Galerie Plattform 6020
Ausstellung „Spa“ von Veronika Abigail Beringer

Veronika Abigail Beringer, beyond the racked veil (2021, Unterglasur-Farbe auf Steinzeug, Seide, Stoff und Acryl, 40 x 20 cm) | Foto: Veronika Abigail Beringer
  • Veronika Abigail Beringer, beyond the racked veil (2021, Unterglasur-Farbe auf Steinzeug, Seide, Stoff und Acryl, 40 x 20 cm)
  • Foto: Veronika Abigail Beringer
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INNSBRUCK. Die Plattform 6020 – Fördergalerie der Stadt Innsbruck (Amraser Straße 2) zeigt von 9. September bis 23. Oktober in der Ausstellung „Spa“ Arbeiten von Veronika Abigail Beringer.

Die Ausstellung wird am Mittwoch, 8. September, um 19.00 Uhr eröffnet. Die Öffnungszeiten der Galerie Plattform 6020 sind Montag und Dienstag, 14.00-19.00 Uhr, Mittwoch bis Freitag 10.00-19.00 Uhr und Samstag 10.00-17.00 Uhr.

Zur Ausstellung

Das zentrale Element der Ausstellung Spa ist ein handgefertigter verfliester Brunnen, der eine Neuinterpretation der Überreste des Heiligtums der Venus Cloacina auf dem Forum Romanum darstellt. Cloacina wurde von den Römern als Göttin der Reinheit und Sauberkeit verehrt. Ihr Name leitet sich von dem lateinischen Verb cloare (reinigen) ab. Laut Plinius stammt das Heiligtum aus der Zeit der Gründung Roms und es wird angenommen, dass es mit der Anlage der Cloaca Maxima in Verbindung steht.

Ein Brunnen, der heilt

Der Schrein wird auch mit dem römischen Gründungsmythos "Der Raub der Sabinerinnen" in Verbindung gebracht, in dem die Männer Roms eine Massenentführung und — nach Ansicht einiger Historiker – Vergewaltigung junger Frauen aus den anderen Städten der Region begingen. Nach Beendigung des Streits durch die Sabinerinnen, die nun mit den Römern verheiratet waren, sollen die Römer und Sabiner ihre Waffen im Heiligtum der Venus Cloacina niedergelegt und dort eine Reinigungszeremonie durchgeführt haben. Durch den weiblichen Blick der Künstlerin wird der Brunnen zur Metapher für Reinigung, Versöhnung, Transformation und Rein-Waschung. Der Fokus auf die Ruinen erlaubt es ihr, eine alternative Interpretation der Geschichte durch die Herstellung von Objekten neu entstehen zu lassen. Spa reinszeniert die Suche der Sabinerinnen nach Heilung von Gewalt durch sanftes Handeln. Der Brunnen wird zu einem kollektiven Moment der Selbstreflexion und Fürsorge, um Frieden zu schließen und weiterzugehen.

Ölmalereien und weitere Arbeiten

Neben dem Brunnen werden weitere Arbeiten wie Ölmalereien, Textil-Arbeiten aus Seide und Keramikobjekte gezeigt, die sich ebenfalls mit dem Thema Reinigung und Self-Care beschäftigen. Hierbei wird die Göttin Venus Cloacina als Sinnbild von Schönheit, Sexualität, Mutterschaft, Reinigung und Weiblichkeit in all ihrer Widersprüchlichkeit aufgegriffen: Wie kann die Göttin der Schönheit ebenso die Göttin des Abwasserkanals sein? Leider kann der Brunnen aufgrund der Räumlichkeit nur ohne Wasser gezeigt werden. Das fehlende Wasser deutet auf eine Problematik hin, die Spa adressieren möchte — (Selbst) Pflege, Betreuung, Instandhaltung, künstlerische und reproduktive Arbeit sind Bereiche, die häufig wenig bis gar nicht berücksichtigt werden. (Carlota Mir)

Zur Künstlerin

Veronika Beringer (*1990, Götzens) hat Malerei und Animationsfilm an der Universität für angewandte Kunst Wien (Prof. Judith Eisler) und an der Fakultät Belas Artes Lisboa studiert.
Anhand der Metapher von Wasser hat sie in ihrer Diplomarbeit Allround Schwimmer ihren Arbeitsprozess reflektiert, basierend auf der Zirkulation, Appropriation und Transformation von Material und Ideen. Wasser ist besonders durch seine Übergängigkeit gekennzeichnet. Es ist sozusagen die Metapher einer Metapher — das Übergehen von einem ins andere. Diese Denkweise, dass alles fließt, sich zersetzt, verändert, irgendwo ablagert und Neues bildet, liegt ihren Arbeiten zugrunde. 2016 wurde ihr Kurzfilm „grenzenlos“ mit dem Radar Award ausgezeichnet. Ihre Arbeiten wurden u.a. in den Krinzinger Projekten, Parallel, New Jörg und ORF Funkhaus Wien gezeigt.

„Kunst am Mittwoch“

Am 29. September um 18.00 Uhr lernen Interessierte bei „Vertiefen. Künstlerin im Gespräch“ die Künstlerin persönlich kennen und erfahren interessante Aspekte zur Ausstellung (ohne Anmeldung). Am 13. Oktober um 15.00 Uhr können Kinder von sechs bis elf Jahren in der Kreativ-Werkstatt „Atelier 6020 kids. Durch Dick und Dünn“ aktiv werden. Um Anmeldung bis 10. Oktober per E-Mail an post.bildende.kunst@innsbruck.gv.at wird gebeten.

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