O Fortuna
Promenadenkonzerte: Das TSOI und Chöre bewegten das Publikum

Das TSOI und 160 Sängerinnen und Sänger präsentierten Carl Orffs Carmina Burana.  | Foto: A. Martin Gomez
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  • Das TSOI und 160 Sängerinnen und Sänger präsentierten Carl Orffs Carmina Burana.
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Am gestrigen Abend, den 10 Juli, hatte das Tiroler Symphonieorchester Innsbruck Heimspiel. Zusammen mit mehr als 160 Sängerinnen und Sängern boten sie dem Publikum das atemberaubende Stück Carl Orffs Carmina Burana. Dirigiert wurde das Orchester von Bernhard Sieberer, die Solistinnen und Solisten waren Annina Wachter (Sopran), Joaquín Asiáin (Tenor) und Alec Avedissian (Bariton).

Ein Konzert der Massen 

Das Tiroler Symphonieorchester Innsbruck lockte eine Vielzahl an Gästen in die Hofburg. Alle SItz- wie auch Stehplätze waren restlos ausverkauft und die Schlange für Restplätze schien kein Ende zu nehmen. Aber nicht nur das Publikum war gut bestückt. Auf der Bühne tummelten sich neben dem großen Symphonieorchester auch über 160 Sänger und Sängerinnen der Chöre Collegium vocale, Vokalensemble Vocappella, Tiroler Motettenchor,  konsChor/konsEnsemble, JUKO und des Schulchors des BG/BRG Sillgasse. Zu den Ehrengästen zählten der Tiroler Landehauptmann Anton Mattle, der Innsbrucker Bürgermeister Georg Willi und der scheidende Intendant des Tiroler Landestheaters Johannes Reitmeir. 

Die Damen des aus 160 Sängerinnen und Sänger zusammengestellten Chors kurz vor ihrem Einsatz.  | Foto: A. Martin Gomez
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Stimmgewaltig und engelsgleich 

Nach den Grußworten des Landeshauptmanns,  des Orchesterbüroleiters Alexander Rainer und des Intendanten der Promenadenkonzerte Bernhard Schlögl herrschte zunächst totale Stille. Die Spannung im Publikum war deutlich spürbar als der stimmgewaltig Chor schließlich das "O Fortuna" erklingen ließ. Doch die Sängerinnen und Sänger konnten nicht nur forte. Besonders der Kinderchor mit seinen engelsgleichen Stimmen sorgte für einige Gänsehautmomente. Auch Annina Wachter, die sich in der letzten Spielzeit durch beeindruckende Darbietungen in die Herzen des Publikums gesungen hat, brillierte durch das gekonnte Einsetzen ihrer Stimme. Die männlichen Solisten zeigten sich ebenso von ihrer besten Seite, während Tenor Joaquín Asiáin sein Solo mit ganzem Körpereinsatz darbot, brachte Bariton Alec Avedissian die Schwalben der Hofburg zum Mitsingen, sowie die Herzen des Publikums zum Schmelzen. Eine Atmosphäre, die man kaum in Worte fassen kann. 

Beim Solo des Baritons Alec Avedissian stimmten die Vögel und die Kirchenglocken ein.  | Foto: A. Martin Gomez
  • Beim Solo des Baritons Alec Avedissian stimmten die Vögel und die Kirchenglocken ein.
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Hohe Qualität vom Anfang bis zum Ende

Dass die Stimmen mitreißend waren, ist nicht der einzige Grund für den Erfolg dieses Abends. Das Tiroler Symphonieorchester Innsbruck, dirigiert von Bernhard Sieberer, glänzte durch saubere Intonation und perfekte Einsätze. Besonders das Flöten- und Oboensolo sind hier hervor zu heben, die mit einer besonderen Feinheit gespielt wurden. Diese Qualität wurde nicht nur vom Publikum mit Standing Ovations belohnt, sondern auch Johanes Reitmeier dankte dem TSOI persönlich für dieses "besondere Abschiedsgeschenk". Der Dank galt auch dem Orchesterbüroleiter Alexander Rainer, der das TSOI mit der kommenden Spielzeit verlassen wird. 

Dirigent Bernhard Sieberer leitet das Orchester zur Perfektion.  | Foto: A Martin Gomez
  • Dirigent Bernhard Sieberer leitet das Orchester zur Perfektion.
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Zur Geschichte des TSOI

Das Tiroler Symphonieorchester Innsbruck (TSOI) wurde 1893 anlässlich der ersten Tiroler Landesausstellung vom Musikvereinslehrer Martin Spörr – später Mitbegründer und Direktor der Wiener Symphoniker – gegründet. Größen der Musik wie Otmar Suitner, Hans Knappertsbusch, Leonie Ry¬sanek und Nikolaus Harnoncourt, der dem Orchester als Cellist angehörte, traten mit dem Orchester in Innsbruck auf. Seither konzertierte das TSOI mit einer langen Reihe von Solisten und Gastdirigenten von internationalem Ruf und brachte neben der Pflege des klassischen Konzertrepertoires zahlreiche Werke vor allem österreichischer Komponisten zur Uraufführung. Zu den festen Bestandteilen des jährlichen Konzertprogramms gehören acht Symphoniekonzerte, die Neujahrskonzerte in Innsbruck, Kufstein und Reutte sowie das Open Air Konzert im Rahmen der Innsbrucker Promenadenkonzerte. Bei den Klangspuren spielt das TSOI seit vielen Jahren das Eröffnungskonzert. Als Orchester des Tiroler Landestheaters wirkt es darüber hinaus bei allen Musiktheateraufführungen des Hauses, von der Oper bis zum Musical, mit. Mit der Programmschiene ZUGABE setzt das TSOI verstärkt auf die Musikvermittlung und erreicht mit seinen konzertpädagogischen Angeboten Kinder und Jugendliche aller Altersstufen. Auch kammermusikalische Konzertformate für Erwachsene werden stetig ausgebaut. Nach Kasper de Roo, Georg Schmöhe, Dietfried Bernet und Georg Fritzsch konnte das Tiroler Symphonieorchester Innsbruck in den vergangenen Spielzeiten gefragte Dirigenten der jüngeren Generation – wie Christoph Altstaedt und Francesco Angelico – als Chefdirigenten gewinnen. Mit der Saison 2019.20 übernahm der junge Brite Kerem Hasan die Position des Chefdirigenten im Konzertbereich des TSOI. Der Südtiroler Lukas Beikircher steht der Musiktheatersparte des Landestheaters musikalisch vor.

Das TSOI spielt mit hoher Präzession und Leidenschaft.

Innsbrucker Promenadenkonzerte 2023

Programm und Informationen:www.promenadenkonzerte.at
Tickets: Einheitspreis € 7 / Abo für Sitz- und Stehplätze € 140
Online: www.eventjet.at
Vorverkaufsstellen: Innsbruck Information, Burggraben 3 & Tourismusinformation Igls, Hilberstraße 15
Abendkassa: Direkt vor der Hofburg / ab 2 Stunden vor Veranstaltungsbeginn
Spontanbesuch: Über 400 Zählkarten für freie Sitz- und Stehplätze für spontanen Musikgenuss
Hinweis: Das Zählkarten-Kontingent ist unabhängig von den Sitzplätzen im System (eventjet) verfügbar
Konzerte: Abendkonzerte 19:30 Uhr / bei jeder Witterung!

Das nächste Konzert findet heute um 19:30 statt.. Das Bläserensemble des Royal Concertgebouw Orchestra präsentiert Ihnen Kammermusik par excellence.

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