Leibnitz
Entsetzen über Fällung eines markanten Hofbaumes

Der markante Hofbaum wurde am Montag gefällt. | Foto: RMA
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  • Der markante Hofbaum wurde am Montag gefällt.
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Am Samstag forderten Teilnehmerinnen und Teilnehmer von "SÖBA" die Ausrufung des Klimanotstandes in Leibnitz. Zwei Tage später wurde in der Grazer Gasse ein markanter Hofbaum - ein 120Jahre alter Kastanienbaum - gefällt. Bürgerinnen und Bürger sind entsetzt und wollen wachrütteln.

LEIBNITZ. "Heute früh wurde für ein Bauvorhaben in der Grazer Gasse (ehemalige Lebenshilfe) eine 120-jährige gesunde Kastanie gefällt", berichtet eine Leibnitzerin betroffen, die gut informiert ist: "Im Baubescheid von 2019 (2021 wurde die Liegenschaft an einen Bauträger verkauft) heißt es, dass es sich um einen 'ausgewachsenen stattlichen und schützenswerten Laubbaum' handelt. Ein paar Zeilen weiter steht, der Hofbaum soll entfernt werden."

Was bleibt ist nur noch die Erinnerung an wunderbare Bilder des markanten Hofbaumes mit frischen grünen Blättern und eine Winteraufnahme. "Aufgrund von Interventionen der Nachbarinnen und Nachbarn wurde damals auf die Fällung des Baumes verzichtet. Der Baum wurde in Folge auch von einem Baumdoktor untersucht und als gesund befunden", betont die Leibnitzerin.

Ein Bild aus dem Vorjahr: Der 120 Jahre alte Kastanienbaum in voller Blattpracht | Foto: RMA
  • Ein Bild aus dem Vorjahr: Der 120 Jahre alte Kastanienbaum in voller Blattpracht
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Auszug aus dem Baubescheid 2019

Im Baubescheid heißt es unter anderem wörtlich: "(...) Auf dem gegenständlichen Grundstücken des Richtung Westen offenen Hofes stehen derzeit zwei eingeschossige Nebengebäude Grazergasse 57 und 53a, sowie ein ausgewachsener, staatlicher und schützenswerter Laubbaum." Ein paar Zeilen weiter unten steht: "(...) Es sind Baumpflanzungen mit insgesamt acht Stück Bäume vorgesehen. Baumart: keine Angabe. Der markante Hofbaum soll entfernt werden."

"Heute früh um 7.15 Uhr wurde in einer überfallartigen Aktion innerhalb von zehn Minuten der Baum gefällt. 120 Jahre und zwei Weltkriege hat er überstanden, die Leibnitzer Bauwut nicht."
Eine betroffene Leibnitzerin

Lebensraum für Wildtiere

"Der Baum war ein Lebensraum für viele Wildtiere und auch ein gutes Hitzeschild. Leibnitz trägt seit Jahren immer wieder den unrühmlichen Titel ,die heißeste Stadt Österreichs zu sein' und das wird in den nächsten Jahren nicht besser. 2000 Jungbäume können nicht einen 120jährigen Baum ersetzen", lautet der Hauptkritikpunkt.

Stellungnahme des Bürgermeisters

Bürgermeister Michael Schumacher zeigt Verständnis für die Anrainerinnen und Anrainer, die die die Baumfällung kritisieren, doch der Stadtchef hält fest, dass ihn der Bezirksstadt Leibnitz keine Baumschutzverordnung gelte. 

"Es gibt in keiner einzigen Bezirksstadt in der Steiermark eine Baumschutzverordnung, nur in der Landeshauptstadt Graz und teilweise in Kapfenberg."
Michael Schumacher, Bürgermeister 

Bürgermeister Schumacher betont, dass die Zusammenarbeit mit den Bauträgern prinzipiell gut funktioniert und es sich in diesem Fall um privates Eigentum handelt, auf das die Stadt keinen Einfluss hat. 

Anmerkung: Auch in Judenburg gibt es eine Baumschutzverordnung - siehe im Kommentar

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