Von Uganda nach Moldawien
Sabine Ebner kämpft für ein besseres Leben anderer
Nach einem zweijährigen Personaleinsatz bei einer Frauenrechtsorganisation in Uganda trat Sabine Ebner aus Neutillmitsch am 23. Jänner 2023 ihren neuen UN-Job in Moldawien an.
LEIBNITZ. Wenn Sabine Ebner aus Neutillmitsch auf Heimaturlaub befindet, dann meistens nur kurz, denn die Südsteirerin zieht es bereits seit Abschluss ihrer Schule in die weite Welt, um sich für die Rechte der Menschen, im Speziellen der Frauen, stark zu machen. Ebner hat früh erkannt, "dass es nicht reicht, sich auf den Privilegien „auszuruhen“, die man als geborene Österreicherin aus sicheren Verhältnissen inklusive guter Bildung und voller Gesundheit mitbringt".
Erfahrungen, die prägen
Nach kürzeren Einsätzen in u.a. Indien, Kambodscha und Nicaragua war sie 16 Monate in der Organisationsentwicklung in einer lokalen NGO in Myanmar tätig. Zurück in Österreich arbeitete Sabine Ebner bei einer Regierungsorganisation in der Integrationsarbeit, bevor sie sich nach knapp zwei Jahren entschied, wieder zurück in die Entwicklungszusammenarbeit (EZA) und mit HORIZONT3000 (eine der größten österreichischen NGOs) auf Einsatz zu gehen.
"Gleich nach der Schule hat es mich nach Australien und dann gleich nach Indien verschlagen, das für mich mein erster Augenöffner war in Sachen globaler Ungerechtigkeit."
Sabine Ebner
Im Kampf gegen Gewalt an Frauen
"Ich war die letzten zwei Jahre mir HORIZONT3000 als Technical Advisor bei der Frauenrechtsorganisation SIHA in Uganda tätig. Die Organisation SIHA (Strategic Initative for Women in the Horn of Africa) ist ein Netzwerk von über 90 NGOs im östlichen Afrika. SIHA wurde 1995 von einem Kollektiv aus Frauenrechtsaktivistinnen mit dem Ziel gegründet, die Rechte von Frauen in den oft stark patriarchalen Kontexten zu stärken und vor allem Gewalt an Frauen und Mädchen zu bekämpfen", erzählt Ebner. Die Arbeit zielte auch darauf ab, Frauen den Zugang zur Justiz zu erleichtern, in ihrer wirtschaftlichen Unabhängigkeit zu fördern sowie integrative Frauenbewegungen zu stärken.
Zwangsehe, Kinderehe und Massenvergewaltigungen
"Der Fokus meines Einsatzes lag auf der Unterstützung bei der Entwicklung und Stärkung von Strukturen in Monitoring, Evaluierung und Learning (MEL) innerhalb der Organisation und auch der Partnerorganisationen von SIHA. Im Rahmen dieser Arbeit war ich in der Region (Greater Horn of Africa) viel unterwegs, neben Uganda wo ich im Headquarter gearbeitet habe, war ich auch bei den Teams unter anderem im Südsudan, Äthiopien, Somaliland", berichtet Ebner und führt vor Augen: "In dieser Region der Welt wütet extreme Gewalt an Frauen. Die Gewalt hat unterschiedliche Formen, wie etwa sexuelle Ausbeutung, Zwangsehe und Kinderehe, Massenvergewaltigungen oder sexuelle Gewalt als Waffe in Konflikten von Rebellen Gruppen bis hin zu uniformierten Gruppen wie Polizei oder Militär.
"Gewalt an Frauen und Mädchen steigt auf erschreckende Weise durch die ansteigenden Krisen der Zeit wie z.B. durch Covid, Dürrekatastrophe in Somalia, instabile Post-Coup Situation im Sudan usw. Oft werden Religion, Kultur, Tradition als Legitimation für Gewalt an Frauen missbraucht und gefestigte patriarchale Strukturen und Systeme machen es schwer viele dieser Problematiken zu verändern."
Sabine Ebner
Ihren Einsatz in Uganda hat Sabine Ebner vor ein paar Wochen beendet. Und nach etwas Urlaub in der Südsteiermark und in den österreichischen Bergen brach sie bereits am 23. Jänner wieder zu neuen Ufern auf. Diesmal ist Sie in Moldawien bei UN Women im Einsatz.
Hilfe vor Ort, die ankommt
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