Pilotprojekt
LKH Südweststeiermark rüstet in vielen Bereichen auf

Rund 1.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter versorgen an den drei Standorten des LKH Südweststeiermark (Wagna, Deutschlandsberg, Bad Radkersburg) jährlich rund 117.000 Patientinnen und Patienten ambulant und 17.500 stationär. | Foto: Waltraud Fischer
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  • Rund 1.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter versorgen an den drei Standorten des LKH Südweststeiermark (Wagna, Deutschlandsberg, Bad Radkersburg) jährlich rund 117.000 Patientinnen und Patienten ambulant und 17.500 stationär.
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Derzeit wird unter anderem im LKH Südweststeiermark am Standort Deutschlandsberg das neue IT-System "MetaVision" erfolgreich erprobt. Im Endausbau soll es steiermarkweit eingesetzt werden. Weitere Neuerungen wie ein modernes Labor sind am Standort in Wagna geplant.

STEIERMARK. Durchgängige digitale Patientinnen- und Patientenakte ermöglicht in der Endausbaustufe das neue Patientendatenmanagementsystem, kurz PDMS, das derzeit im LKH Südweststeiermark am Standort Deutschlandsberg erprobt wird. Es zeigt anhand eines Beispiels aus dem Krankenhausalltag auf, welche zukunftsweisenden Möglichkeiten das neue IT-System für OP- und Intensivbereiche bietet.

Fortlaufende Überwachung möglich

Stellen Sie sich vor: Ein Patient am LKH Südweststeiermark, Standort Deutschlandsberg, wird operiert und anschließend auf die Intensivstation verlegt. Im OP- und Intensivbereich wird er fortlaufend überwacht – im positiven Sinne. Die regelmäßige Dokumentation seiner Vitalparameter wie Puls, Blutdruck und Sauerstoffversorgung, aber auch Bezeichnung und Dosis der verabreichten Medikamente, der Werte der Narkosetiefe und Beatmung sowie Angaben zum OP-Verlauf und zu seinem aktuellen Gesundheitszustand bringen eine große Menge an Daten hervor. Diese Informationen bleiben für die weitere Behandlung relevant. Zum Beispiel: Sollte der Patient im Zuge der Behandlung also auf eine chirurgische Intensivstation am LKH-Universitätsklinikum Graz verlegt werden, kann an beiden Standorten auf dieselben Daten zugegriffen werden.

Ein neues Patientendatenmanagementsystem (PDMS) der Kages ermöglicht, dass auf Patientinnen- und Patientenakte durchgängig Einsicht genommen werden kann.  | Foto: Kages
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„'MetaVision' ermöglicht eine durchgehende Patientenakte über den gesamten Behandlungsverlauf vom OP über den Aufwachraum bis zur Intensivstation – mit einheitlichem Layout. Es besteht auch die Möglichkeit, die Akte an die Intensivstation eines anderen Hauses, das schon über "MetaVision" verfügt, weiterzugeben. So geht keine Information verloren“, berichtet Primaria Barbara Wagner, die am LKH Südweststeiermark, Standort Deutschlandsberg, die Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin leitet. 

„Die Patientinnen- und Patientenakte aus Voraufenthalten sind in ihrer Gesamtheit einsehbar“, erklärt Primaria Wagner. Wird der Patient in ein anderes Spital verlegt oder wird ein ärztlicher Rat eines Spezialisten oder einer Spezialistin an einem anderen LKH-Standort eingeholt (Konsil), kann das medizinische Personal auch aus der Ferne auf die Daten zugreifen.

Durchgängige digitale Patientenakte

Die Auswahl es neuen IT-Systems für OP- und Intensivbereiche erfolgte in enger Abstimmung mit den Ärzt*innen und der Pflege und es wird laufend an die speziellen Bedürfnisse der KAGes-Häuser angepasst. Deutschlandsberg war jenes steirische LKH, in dem "MetaVision" pilotiert wurde. Im Laufe des Jahres 2024 kamen zahlreiche Intensivstationen am LKH-Universitätsklinikum Graz dazu. Noch heuer wird das LKH Graz II, Standort West, integriert und dann folgen in mehreren Ausbaustufen bis zum Jahr 2030 alle weiteren LKH-Standorte der Kages.

Daten jederzeit abrufbar

„Mit dem neuen IT-System für OP- und Intensivbereiche macht die Kages ihre Patientinnen- und Patientendaten ohne zusätzlichen Übertragungsvorgang für den gesamten OP-, Intensiv- und Aufwachbereich, für Ärztinnen und Ärzte wie Pflegepersonal zugänglich. Die Software erhöht so die Patientinnen- und Patientensicherheit in einem hochsensiblen Umfeld“, erklärt Ulf Drabek, Kages-Vorstand für Finanzen und Technik.

