Update - Polit-Ticker
Stadtwald-Rodung und Bau sorgen für viele Fragezeichen

Aktuell ist der Bereich Sperrgebiet. Rund um das Projekt gibt es viele Fragen. | Foto: zvg
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Rodungs- und Bauarbeiten im Stadtwald auf der Hungerburg sorgen für Aufregung. Wenige Tage vor dem Wahltag erhält die Causa eine große politische Dimension. Zahlreiche Mandatare fordern umfassende Aufklärung über den Rodungs- und Baubescheid und dem "Stadtwald-Skandal". 


Alle Informationen und Hintergründe zu den Rodungsarbeiten und dem Bauprojekt finden Sie in diesem MeinBezirkBeitrag

INNSBRUCK. Rodungs- und Bauarbeiten im Stadtwald auf der Hungerburg sorgen für eine politische Diskussion. Auf dem rund 1.300 Quadratmeter großen Grundstück stehen ein älteres Haus und zahlreiche Bäume. Die Zufahrt über eine Forststraße zum Grundstück scheint erweitert zu werden, Rodungsarbeiten sind bereits im Gange. Durch die Beteiligung einer Gemeinderätin am Bauvorhaben, bringt das Projekt knapp vor dem Wahltag Diskussions- und Aufklärungsbedarf mit sich. Die Fragen nach Genehmigungen, Bescheiden, Ausstellungsdaten der Bescheide, Rodungsanmeldung udgl. beschäftigen die Gemüter der Politiker. Vizebgm. Andreas Wanker erklärt: „Die hinterfragenswerten Genehmigungen zum Kahlschlag im Innsbrucker Stadtwald fallen in die Amtszeit von Johannes Anzengruber und Georg Willi. Diese beiden Amtsträger tragen daher auch die politische Verantwortung. Ich distanziere mich entschieden von den Vorgehensweisen zur massiven Rodung von Anzengruber und Willi und fordere eine umgehende Aufklärung." Einige Details im Baubescheid seien mehr als aufklärungsbedürftig. „Diese Fragen müssen jedoch dem ressortverantwortlichen Bgm. Georg Willi gestellt werden“, so Wanker abschließend.

Kein VP-Politiker

Angesichts zahlreicher Anfragen von verärgerten Bürgerinnen und Bürgern im Zusammenhang mit dem aufgedeckten Stadtwald-Skandal stellt Klubobmann Christoph Appler klar fest, dass die „Innsbrucker Volkspartei in keiner Weise in diese Causa verwickelt ist“. Des Weiteren stellt Appler dezidiert fest, dass die Person, die als "Polit-Profi" in einem Tageszeitungsbericht bezeichnet wird, kein Mandatsträger der Innsbrucker und Tiroler Volkspartei ist. „Ich möchte ausdrücklich betonen, dass auch ich persönlich keinerlei Verbindung zu dieser Baum-Bau-Causa habe, die ein äußerst schräges Licht auf die derzeitigen Eigentümer wirft. Es besteht jedoch leider die Gefahr der Verwechslung, da meine Familie und ich Waldflächen auf der Nordkette landwirtschaftlich nutzen, die sich aber an einem völlig anderen Ort befinden“, so Appler abschließend.

Seltsamer Hauptwohnsitz

"Jemandem wurde der Traum vom Wohnen im Wald erfüllt, wobei dieser nicht ganz so begeistert von den vielen Bäumen sein dürfte, da eine ganze Reihe gerodet wurde. Dem nicht genug, es geht das Gerücht um, es handle sich bei dem neuen Besitzer um ein Mitglied des Innsbrucker Gemeinderates. Noch pikanter, man munkelt, es sei ein weiterer Grüner Willi-Günstling aus seinem Klub, der hier eine Sonderbehandlung erfährt", erklärt die FPÖ in einer Aussendung. „Wenn sich dieses Gerücht erhärten sollte, ist das der jüngste Skandal der Chaosregierung Willi. Es würde jedenfalls in das Bild der letzten Jahre passen, wo Grüne Günstlinge mit Posten und üppigen Salärs versorgt wurden“, so die erste Reaktion von FPÖ-Bürgermeisterkandidat Vizebgm. Markus Lassenberger.Letztlich sind wir mehr als verwundert über dieses Vorgehen. Wir können aber definitiv ausschließen, dass der glückliche Hausbesitzer aus unseren Reihen kommt.Ich fordere deshalb noch-Bürgermeister Willi auf, sich umgehend zu erklären und Licht in die Angelegenheit zu bringen“, fordert Lassenberger abschließend Transparenz und Aufklärung."

