Schenkt Quartett reinen Wein ein?

Aus der großen Weinbaugemeinde wurde schlussendlich nichts. Nach Klöch steigt Tieschen aus.
  • Aus der großen Weinbaugemeinde wurde schlussendlich nichts. Nach Klöch steigt Tieschen aus.
  • hochgeladen von Markus Kopcsandi

Wie die WOCHE ausführlich berichtet hat, stehen die Gemeinden Tieschen, St. Anna am Aigen, Frutten-Gießelsdorf und Klöch seit Monaten im Rahmen der Gemeindestrukturreform in freiwilligen Verhandlungen. Bürgermeister bzw. Arbeitsgemeinschaften haben im Zuge zahlreicher Sitzungen die Ist-Situation in den einzelnen Kommunen eruiert und Potenziale einer Zusammenarbeit in der Verwaltungsstruktur herausgefiltert.
Die Rechnung "aus vier mach eins" scheiterte nun abrupt.
"Der Mann alleine kann nicht heiraten, wenn die Frau nicht will", erklärt Tieschens Bürgermeister Martin Weber die Fusionsgespräche für gescheitert.
Der "Todesstoß" sei laut dem SPÖ-Politiker das Durchsickern der ablehnenden Haltung aus Klöch bzw. ein infolge aktuell durchgeführter Gemeinderatsbeschluss in der Weinbaugemeinde gewesen. Im Zuge einer für das Zustandekommen der Gespräche durchgeführten Bürgerbefragung in Tieschen lautete der Ansatz, dass einer "Ehe" mit St. Anna nur dann zugestimmt werde, wenn Klöch mit an Bord geht. Als zusätzliche Argumente nennt Weber das "Nein" aus Kapfenstein und beschönigte Kennzahlen der Gemeinde St. Anna.

Spiel mit Halbwahrheiten

Überrascht und enttäuscht zeigt sich Johannes Weidinger, Bürgermeister von St. Anna: "Hier stehen Personen, nicht die Sache im Mittelpunkt", hält er fest. Er kreidet Martin Weber an, mit Halbwahrheiten zu arbeiten. "Dass Kapfenstein kein Interesse hat, war ohnehin klar", betont er. Bezüglich geschönter Zahlen erklärt Weidinger, dass die Differenz beim Verschuldungsgrad aufgrund einer Einmalrückzahlung zustande gekommen sei. "Weber liest es so raus, wie er es gerne hätte. In einer zweiten geplanten Verhandlungsrunde, die nun nicht zustande kommt, hätte ich das mit den Zahlen innerhalb von fünf Minuten erklären können."
In Klöch steht man zur Entscheidung: "Der Gemeinderat hat beschlossen, dass es besser ist, eigenständig zu bleiben", so Bürgermeister Josef Doupona.
Fragen offen lässt der nach dem Gemeinderatsbeschluss erfolgte Austritt des Klöcher Gemeinderatsmitglieds Herbert Schneider. "Einige Entscheidungsträger haben Angst um ihre Zukunft und stellen die Interessen des Volkes hinten an", so Schneider, der nicht mehr mitspielen möchte.

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