Forschungsprojekt Uni Ibk
Ausstellung „Gemma Bögen“

„Sie [Die Bögen] sind ein Übergangsraum, der sich in die Umgebung einfügt.“ (Stefan Ouroumidis, Wahrnehmungsbericht, 14. März 2020) | Foto: Universität Innsbruck, Stefan Ouroumidis
  • „Sie [Die Bögen] sind ein Übergangsraum, der sich in die Umgebung einfügt.“ (Stefan Ouroumidis, Wahrnehmungsbericht, 14. März 2020)
  • Foto: Universität Innsbruck, Stefan Ouroumidis
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INNSBRUCK. Studierende der Universität Innsbruck haben sich in einem Lehrforschungsprojekt den Innsbrucker Viaduktbögen gewidmet. Die dabei entstandenen Bilder werden in einer Ausstellung (13. Oktober bis zum 4. November) präsentiert. Die Vernissage findet am 12. Oktober um 18.00 Uhr statt.

Viaduktbögen als Mikrokosmos

Die Ausstellung zeigt die Ergebnisse eines zweisemestrigen Lehrforschungsprojektes (2020/2021), in dessen Rahmen sich Studierende der Europäischen Ethnologie der Universität Innsbruck einem faszinierenden Mikrokosmos der Stadt ethnografisch angenähert haben: den Innsbrucker Bögen. Der sich über 1.700 Meter entlang der Ing.-Etzel-Straße erstreckende Bogenviadukt präsentierte sich ihnen als ein vielschichtiger Raum, in dem drastische Gegensätze widerspruchsfrei zu einer Einheit verschmelzen. In Pandemiezeiten traten zudem neue Facetten der Bögen zum Vorschein – eine ansonsten selten dort anzutreffende Menschenleere und Stille, die den Blick auf die kleinen, unscheinbaren und unsichtbaren Dinge öffneten: Welche wirkmächtigen Materien affizieren die Sinne? Welche „verkehrten“ Ordnungen drängen sich auf? Wo lassen sich liminale Zwischenräume finden? Inwiefern schreiben sich Ethnografinnen und Ethnografen in den Bögen-Text ein? Wie kann das Unsichtbare der Bögen ethnografisch eingefangen werden? All diesen Fragen wurde auf den Grund gegangen.

Urbaner Raum

Im Modus des Gehens versuchten sich die Studierenden sinnlich-körperlich auf die Bögen einzulassen, sich ihrem spezifischen Rhythmus anzupassen und das Flüchtige des gelebten urbanen Raumes in Wahrnehmungsberichten und mit Kameras zu bannen. Auf diese Weise entstanden die im Ausstellungsraum präsentierten Transitbilder (Michel de Certeau), die nicht nur die Offenheit, Vielschichtigkeit, Multisensualität und Intersubjektivität einer Bögen-Erfahrung dokumentieren, sondern daran erinnern, dass sich die Ethnografen stets selbst in den Raum eingeschrieben und diesen aktiv mitgestaltet haben. Insofern lassen sich die Bögen als ein Ort verstehen, der sich erst durch die darin vollzogenen Bewegungen, die kollektiven und individuellen Vorstellungen sowie sinnlich-körperlichen Erfahrungen zu einem gelebten Raum verdichtet.

Multimedial

Mit der in einem der Viaduktbögen präsentierten, multimedialen Schau möchte man Besucherinnen und Besucher in den kreativen Raumproduktionsprozess involvieren und dazu einladen, mit geschärften Sinnen in den Mikrokosmos Viadukt einzutauchen und einen Bögen-Gang aus der Perspektive ethnografischer Stadtgängerinnen und Stadtgänger nachzuempfinden, heißt es.

Wann & Wo

  • Mittwoch, 13.10.2021 bis Donnerstag 04.11.2021, Vernissage 12. Oktober 18.00 Uhr
  • Thema: Gemma Bögen. Mikrokosmos Viadukt
  • 15.00 - 18.00 Uhr
  • 6020 Innsbruck, Viaduktbogen 25, Ing.-Etzel-Straße
  • Anmeldung ist nicht erforderlich
  • Eintritt / Kosten: Eintriff frei – nähere Details zur Ausstellung: www.gemma-boegen.at

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