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Kritik an Vorgangsweise

„Wasser predigen und Wein trinken oder immer mit dem Zeigefinger auf andere zeigen und die Moral hochhalten und dann genau das Gegenteil tun. Wie glaubhaft sind die Grünen wirklich, wenn man so agiert. Ich würde mal sagen, gar nicht! Einen Wald roden lassen, damit man die Fläche für eine Straße versiegeln kann, um dort seinen privaten Wohnsitz zu errichten - das ist wirklich nicht nachvollziehbar“, übt NEOS-Bürgermeisterkandidatin Julia Seidl Kritik an der Vorgehensweise in einem Innsbrucker Stadtwald. „Da muss man sich ernsthaft die Frage stellen, wie man das mit seiner Einstellung zur Flächenversiegelung und zum Bodenverbrauch vereinbaren kann. Für mich ist das nicht vereinbar“, so die Spitzenkandidatin der Innsbrucker NEOS.

Rücktritte gefordert

„Der aufgeflogene Bau-und Umweltskandal auf der Hungerburg schlägt hohe Wellen. Die Innsbrucker wollen wissen, welchem politischen Günstling Bürgermeister Georg Willi und sein damaliger für Forstwirtschaft zuständige Vizebürgermeister Anzengruber im Hinterzimmer der Macht die politische Rutsche legten, sodass dieser sein möglicherweise gelinde gesagt baurechtlich höchst bedenkliches Luxus-Domizil in einer der teuersten Wohngegenden Innsbrucks errichten kann bzw. zu diesem Zwecke mindestens 25 schützenswerte Bäume schlägern konnte! Georg Willi und Hannes Anzengruber müssen umgehend erklären, welchen politischen Günstlingen sie mutmaßlich verpflichtet sind“, so Gemeinderat Gerald Depaoli in einer Aussendung, welcher zu bedenken gibt, dass wir hier möglicherweise sogar von illegalen Baumschlägerungen im Naturschutzgebiet Nordkette - Karwendel reden. „Nach dem auf der Hungerburg aufgeflogenen ungeheuerlichen Bau- und
Umweltskandal auf der Hungerburg müssen die beiden ‚guten Freunde‘ Georg Willi und Hannes Anzengruber noch heute ihren sofortigen Rücktritt erklären, um Schaden von der Stadt Innsbruck abzuwenden!“ fordert Gemeinderat Gerald Depaoli.

Fragen an Willi

Der Wohnbau im Grünen wirft viele Fragen auf, die das Lebenswerte Innsbruck vor allem an Bürgermeister Georg Willi als ressortverantwortlichem Stadtrat für Stadtentwicklung stellt. "Wie kann es sein, dass der Bürgermeister als Grüner gegen die weitere Bodenversiegelung auftritt, wo es geht, und gleichzeitig ein solches Vorhaben nicht in Frage stellt? Für uns gehört das in die Kategorie Wasser predigen und Wein trinken. Denn natürlich fragen wir uns, wer der Besitzer des Grundstücks ist!", ist Klubobfrau Renate Krammer-Stark verwundert. "Wir fordern hier vom Bürgermeister die sofortige und lückenlose Vorlage aller Unterlagen zu diesem Bauvorhaben. Selbstverständlich werden wir auch eine Anfrage dazu im Gemeinderat am 30. April einbringen! Was genau wird hier gebaut? Für wie viele Personen? Wie hoch sind die Erschließungskosten für dieses Grundstück? Und wie genau wird das Interesse der Öffentlichkeit begründet?", will Krammer-Stark wissen.

Leo Pertl und Gerald Depaoli | Foto: zvg

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Leo Pertl und Gerald Depaoli | Foto: zvg
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