Reportage Hengsberg
Hengsberg: Wo Zukunft auf Tradition trifft

- Mehr als nur Durchfahrt: Hengsberg wird zur Ankunftsgemeinde.
- Foto: Gemeinde Hengsberg
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Der Ausbau der Koralmbahn, innovative Energieprojekte und aktive Bürgerinitiativen wie die Kulturgruppe Hengist machen Hengsberg zu einem lebenswerten Ort, der weit mehr ist als nur eine Durchfahrtsgemeinde.
HENGSBERG. Die Gemeinde Hengsberg zeigt, wie man zwischen Vergangenheit und Zukunft eine Brücke baut. Bürgermeister Manfred Rechberger sieht in der Eröffnung der Koralmbahn am 15. Dezember 2025 eine historische Chance für den Standort: „Wir wollen den Bahnhof als Magnet für neue Betriebe nutzen und Hengsberg als Lebens- und Arbeitsraum stärken.“ Schon jetzt laufen Gespräche und Planungen, um die attraktiven Gewerbeflächen optimal zu nutzen.
Dass die Gemeinde wirtschaftlich vielversprechend aufgestellt ist, zeigt das Zertifikat „Goldener Boden“ der Wirtschaftskammer Steiermark. Diese Auszeichnung unterstreicht nicht nur die Standortqualität, sondern auch die Innovationsfreude in der Region – sichtbar etwa beim jüngsten Wirtschaftsstammtisch, der beim größten Betrieb der Gemeinde, der Firma Kötz Haus GmbH, stattfand. Bürgermeister Manfred Rechberger durfte mehr als 30 Wirtschaftstreibende aus der Region begrüßen, die sich zu einem Austausch über die zukünftige Entwicklung der Betriebe rund um die Koralmbahn versammelten.
Im Mittelpunkt der Diskussion stand die bevorstehende Inbetriebnahme der Koralmbahn Graz - Klagenfurt, die eine direkte Verbindung nach Klagenfurt durch den neuen Koralmbahntunnel ermöglichen wird. Diese bedeutende Infrastrukturmaßnahme wird nicht nur die Erreichbarkeit der Region verbessern, sondern auch neue wirtschaftliche Impulse setzen.

- Der Wirtschaftsstammtisch fand großen Anklang bei den Unternehmerinnen und Unternehmern.
- Foto: Gemeinde Hengsberg
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Aktive Bürgerbeteiligung
Neben der wirtschaftlichen Komponente punktet Hengsberg mit aktiver Bürgerbeteiligung: Junge Menschen bringen sich etwa beim Bürgermeisterfrühstück ein, das sich als wertvolle Ideenbörse etabliert hat. Auch infrastrukturell wird investiert: Der Glasfaserausbau in Matzelsdorf, Schönberg und Kehlsdorf soll noch heuer abgeschlossen werden und digitale Chancen in die Haushalte bringen. Parallel werden große Photovoltaik-Anlagen auf kommunalen Gebäuden errichtet – ein Meilenstein in Sachen Energieautarkie.

- Bürgermeister Manfred Rechnberger blickt positiv in die Zukunft von Hengsberg.
- Foto: Gemeinde Hengsberg
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Kommentar des Bürgermeisters
Zukunft gestalten - Chancen nutzen!
In Hengsberg setzen wir konsequent auf eine nachhaltige und lebenswerte Gemeindeentwicklung. Die bevorstehende Inbetriebnahme der Koralmbahn ist ein Meilenstein für unsere Region – sie bringt neue wirtschaftliche Chancen, verbessert die Erreichbarkeit und macht unseren Standort für Betriebe und Arbeitsplätze noch attraktiver. Doch wir denken weiter: Mit engagierten Menschen aus Wirtschaft, Jugend und Gesellschaft entstehen Begegnungsräume wie der generationenverbindende Hengistpark.
Gleichzeitig investieren wir in den Breitbandausbau für digitale Zukunftssicherheit, errichten Photovoltaikanlagen auf gemeindeeigenen Gebäuden zur Eigenstromnutzung und erhöhen durch gezielte Verkehrsmaßnahmen die Sicherheit für alle. Ein besonderes Anliegen ist uns auch die lokale Nahversorgung. Aktuell haben wir leider kein Lebensmittelgeschäft, wo jemand spontan stehen bleibt.
Die Initiative mit einer regionalen Ackerbox war eine schöne Idee – leider konnte sie sich aufgrund zu geringer Nachfrage nicht langfristig etablieren. Dabei wäre gerade das ein großer Mehrwert, denn wir haben in Hengsberg hervorragende Selbstvermarkter und ein Schmankerleck. Diese landwirtschaftlichen Betriebe funktionieren bestens und verdienen jedoch mehr Sichtbarkeit. Regionale Qualität soll gestärkt und besser genutzt werden.
Als zertifizierte familien- und kinderfreundliche Gemeinde verbinden wir Lebensqualität mit Innovationskraft. Unser Ziel ist klar: Hengsberg soll nicht nur eine Durchfahrts-, sondern eine echte Ankunftsgemeinde für Wohnen, Arbeiten und Leben sein.
Kultur in Hengsberg
Einen zentralen Punkt in der Lebensraumgestaltung nimmt auch die Kulturarbeit in der Gemeinde ein.

