Studenten zahlen bei Öffis voll drauf

Pendeln nach Innsbruck: Während Senioren und Schüler gefördert werden, zockt man die Studenten ab.

"Viele Studenten haben wenig Geld zur Verfügung, daher ist es nicht einzusehen, warum Studenten gegenüber Schülern und Pensionisten – es gibt ja auch nicht nur Mindestpensionisten – derart krass benachteiligt werden", bringt LA Andrea Haselwanter-Schneider (Liste Fritz) ihre Kritik auf den Punkt. Die Klubobfrau hat am Beispiel eines Pendlers, der täglich von Sistrans nach Innsbruck fahren muss, die Kosten-unterschiede errechnet. Für den VVT (also die Fahrt von Sistrans bis nach Innsbruck) zahlt ein Student pro Semester 127,90 Euro. Hinzu kommt das Semesterticket für den Stadtverkehr (IVB) das noch einmal mit 129,50 Euro zu Buche schlägt. Zusammen macht das pro Semester 257,40 Euro oder 514,80 Euro pro Jahr.

Senioren zahlen die Hälfte

Besonders im Vergleich zeigt sich, dass die Studenten in diesem Bereich abgezockt werden. Denn für Schüler und Senioren gibt es Jahreskarten, die in ganz Tirol gültig und deutlich billiger sind. Das Jahresticket für Schüler kostet lediglich 96 Euro. Auch Senioren zahlen weniger als die Hälfte von Studenten. 250 Euro kostet das Senioren-Ticket ab 60 Jahren – ab 75 Jahren sogar nur noch 125 Euro. "Das Semesterticket für Studenten, das vor allem die Grünen großspurig angepriesen haben, ist sauteuer und höchst ungerecht. Doppelt so viel bezahlen und dafür viel weniger Strecken fahren – das grenzt an Abzocke!", ärgert sich Haselwanter-Schneider und erinnert an gegebene Koalitionsversprechen: "Während Vorarlberg und Wien das 365-Euro-Jahresticket für alle schon lange umgesetzt haben, hat es Schwarz-Grün den Tirolern zwar vor zwei Jahren versprochen, bis dato aber nicht eingeführt. Viel günstigere Ganzjahrestickets sind dringend notwendig!"