Kontingent für Ernte-Arbeitskräfte sinkt jährlich
Damit das Tiroler Gemüse in den Supermärkten landet, bedarf es an Saisonarbeitskräften, die in Tirol auf den Feldern der Gemüsebauern arbeiten. Das Kontingent der Saisonarbeiter wurde allerdings über mehrere Jahre hinweg immer weiter gekürzt. Nationalrat Hermann Gahr fordert nun "dringenden Handlungsbedarf".
TIROL. Über das Sozialministerium werden die Arbeiter aus den Balkanstaaten auf die Betriebe verteilt. Allerdings sinkt das Kontingent des Sozialministeriums jährlich. Weitere Gründe für die sinkenden Arbeitskräfte sind einerseits die boomende Wirtschaft, die Arbeitsplätze in angrenzenden Regionen zu den Drittstaaten und ein "abgesaugter Arbeitsmarkt in Tirol". Jetzt möchte sich Nationalrat Hermann Gahr für die Anliegen der Tiroler Gemüsebauern einsetzen.
Baldige Erntesaison
Auch bei Bauer Andreas Norz steht bald die Erntesaison an: "Wir brauchen für die Erntesaison 100 Helfer vom einfachen Hilfsarbeiter bis zur qualifizierten Fachkraft. Wenn das Kontingent weiter niedergefahren wird, haben wir keine Chance am Gemüsemarkt zu bestehen“, befürchtet Norz.
Auch Romed Giner vom Gemüsebaubetrieb Giner fehlen die Arbeitskräfte: „Wir hatten acht Leute aus Drittstaaten, jetzt sind es nur mehr sechs Arbeiter." Giner deutet die momentane Situation als "kritisch" für Tirol.
Größere Betriebe, weniger Arbeiter
Momentan sind 170 Arbeiter für den Gemüsebau und 30 Arbeiter für die Tiroler Obstbauern aus den Drittstaaten zugelassen. In Anbetracht der mit den Jahren immer weiter gewachsenen Bauernbetriebe, ist die Zahl vergleichend gering. Es gab Zeiten mit mehr als 400 zugelassenen Hilfsarbeitern.
Umso größer ist nun die Hoffnung, dass Nationalrat Hermann Gahr in Wien für die Tiroler Gemüsebauern etwas erreichen kann. „Wir suchen das konstruktive Gespräch. Es ist aber notwendig, dass wir auf die prekäre Situation hinweisen. Ich fordere endlich klare Aussagen aus dem Sozialministerium. Die Erntesaison steuert auf den Höhepunkt zu", betont Gahr.
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