Fest der Begegnung fand viel Anklang
Das 1. Begegnungsfest im Deutschlandsberger Rathauspark soll Vorurteile abbauen und Gemeinsamkeiten unterstreichen. Auch in anderen Gemeinden werden Initiativen ergriffen.
DEUTSCHLANDSBERG. "Hello, how are you" oder "Servus, wie geht es Dir?" So erklang es bunt gemischt wie die Musik und das Essen beim 1. Begegnungsfest im Deutschlandsberger Rathauspark, organisiert vom Verein für Willkommenskultur und Solidarität. Der Verein hat sich aus einer Damenrunde gebildet, um vor allem jenen Flüchtlingen unter die Arme zu greifen, die im ehemaligen "Firehouse" an der Koralmbaustelle untergebracht sind.
Auch Privatinitiativen
Außer diesem Verein gibt es in Deutschlandsberg auch Privatinitiativen, wie jene rund um Karin und Peter Auer, die praktische Ärztin Bettina Kainz und Josef Kosjak. "Wir sind rund 15 Personen, die sich dafür stark gemacht haben, dass Abdulla und Hussam aus Syrien, die im ehemaligen Firehouse untergebracht waren, ein privates Quartier erhalten", erklärt Karin Auer und ergänzt: "Mit Hilfe von Pfarrer Istvan Hollo ist die "Aktion Messner-Haus" gleich neben dem Deutschlandsberger Pfarrhof entstanden, wo die beiden jetzt wohnen können. "Unser Ziel ist es, die Leute weg von den Großquartieren hin zu Privatquartieren zu bringen. Vielleicht kann unser Beispiel ein Vorbild für weitere Initiativen sein", hofft Josef Kosjak auf Nachahmung.
Aus Wettmannstätten
Unter den vielen Menschen beim Begegnungsfest war auch LAbg. a. D. Walter Kröpfl mit seiner Frau Elfi, die mit den Asylwerbern in Wettmannstätten Deutsch lernt. "Solche Feste sind ein Gewinn und bauen Ängste in der Bevölkerung ab", betont Walter Kröpfl, der mit Mustafa Mustafa, einem Schüler seiner Frau, gerade tratschte. "Ich bin froh, jetzt den Asylstatus erreicht zu haben und in Deutschlandsberg zu wohnen", erzählt Mustafa Mustafa, der aus Syrien geflohen und seit zehn Monaten in Österreich ist.
Eibiswald stark vertreten
Unter den vielen Menschen war auch Evelyne Oosten, die mit ihrem Mann Harry Oosten im Heso Resort in Eibiswald 26 Asylwerber untergebracht hat. "Solche Feste sollte man jede Woche veranstalten", ist Evelyne Oosten begeistert, die selbst mit 15. Flüchtlingen angereist ist, darunter auch Fahim Safi, der in recht gutem Deutsch von seiner Familie in Afghanistan erzählte.
Ebenfalls aus Eibiswald ist Hermann Zatyko mit sieben Herren beim Fest. Vor kurzem sind ja weitere 15 Asylwerber im Peterstüberl in Eibiswald untergekommen.
172 Asylwerber im Bezirk
Derzeit sind im Bezirk 172 Asylwerber im Bezirk Deutschlandsberg, davon sind aktuell fünf beim AMS gemeldet, wie AMS-Deutschlandsberg-Leiterin Michaela Sahin weiß: "Ich sehe dieser Situation unaufgeregt und pragmatisch entgegen, immerhin leben 60.000 Menschen in unserem Bezirk."
Mancherorts Zurückhaltung
Während man in einigen Gemeinden im Bezirk aktiv Flüchtlinge mit Quartieren, Fahrrädern, Fahrkarten und vielen anderen Dingen des täglichen Bedarfs ausstattet, ist man in anderen Kommunen eher zurückhaltend, wie etwa in Stainz.
"Wir werden zwar nichts aktiv betreiben, wollen aber auch nicht in die fremdenfeindliche Eck gedrängt werden", betont Bgm. Walter Eichmann mit Nachdruck auf Anfrage der WOCHE und ergänzt: "Ich bin daher auch für die Quotenregelung. Wenn doch Flüchtlinge zu uns kommen, werden wir uns der Sache entsprechend annehmen. Man muss eben flexibel sein, um auch kurzfristig etwas auf die Beine zu stellen.
Es arbeiten ja bereits drei Asylwerber aus St. Stefan in der Gemeinde Stainz an der Pflege von Wanderwegen. Wenn sich Privatinitiativen oder ähnliche Aktionen bilden, stehen wir natürlich dahinter."
Initiative in den Startlöchern
Eine solche Initiative ist derzeit in privatem Rahmen in Stainz im Entstehen, auch der evangelische Pfarrer Andreas Gerhold und seine Frau Ursula sind dabei. "Wir wollen gerüstet sein, wenn Flüchtlinge zu uns kommen und stehen daher in den Startlöchern, um Unterkünfte, Deutschkurse, Freizeitaktivitäten und mehr zu organisiern", erklärt Pfarrer Andreas Gerhold.
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