Entlastung für Steuerzahler
ÖGB-Vorsitzender Wohlgemuth: "Millionärssteuer längst überfällig"

„Es ist dringend notwendig, die Lohnsteuern für ArbeitnehmerInnen zu senken und die kalte Progression sofort abzuschaffen.", so ÖGB-Vorsitzender Philip Wohlgemuth | Foto: ÖGB Tirol
  • „Es ist dringend notwendig, die Lohnsteuern für ArbeitnehmerInnen zu senken und die kalte Progression sofort abzuschaffen.", so ÖGB-Vorsitzender Philip Wohlgemuth
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TIROL. Die Steuerlücke in Österreich klafft immer weiter auseinander – die Leidtragenden dabei sind vorallem die ArbeitnehmerInnen. Von der neuen Regierung erwartet sich der ÖGB Tirol Entlastung für die Steuerzahler.

Insgesamt werden in Österreich rund 80 Prozent der Steuern von den ArbeitnehmerInnen und PensionistInnen gestemmt. „Eine wirkungsvolle Steuerreform muss eine der ersten Taten der künftigen Bundesregierung sein!“, stellt Tirols ÖGB-Vorsitzender Philip Wohlgemuth klar. Vom ÖVP/FPÖ-Modell hält er wenig: „Die gescheiterte Bunderegierung hätte mit ihrem Konzept die Steuerlast noch weiter auf die ArbeitnehmerInnen verlagert, anstatt einen Ausgleich zum reichsten Teil Österreichs zu schaffen. Wir erwarten uns, dass die Steuern für ArbeitnehmerInnen gesenkt werden!“.

6 Milliarden durch Abschaffung der kalten Progression

In Österreich klafft eine gigantische Steuerlücke. Allein die Lohnsteuer, die von ArbeitnehmerInnen bezahlt wird, macht mit 29,6 Milliarden Euro ein Drittel der Steuereinnahmen aus. Die Körperschaftsteuer hingegen, deren Großteil von großen Konzernen bezahlt wird, macht im Vergleich nur 9,5 Milliarden Euro aus. Für Wohlgemuth ist daher eine Millionärssteuer „längst überfällig“. Würde Österreich den Industriestaatendurchschnitt bei Vermögenssteuern erreichen, eine echte Digitalsteuer und eine Wertschöpfungsabgabe angesichts der zunehmenden Digitalisierung einführen, könne damit die Entlastung der ArbeitnehmerInnen locker gegenfinanziert werden. „Es ist dringend notwendig, die Lohnsteuern für ArbeitnehmerInnen zu senken und die kalte Progression sofort abzuschaffen. Allein mit deren Abschaffung würden sich die ÖsterreicherInnen bis 2022 über 6 Milliarden Euro an Steuern sparen!“, zeigt Wohlgemuth auf.

Investitionen in soziale Infrastruktur

Der Tiroler ÖGB-Vorsitzende ist überzeugt, dass durch höhere Vermögenssteuern noch weitere positive Nebeneffekte entstehen: „Das durch mehr Verteilungsgerechtigkeit lukrierte Geld kommt einerseits der Entlastung der hart arbeitenden Menschen zugute und spült andererseits zusätzliche Mittel für dringend notwendige Investitionen in den Ausbau des öffentlichen Verkehrs, das Gesundheits- und Bildungssystem, für die Bekämpfung der Armut und die Absicherung der Pensionen in die Staatskasse.“ Wohlgemuth sieht die Schaffung eines nachhaltigen und gerechteren Steuersystems als die dringlichste Aufgabe der kommenden Bundesregierung.


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