Defibrillatoren retten Leben
Erweiterung des Defibrillatoren-Netzwerks in Innsbruck

Ein Projekt das Leben rettet: Vizebürgermeister Johannes Anzengruber (Bildmitte), Michael Baubin (Department Notfallmedizin – Universitätsklinik Innsbruck, 2. v. l.), Armin Krösbacher (Obmann-Stellvertreter, Rotes Kreuz Innsbruck, r.), David Mölk (Geschäftsführer MPREIS, l.) und Manfred Miglar (Landesdirektor UNIQA Tirol, 2. v. r) | Foto: M. Freinhofer
  • Ein Projekt das Leben rettet: Vizebürgermeister Johannes Anzengruber (Bildmitte), Michael Baubin (Department Notfallmedizin – Universitätsklinik Innsbruck, 2. v. l.), Armin Krösbacher (Obmann-Stellvertreter, Rotes Kreuz Innsbruck, r.), David Mölk (Geschäftsführer MPREIS, l.) und Manfred Miglar (Landesdirektor UNIQA Tirol, 2. v. r)
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INNSBRUCK. Rasche Hilfe bei einem medizinischen Notfall kann binnen weniger Minuten über Leben und Tod entscheiden. „Bereits zu meiner Zeit als Pächter der Arzler Alm habe ich im Jahr 2014 initiiert, dass die städtischen Almen entlang der Nordkette mit Defibrillatoren ausgestattet werden“, erinnert sich Vizebürgermeister Johannes Anzengrbuber.

Daher startet die Stadt Innsbruck mit dem Roten Kreuz Innsbruck und der Klinik Innsbruck, ein Projekt für den Ausbau der Defibrillator-Standorte. „Ein 24-Stunden-Zugang zu solch einem Gerät an sieben Tagen pro Woche ist wichtig und mit den notwendigen Subventionen leistet die Stadt Innsbruck ihren Beitrag“, erklärt Anzengruber.

Defibrillator-Netzwerk ausbauen

In einem ersten Schritt wurden nun alle Wachen der Freiwilligen Feuerwehren im Stadtgebiet sowie eine Streife der Mobilen Überwachungsgruppe (MÜG) mit einem Defibrillator ausgestattet. Durch die Kooperation mit dem Roten Kreuz Innsbruck sind auch Schulungsangebote für die Bevölkerung sichergestellt, die zusammen mit dem Samariterbund, den Johannitern, Maltesern sowie der Berg- und Wasserrettung durchgeführt werden. „Ziel unserer Bemühungen ist, gemeinsam mit der Stadt Innsbruck und allen Innsbrucker Einsatzorganisationen das öffentlich zugängliche Defibrillator-Netzwerk auszubauen und durch eine Schulungsoffensive auch der Bevölkerung die Anwendung dieser Geräte näherzubringen“, betont Armin Krösbacher, Obmann-Stellvertreter des Roten Kreuz Innsbruck. Im Notfall werden Ersthelfende auch von der Leitstelle Tirol unterstützt. Beim Notruf geben die Mitarbeiter den Anrufern den nächstgelegenen Defibrillator-Standort bekannt. Zudem leiten sie telefonisch Wiederbelebungsmaßnahmen an.

Defibrillatoren retten Leben

Rund zwei Drittel aller plötzlichen Herztode in Österreich können vermieden werden, wenn bei einem Herz-Kreislauf-Notfall innerhalb der ersten Minuten ein Defibrillator zum Einsatz kommt. Vom Notruf bis Defibrillation durch Rettungsdienst vergehen durchschnittlich zehn bis 15 Minuten. „Das ist in der Regel zu spät. Die frühzeitige Defibrillation – wörtlich Entflimmerung – durch Ersthelfende spielt beim unerwarteten Herz-Kreislauf-Stillstand eine zentrale Rolle“, erklärt Universitäts Professor Michael Baubin. Der Bereichsoberarzt vom Department Notfallmedizin an der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin weiß: „60 Prozent begonnene Reanimationen durch Ersthelfende stehen nur 1,8 Prozent Gebrauch von öffentlich zugänglichen Defibrillatoren gegenüber. Da ist noch viel zu tun.“ Die angekauften Geräte sind zweisprachig und die Daten können ausgelesen werden. Diese Daten werden im Rahmen des Projektes der Kardiologie der Innsbrucker Universitätsklinik zur Verfügung gestellt. Damit können wichtige Erkenntnisse für die Forschung gewonnen werden.

"HERZsichere" Stadt

Mit der Uniqa-Stiftung, der Tiroler Sparkasse sowie dem Nahversorger MPreis unterstützen drei regionale Unternehmen den Ausbau der Defibrillatoren. „Ziel ist es, Innsbruck zur herzsichersten Stadt im Alpenraum zu machen. Wir sind sehr glücklich, mit den drei Unternehmen lokale Partner gewonnen zu haben. Mehr Defibrillatoren in Kombination mit Schulungen können noch mehr Leben retten. Zudem sinkt die Hemmschwelle die Geräte anzuwenden“, fasst der Vizebürgermeister die Vorteile zusammen..

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