foto: Oliver Wolf
  • hochgeladen von Alfred Mayer

Doris Lind, geboren in Vorau und aufgewachsen in Schlag bei Thalberg und Friedberg, ist Literaturmanagerin und Literaturvermittlerin, Texterin und Texttrainerin. Jüngstes Werk: Das Buch „Schreib mir was“, ein Streifzug durch die Welt der handschriftlichen Korrespondenz mit viel Phantasie und noch mehr kreativen Ideen: Wie die schönsten Wörter für Glückwünsche zur Geburt, zur Hochzeit, zum Geburtstag oder zur bestandenen Prüfung finden? Welche Wörter gehören zu Mitgefühl und Anteilnahme? Und wie schreibt man die Urlaubspostkarte?

In „Schreib mit was“ findet man dafür Wörtersammlungen, Formulierungsvorschläge und inspirierende Anleitungen. Darüber hinaus gibt es Anekdoten aus der zauberhaften Welt des analogen Schreibens, viele Anregungen zum schönsten Papier und dem richtigen Stift und die Leser erfahren außerdem, was ein beglückender Ort beim Schreiben alles bewirken kann. „Ein kleines Buch mit großer Herzenswärme für alle, die Schönes und Nostalgisches lieben“, so die Autorin.
Doris Lind, "Schreib mir was - Wie Sie Ihre liebsten Menschen glücklich machen", Sanssouci Verlag, 12,30 Euro; ISBN 978-3-99056-023-5; www.doris-lind.at

Was hat Sie zum Schreiben dieses Buches motiviert?
DORIS LIND: Das Leben vergeht so schnell und ein Tag nach dem anderen versinkt in die Vergangenheit. In den vielen Grußkarten sind jedoch die schönsten Momente und wichtigsten Anlässe unseres Lebens für eine kleine Ewigkeit erhalten: die jährlichen Geburtstagskarten, die einmaligen Glückwünsche zur Hochzeit oder zum Studienabschluss, die tröstenden Karten für die schweren Zeiten oder die viele Weihnachtspost. Die vielen persönlichen Worte, dieses sich einander Zuschreiben und das Jahr für Jahr: Dieses Fest des Schreibens wollte ich mit diesem Buch feiern und mit anderen Menschen teilen. Die Idee war auch, viele Menschen mit diesem Buch glücklich zu machen, so glücklich, wie ich selbst beim Schreiben bin.
 
Warum macht Schreiben von Hand glücklich?
Schreiben ist ein Handwerk, eine Kulturtechnik und immer etwas Kreatives. Vor allem aber ist es zutiefst persönlich. Ich schreibe, also bin ich - ist ein Leitgedanke aus dem Buch. Beim Schreiben verbindet man mit sich selbst und bringt die eigene Schreibpersönlichkeit zum Ausdruck. Das ist erfüllend. Ein kreativer und phantasievoller Vorgang wie es das Schreiben ist, erfrischt außerdem innerlich, man fühlt sich beim Schreiben lebendig und echt - auch bei nur wenigen Zeilen wie auf einer Grußkarte Das Schönste daran aber ist, dass man mit dem Schreiben von Grußkarten auch noch anderen Menschen eine Freude macht. 
 
Es gibt für jeden Anlass viele kreative Ideen. Wie haben Sie diese entwickelt?
Grußkarten sind Begegnungen auf Papier, deshalb steht Empathie am Beginn jedes Schreibens. Nur wenn ich an den Empfänger der Karte, also an meinen Leser, denke und mich an ihn wende, wird es persönlich. Es gibt im Buch für jeden Schreibanlass andere kreative Ideen und deshalb habe ich stets damit begonnen, mir den Anlass, zum Beispiel Geburtstag oder Hochzeit, genau anzuschauen. Um welche Themen geht es? Was sollte man unbedingt erwähnen? Worauf muss man achten? Danach habe ich monatelang Wörter gesammelt, die zu den jeweiligen Anlässen und zu unterschiedlichen Schreibstilen passen. Die Grußkarten aus meiner eigenen Sammlung waren ebenfalls sehr oft eine wunderbare Inspiration.
 
Wort ist nicht gleich Wort. Im Buch gibt es Zauberwörter, warum?
Weil Worte wirklich zaubern können. Sie öffnen Türen und Herzen, bewegen die Welt, lassen uns erwachen und bringen alles zum Klingen. Es gibt im Buch zu den jeweiligen Anlässen umfassende Wörtersammlungen und zu jedem Kapitel ein Zauberwort, das wie ein Dach über einem Thema steht. Die Erfüllung ist zum Beispiel das Zauberwort bei den Glückwünschen zum Geburtstag, denn um die großen und die kleinen Wünsche geht es in diesen alljährlichen Grußkarten. Die Zauberwörter sind aber auch Stellvertreter für den riesigen Wortschatz, den uns die deutsche Sprache zur Verfügung stellt. Je mehr wir ihn nutzen, umso vielfältiger und phantasievoller werden wir im Schreiben. Und das macht viel glücklicher, als nur die immer gleichen Wörter zu verwenden.

Doris Lind mit ihrem neuen Buch "Schreib mir was". | Foto: Oliver Wolf
Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.