„Noch sind an den einzelnen LKH-Standorten unterschiedliche Systeme im Einsatz, die sich nicht untereinander verbinden lassen. Im Zuge einer Modernisierung sollen in den kommenden Jahren alle steirischen LKH einheitlich mit der neuen Software versorgt werden“, stellt Univ.-Prof. Gerhard Stark, Vorstandsvorsitzender der Kages, in Aussicht.

Derzeit wird das moderne Digitalsystem, das in der Datenverwaltung von Patientinnen und Patienten zukunftsweisende Möglichkeiten bietet, im LKH Südweststeiermark am Standort Deutschlandsberg erprobt. | Foto: Kages
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Auch am Universitätsklinikum wissen die Anwenderinnen und Anwender "MetaVision" mittlerweile sehr zu schätzen: „Wir ertrinken in Informationen, aber wir hungern nach Wissen‘ trifft gerade in der Intensivmedizin zu. MetaVision hilft uns, Informationen aufzubereiten, um diesen Hunger nach Wissen zum Wohle unserer Patientinnen und Patienten zu stillen.“ So beschreibt Univ. OA Priv. Doz. Paul Zajic von der Klinischen Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin 1 am LKH-Universitätsklinikum Graz den Nutzen der neuen Software.

„Die Software ist so konfiguriert, dass sie im Prinzip in jedem LKH gleich aussieht. Das hat den Vorteil, dass rotierende Ärztinnen und Ärzte in Ausbildung, aber auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die an mehreren Standorten tätig sind, sofort damit arbeiten können“, erklärt Nico König, Projektleiter in der Fachabteilung für Medizininformatik der Kages-Direktion Technik und IT.

Rund 1.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter versorgen an den drei Standorten des LKH Südweststeiermark (Wagna, Deutschlandsberg, Bad Radkersburg) jährlich rund 117.000 Patientinnen und Patienten ambulant und 17.500 stationär. | Foto: Waltraud Fischer
  • Rund 1.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter versorgen an den drei Standorten des LKH Südweststeiermark (Wagna, Deutschlandsberg, Bad Radkersburg) jährlich rund 117.000 Patientinnen und Patienten ambulant und 17.500 stationär.
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Für Kinder adaptiert

Im Hintergrund arbeiten die Medizininformatikerinnen und Medizininformatiker der Kages bereits an der Anpassung der Software an die speziellen Bedürfnisse von Kindern. Der Einsatz in kinderchirurgischen OPs und Kinder-Intensivstationen ist sozusagen die Feuerprobe für die Software, muss sie in diesem Bereich doch vom Neugeborenen bis zur jungen Erwachsenen sehr verschiedene Patientengruppen abdecken.

 „Im Endausbau soll steiermarkweit ein einheitliches System im Einsatz sein, bei dem Ärztinnen und Ärzte sowie die Pflege im OP- und Intensivbereich, aber auch die dort eingesetzten Geräte von der Narkosemaschine bis zum Hämodialysegerät bestmöglich vernetzt arbeiten“, stellt HR Thomas Hofer, Kages-Direktor für Technik und IT in Aussicht.

Das aktuelle Labor am LKH Südstweststeiermark. Dieses ist für die wachsenden Anforderungen flächenmäßig zu klein und erhält daher neue, größere Räumlichkeiten im Untergeschoß in einem Bereich, der gut mit Tageslicht versorgt ist.  | Foto: © LKH Südweststeiermark/Ranz
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Neues Labor für Wagna

Aufgrund beengter räumlicher Verhältnisse im Labor des LKH Südweststeiermark am Standort Wagna wird eine Umsiedelung vorbereitet. Das Besondere daran ist, dass die zukunftsweisende Planung gleichzeitig das Pilotprojekt für ein geplantes „virtuelles Betriebsorganisationsboard“ ist. Die Eröffnung des neuen Labors soll im Sommer 2027 erfolgen.

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Derzeit wird das neue IT-System "MetaVision" im LKH Südweststeiermark am Standort in Deutschlandsberg erfolgreich erprobt. Im Endausbau soll es steiermarkweit eingesetzt werden. Das neue Patientendatenmanagementsystem (PDMS) der Kages unterstützt Ärztinnen und Ärztinnen sowie Pflege im OP- und Intensivbereich bei der Dokumentation und vereinheitlicht sukzessive das Datenmanagement. | Foto: KAGes
Derzeit wird das moderne Digitalsystem, das in der Datenverwaltung von Patientinnen und Patienten zukunftsweisende Möglichkeiten bietet, im LKH Südweststeiermark am Standort Deutschlandsberg erprobt. | Foto: Kages
Ein neues Patientendatenmanagementsystem (PDMS) der Kages ermöglicht, dass auf Patientinnen- und Patientenakte durchgängig Einsicht genommen werden kann.  | Foto: Kages
Das aktuelle Labor am LKH Südstweststeiermark. Dieses ist für die wachsenden Anforderungen flächenmäßig zu klein und erhält daher neue, größere Räumlichkeiten im Untergeschoß in einem Bereich, der gut mit Tageslicht versorgt ist.  | Foto: © LKH Südweststeiermark/Ranz
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