- Die „Gruppe Kultur Hengsberg“ wünscht den Kindern viel Spaß bei der Benützung der Spielgeräte, diese sind bereits begeistert.
- Foto: Daniela Sackl
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Unter dem Einsatz der Gruppe Kultur Hengsberg, die jahrzehntelang unter Obmann Leo Bernhard, aktiv war, wurde der Kinderspielplatz finanziert. Die Errichtungskosten in der Höhe von 32.000 Euro stammen aus der Vereinskasse. Des Weiteren wurde die Umsetzung ehrenamtlich organisiert und überwacht.
Es wurden nicht nur Spielgeräte (Hangrutsche mit Treppenstamm, Flying Fox, Dreifachreck und Kletter-Balancier-Pfad) angeschafft, sondern auch Sitzbänke, welche in die Landschaft integriert wurden.

- Die Sanierung des Zugangstorbogen bei der Pfarrkirche wurde von der "Gruppe Kultur Hengsberg" umgesetzt.
- Foto: Leo Bernhard
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Auch eine Vielzahl schattenspendender Bäume wurde in der Umsetzungsphase gepflanzt.
Damit diese Investition gestemmt werden konnte, wurde in den vergangenen 25 Jahren eine erdenkliche Anzahl an Veranstaltungen mit positivem Ergebnis organisiert und abgewickelt. "Dafür auch ein Dank an alle helfenden Hände", so der ehemalige Obmann Leo Bernhard.
Auch die Sanierung des Zugangstorbogen bei der Pfarrkirche wurde von der Gruppe Kultur Hengsberg organisiert und die Kosten in der Höhe von € 2.000,00 übernommen.
"Dies war alles nur möglich, da eine große Anzahl an Unternehmen immer wieder finanzielle Mittel für Veranstaltungen zur Verfügung gestellt haben", dankt Leo Bernhard allen Sponsoren, für die langjährige wiederholte finanzielle Unterstützung. Die „Gruppe Kultur Hengsberg“ wünscht den Kindern viel Spaß bei der Benützung der Spielgeräte.
Verkehr und Sicherheit
Bürgermeister Rechberger spricht der Initiative großes Lob aus: „Hier zeigt sich, was möglich ist, wenn eine Gemeinde gemeinsam anpackt.“
Auch der Verkehr bleibt ein großes Thema: 11.000 Fahrzeuge passieren täglich die Landesstraßen durch Hengsberg. Was oft als Belastung empfunden wird, sieht Rechberger auch als Potenzial: „Wir wollen diese Frequenz nutzen, etwa mit mehr Sichtbarkeit für Betriebe entlang der Strecke.“ Erste Schritte zu mehr Sicherheit sind bereits in Umsetzung – etwa durch Fahrbahnteiler und geplante Kreisverkehre.
Was Hengsberg heute schon auszeichnet: ein starkes Gemeinschaftsgefühl, eine klare Vision und die Bereitschaft, neue Wege zu gehen. Vom Sanierungsprojekt der Straße in Schönberg über Investitionen in Bildung bis hin zum Engagement im Klimaschutz – hier wächst eine Gemeinde, die Zukunft nicht nur erwartet, sondern gestaltet.
Weitere Infos zu den Betrieben gibt's hier:
Gemeinde Hengsberg
Styriaquad
Planungsbüro Leo Bernhard GmbH





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